© pixabay.Geralt
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Deutsche blicken pessimistischer auf Klimaschutz

Das Vertrauen der deutschen Bundesbürger in den internationalen Klimaschutz sinkt.

Glaubte 2015 noch jeder Vierte an den Erfolg eines internationalen Klimaabkommens, äußert sich 2018 nur jeder Fünfte optimistisch. Noch stärker abgenommen hat die Zuversicht, das Zwei-Grad-Ziel könne noch erreicht werden: 2015 waren 45 Prozent der Befragten dieser Ansicht, aktuell sind es nur 36 Prozent. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Universität Hamburg, über deren Ergebnisse die Wochenzeitung DIE ZEIT vorab berichtet. „Dieser Pessimismus ist ja auch angemessen“, sagt Michael Brüggemann, Professor für Klimakommunikation in Hamburg und Leiter des Forschungsprojekts. Die Relevanz des Themas habe hingegen nicht abgenommen. „Etwa 40 Prozent der Menschen sehen im Klimaschutz einen wichtigen Faktor für ihre Wahlentscheidung.“

Brüggemann und seine Kollegen hatten während des Klimagipfels von Paris eine repräsentative Umfrage in Deutschland durchgeführt und nun im Dezember, während der Konferenz von Kattowitz, erneut dieselben Fragen gestellt. Daher können die Forscher vergleichen, wie sich die Einstellungen in der Bevölkerung verändert haben. Generell zeigt sich dabei: Heute nehmen mehr Menschen den Klimawandel als wichtiges Problem wahr als vor drei Jahren. Mehr Befragte geben an, mit Freunden oder Kollegen darüber zu diskutieren.

Jeder Zweite äußerte in der Befragung die Absicht, in Zukunft beim Lebensmittelkauf und in der Mobilität klimaschonender sein zu wollen. Viele gaben an, bereits heute entsprechend zu handeln: 37 Prozent beim Einkauf, 45 Prozent im Verkehr. Kommunikationswissenschaftler Brüggemann interpretiert das so: „Die Leute glauben viel stärker daran, dass sie selbst etwas bewirken können, als dass die internationale Klimapolitik etwas ausrichten kann.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /