© Chay Ya/ Hochwasser in Nepal
© Chay Ya/ Hochwasser in Nepal

Klimawandel: Schon jetzt dramatische Folgen auf die Ernährung

Der Welternährungstag soll uns an rasch notwendiges Handeln erinnern- Ein Projekt, Chay Ya, das in Nepal hilft, als konkretes Beispiel.

© Chay Ya/ Rasche Hilfe nach der Flut in Nepal
© Chay Ya/ Rasche Hilfe nach der Flut in Nepal
© Chay Ya/ Sabine Klotz im Einsatz in Nepal
© Chay Ya/ Sabine Klotz im Einsatz in Nepal
© Chay Ya/ Schule in Nepal, mit Unterstützung von Chay Ya
© Chay Ya/ Schule in Nepal, mit Unterstützung von Chay Ya

Der 16. Oktober ist der Welternährungstag. Die Folgen der Klimakrise sind auch bei uns sichtbar, wir sind jedoch ein reicher Staat, in dem wir Gegenmaßnahmen ergreifen können, wenn es z.B. zu mehr Hochwässern kommt. Nicht zufällig wurden in den letzten Jahren Hochwässerdämme verstärkt, wie z.B. aktuell an de Donau. In den ärmsten Regionen der Erde ist dies nicht so. Überschwemmungen treffen dort gerade jene, die sowieso nicht viel haben. Kleinbäuerliche Familien, die von dem leben müssen, was sie selbst anbauen können, stehen vor dem Ruin, wenn ihre Ernte nicht mehr möglich ist, sie haben keine Reserven. Aber manchmal ist es noch viel schlimmer: Erst im Juli sind z.B. in Asien dutzende Menschen durch Monsun und Starkregen ums Leben gekommen. Katastrophen zerstören in solchen Regionen die Lebensgrundlage der Menschen.

SDGs als Leitrahmen

Nicht nur Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind dieser Meinung. Die UNO hat in ihrer Agenda 2030, in den Sustainable Development Goals, den SDGs, die nachhaltigen Entwicklungsziele festgeschrieben, die wir viel ernster nehmen sollten und in konkrete Handlungen umwandeln müssen. Alle, vor allem die neue Bundesregierung, sind hier zum Handeln aufgefordert. Der UN-Bericht zur Ernährungssicherheit 2018 zeigt auf, dass die Anzahl Klima-bedingter Katastrophen seit 1990 um mehr als 60 Prozent zugenommen hat. Die Fridays Fo Future und Extinction Rebellion weisen gerade, mit seit fast einem Jahr fortwährenden Streiks und Aktionen, auf die vehementen Probleme für ihre Zukunft durch die Auswirkungen des Klimawandels hin.

In den SDGs ist als Ziel 1 festgelegt, die Armut in allen ihren Formen und überall zu beenden. Ziel 2 ist, den Hunger zu beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.Ziel 3 ist ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern. Ziel 4 ist gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern. Ziel 5 ist Geschlechtergleichstellung zu erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. Ziel 6 ist Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten. Ziel 7 ist Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle zu sichern. Ziel 8 ist nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern. Ziel 9 ist eine widerstandsfähige Infrastruktur aufzubauen und Innovationen zu unterstützen. Ziel 10 ist Ungleichheit in und zwischen Ländern zu verringern. Ziel 11 ist Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Ziel 12 ist nachhaltigen Konsum sicherzustellen. Ziel 13 ist umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen. Ziel 14 ist Ozeane im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Ziel 15 ist Landökosysteme schützen, wiederherzustellen und ihre nachhaltige Nutzung zu fördern. Ziel 16 ist friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Konkretes Handeln in Nepal

Wir möchten den Welternährungstag dazu nutzen, um auf ein Hilfsprojekt hinzuweisen, das ganz viele dieser Ziele in der Praxis umsetzt. Gründein des gemeinnützigen Vereins Chay Ya ist die Vorarlbergerin Sabine Klotz, die wir seit langem, schon seit 2007, als sie mit Chay Ya startete, kennen. Sie engagiert sich seit langem für die Menschen in den Bergdörfern von Nepal. Zuerst organisierte sie Freiwilligen jährliche mobile Gesundheitscamps in Nepal, in denen ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen je über 800 PatientInnen behandelten. Dazu war es für das Team notwendig drei- bis vierwöchige Fußmärsche auf bis zu 4000 Höhenmeter auf sich zu nehmen. Gleichzeitig wurden Schulen in den Bergdörfern mit Unterrichtsmaterial versorgt und LehrerInnen organisiert. Auch warme Bekleidung wie Hauben, Jacken und Schuhe wurden besorgt. Chay Ya hat außerdem einen Gesundheitsposten im oberen Tsum Valley und damit die erste Geburtenstation im ganzen Distrikt eingerichtet, der nun ganzjährige medizinische Betreuung möglich macht. Nach dem Erdbeben im Jahr 2015 versorgte Chay Ya über 3000 Familien in acht Distrikten mit lebensnotwendigen Hilfsgütern und neun Dorfschulen wurden wieder aufgebaut. Mit mehreren Projekten will Chay Ya der Bergbevölkerung gezielt aus der Armutsfalle helfen, z.B. Permakultur-Schulungen für nachhaltige Ernährung, Produktion von Käse und dessen Verkauf, Bienenhaltung, Näh- und Alphabetisierungskurse für Frauen. Dadurch erlangt die Bevölkerung finanzielle Unabhängigkeit. In Zukunft können Eltern ihren Kindern selbst Hefte und Stifte für die Schule kaufen oder deren warme Kleidung herstellen.

Das Leben in den abgelegenen Bergdörfern bedeutet, dass es Tage dauert, um den Arzt zu erreichen. Einheimische haben keine grundlegenden Gesundheitseinrichtungen und medizinische Betreuung. Chay Ya hilft derzeit auch beim Aufbau primärer Gesundheitszentren in abgelegenen Bergdörfern in den Bezirken Gorkha, Humla und Mugu.
Chay Yas aktuelle Arbeit konzentriert sich auch auf die Verwertung von Abfällen und auf Aufforstung von ehemals bewaldeten Gebieten.

Ein Highlight: Im Sommer konnte Chay YA innerhalb von drei Wochen unzählige Flutopfer, und zwar mehr als 600 Familien, das sind über 6000 Menschen, mit Hilfspaketen versorgen. Umgesetzt wird dieser immense Einsatz auch mit der Unterstützung von Freiwilligen aus der ganzen Welt. Aktuell wird ein/e Freiwillige/r im Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit gesucht. Falls Sie Interesse haben, melden Sie sich einfach bei Chay Ya.

Natürlich sind auch Spenden für Hilfsprojekte von Chay Ya willkommen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /