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Aus von fossilem Gas für eine klimaneutrale Zukunft

Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert Fahrplan zum Ausstieg aus fossilem Gas und vernünftigen Einsatz von erneuerbarem Gas

Greenpeace fordert einen raschen Ausstieg aus Österreichs Abhängigkeit von fossilem Erdgas und warnt vor überzogenen Erwartungen an erneuerbare Gase wie Biomethan und Wasserstoff im Zuge der Energiewende. Das äußerst klimaschädliche fossile Gas ist allein in Österreich für 20% aller Treibhausgase verantwortlich. Fossile Brennstoffe wie Erdgas, Kohle und Öl haben in einer grünen Zukunft keinen Platz. Zusätzlich können erneuerbare Gase im Kampf gegen die Klimakrise nur eine untergeordnete Rolle spielen, da die verfügbaren Mengen in Zukunft stark begrenzt sein werden. Für die Erzeugung von Gasen sind enorme Energiemengen und Ackerflächen notwendig. Erneuerbare Gase müssen deshalb dort eingesetzt werden, wo es keine klimafreundlichen Alternativen gibt, beispielsweise in der Eisen- und Stahlindustrie. Im Heizungs- und Wohnbereich gibt es klimafreundliche Alternativen zu Gas: Wärmepumpen, Solar- und Geothermie werden das klimaschädliche Gas ersetzen.

"Geht es nach der Gas-Lobby, bleiben wir abhängig von fossilem Gas und können die Klimaziele nie erreichen. Österreich muss jetzt umschwenken und die Abhängigkeit von Gas rasch beenden”, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Zentral- und Osteuropa. "Um den Ausbau der Gasinfrastruktur am Laufen zu halten, erzählt die Gas-Lobby das Märchen vom scheinbar grünen Gas, das in Zukunft in rauen Mengen vorhanden sein wird. Erneuerbare Gase werden jedoch ein seltenes Gut bleiben, weil die Herstellung extrem aufwendig und energieintensiv ist. Wir müssen es in die richtigen Bereiche lenken, in der Raumwärme hat erneuerbares Gas nichts verloren,” erklärt Duregger weiter.

Greenpeace fordert daher von der Bundesregierung die rasche Erarbeitung einer integrierten Gas-Strategie, die auf diese Einschränkungen Rücksicht nimmt und auf realistischen Prognosen aufbaut. So gehören neue Gasheizungen verboten und bestehende bis 2040 auf erneuerbare Heizsysteme umgestellt. Zusätzlich muss eine integrierte Gas-Strategie dafür sorgen, dass erneuerbares Gas an den richtigen Stellen zum Einsatz kommt. "Wir stehen an einem Wendepunkt. Die Infrastruktur, die wir heute bauen, bestimmt, welche Energie über Jahrzehnte zum Einsatz kommen wird. Investiert Österreich auch weiterhin Millionen in Gasinfrastruktur und bleiben die illusorischen Mengen von erneuerbarem Gas wie erwartet aus, wird auch nach 2040 fossiles, höchst klimaschädliches Gas in der Raumwärme zum Einsatz kommen. Das würde einem Totalversagen in Sachen Klimaschutz gleich kommen, warnt Duregger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /