© haraldmk pixabay.com / Photovoltaik
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Mehr Mut für einen funktionierenden Green Deal

UmweltschützerInnen begrüßen signignifikante Pestizidreduktion. Klimaziele müssen bis zur Klimakonferenz in Glasgow (COP26) auf mindestens -65 Prozent angehoben werden.

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 nimmt zu den heute veröffentlichten Entwürfen der EU-Kommission zu einem "Green Deal" Stellung: "Wir sehen es positiv, dass EU-Kommissionspräsidentin Van der Leyen als eine der ersten Amtshandlungen ein umfassendes Umweltprogramm vorstellt", betont Reinhard Uhrig, politischer Leiter von GLOBAL 2000. "Allerdings braucht die EU angesichts der gegenwärtigen ökologischen Krisen einen viel mutigeren Green Deal. Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent ist notwendig und schaffbar. Jede direkte oder indirekte Förderung der Atomenergie ist dagegen von Beginn an abzulehnen!"

Ambitioniertere Klimaziele - EU muss mit gutem Beispiel vorangehen

Bis zur nächsten Klimakonferenz in Glasgow (COP26) sind die Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens aufgefordert, ihre Klimapläne "upzudaten". Die COP26 stellt damit die nächste, wichtige Etappe bei der Umsetzung des Klimaabkommens von Paris dar. GLOBAL 2000 sieht die EU gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und bis zur nächsten Klimakonferenz ihre Pläne nachzubessern. Weltweit ist bis 2030 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 50 Prozent notwendig, damit das 1,5 °C-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht werden kann. Industrienationen, wie die EU, müssen aber vorangehen. Eine Reduktion um 65 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 ist notwendig und schaffbar. Damit die EU andere Staaten mit an Bord holen kann, ist eine möglichst frühzeitige Diskussion und Entscheidung zur Nachbesserung der Klimaziele notwendig.

Signikfikante Pestizidreduktion begrüßenswert - Konkrete Ziele müssen folgen

"Das von der Kommission formulierte Ziel, den europaweiten Einsatz von Pestiziden bis 2030 'signifikant' zu reduzieren, ist ein richtiger Schritt, die Landwirtschaft biodiversitästfreundlicher zu gestalten. Konkrete Ziele müssen jetzt folgen", betont Uhrig: "Das unterstreicht, dass die von GLOBAL 2000 mitorganisiserte Europäische Bürgerinitiative 'Bienen und Bauern retten', mit ihrer Forderung nach einer pestizidfreien Landwirschaft die richtigen Akzente setzt."

Abfallreduktion und Kreislaufwirtschaft

Positiv bewertet GLOBAL 2000, dass der Transformationsweg von einer linearen hin zu einer Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle zugeschrieben wird. Genaue Details des Aktionsplans werden noch bis März 2020 ausgearbeitet. In diesem Zusammenhang sind umfassende Produktdesign-Anforderungen und eine strikte Implementierung der Abfallhierarchie ausschlaggebend für eine Wirtschaft, die dem menschlichen Wohlergehen als auch einer gesunden Umwelt dient. "Es reicht nicht, das Wirtschaftswachstum zu 'ökologisieren', stattdessen muss der absolute Ressourcenverbrauch in der EU drastisch reduziert werden. Dafür braucht es effektive ökonomische Anreize, um ressourcenschonende Lösungen, wie Mehrweg-Verpackungen oder Reparaturbetriebe zu fördern", betont Uhrig. Gerade im Bereich Digitalisierung wird ein erhöhter Verbrauch an mineralischen Rohstoffen erwartet, die jedoch auf unserem Planeten nur endlich vorhanden sind. Ihr Abbau geht zum Teil mit gravierenden ökologischen und sozial schädlichen Auswirkungen einher, daher ist ein Fokus auf Vermeidung an der Quelle grundlegend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /