© hexenküche/pixabay.com
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Nachhaltige Investoren setzen Anreize für die Immobilienbranche Klimarisiken zu berücksichtigen

"Grüne Finanzierung" gewinnt an Dynamik in Österreich aufgrund der Nachfrage der Vorsorgekassen nach Nachhaltigen Immobilienfonds

Investitionen in die Immobilienbranche boomen. Nachhaltige Investoren - insbesondere die Vorsorgekassen mit einem Vermögen von über 10 Milliarden EUR - sind daran interessiert, in Immobilienfonds zu investieren, die an Nachhaltigkeitskriterien orientiert sind. Bevorzugt werden insbesondere Immobilienfonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen. Derzeit gibt es drei zertifizierte Nachhaltige Immobilienfonds mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 185 Millionen EUR. Das Gesamtvolumen der Immobilienfonds in Österreich liegt bei 7,64 Mrd. EUR (1.Q 2018). "Das Ignorieren von Klimarisiken im Gebäudebereich führt langfristig zu sogenannten "Stranded Assets", d.h. zu Vermögenswerten, die noch vor Ende ihrer Nutzungsdauer an Wert verlieren. Die Nachfrage von nachhaltigen Investoren sowie Labels wie das Österreichische Umweltzeichen setzen Impulse, die in die richtige Richtung gehen", freut sich Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT.

Nachhaltige Immobilienfonds sind auch ein Thema des von der EU geförderten Horizon 2020-Projektes SEFIPA (Sustainable Energy Financing Platform Austria): Das Projektteam ÖGUT und Energy Changes hat Immobilienfondsgesellschaften bei der nachhaltigen Ausrichtung ihrer Immobilienfonds beraten. Im Zuge der SEFIPA-Veranstaltung am 6. Dezember zum Thema "Grüne Finanzierung für grüne Gebäude - neue Finanzierungsinstrumente zur Realisierung der Energiewende!" präsentierten und diskutierten ExpertInnen neben nachhaltigen Immobilienfonds weitere innovative Finanzierungsinstrumente, die die Erreichung der Klima- und Energieziele der EU unterstützen.

"Die ÖGUT und Energy Changes treffen mit dem Projekt SEFIPA den Puls der Zeit, denn für die Umsetzung der Energiewende sind zusätzliche private Investitionen notwendig!", ist Jürgen Schneider, Sektionschef des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) überzeugt.

"Die Erfolge der österreichischen Plattform zur Finanzierung nachhaltiger Energieprojekte (SEFIPA) zeigen, wie Marktbarrieren abgebaut werden können, wenn unterschiedliche Interessen und Perspektiven eingebunden werden", ergänzt Stephan Renner, Projektberater in der EASME, einer Exekutivagentur der Europäischen Kommission.

Zwtl.: Inhalte des SEFIPA Projekts

Das Projekt SEFIPA verfolgt das Ziel, mehr Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien anzuregen. Bei der Veranstaltung am 6. Dezember standen unter anderem folgende Themen im Vordergrund: Wärmeliefercontracting im Gebäudebestand, das trotz hoher Anfangsinvestitionen die Umstellung von Gas/Öl auf nachhaltige Heizsysteme ermöglicht. Diskutiert wurden auch Gebührenmodelle als Instrument zur Finanzierung von Gebäudesanierungen nach dem Vorbild des sog. Property Assessed Clean Energy in den USA. "Die Einführung einer freiwilligen Nachhaltigkeitsabgabe in Österreich würde auf kommunaler Ebene die Möglichkeit schaffen, Investitionen zur Energieeffizienzverbesserung bzw. für den Ausbau erneuerbarer Energien auf privaten Liegenschaften zu erleichtern", ist Clemens Plöchl, Geschäftsführer von Energy Changes überzeugt.

Im Rahmen von SEFIPA wurde auch die Crowd-Investing Plattform ["crowd4energy"] für nachhaltige Energieprojekte ins Leben gerufen. Zwei Projekte im Bereich Kleinwasserkraft und Photovoltaik konnten bereits erfolgreich finanziert werden. Derzeit besteht die Möglichkeit, in eine Biogasanlage zu investieren. Weitere Nachhaltige Energieprojekte für die Plattform werden gesucht.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /