© RitaE / Plastikmüll an unterschiedlichsten Plätzen
© RitaE / Plastikmüll an unterschiedlichsten Plätzen

Suche nach größten Plastiksündern beginnt

Plastik-Sammelaktion: Greenpeace und Wiener Linien räumen auf – Unterstützung der ÖsterreicherInnen gefragt

Wien - Eine von Greenpeace gemeinsam mit den Wiener Linien durchgeführte Müllsammelaktion zeigt, dass Wegwerfplastik selbst in der saubersten Stadt der Welt allgegenwärtig ist: So wurden entlang von U-Bahn- und Straßenbahn-Strecken innerhalb von drei Stunden 12 Säcke mit rund 60 Liter Fassvolumen voll mit Müll gesammelt – sechs davon waren ausschließlich mit Plastik gefüllt (https://bit.ly/2wFBL1p). Die Aktion ist Teil einer weltweiten Greenpeace-Kampagne gegen Wegwerfplastik. Ziel ist es die größten Plastikverschmutzer unter den Konzernen zu finden. Um den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen, braucht es aber noch Unterstützung: Daher ruft Greenpeace die österreichische Bevölkerung auf, eigene Aufräum- und Zählaktionen zu veranstalten.
„Wir sagen Wegwerfplastik den Kampf an. Dabei ist es umso erfreulicher, dass uns die Wiener Linien bei dieser Mission tatkräftig unterstützen. Doch die Straßen und Parks zu reinigen reicht nicht aus. Daher schaut Greenpeace genau, von welchen Konzernen das meiste Plastik stammt. Nur so können wir das Problem an der Quelle stoppen und die größten Plastikverschmutzer zur Verantwortung ziehen“, sagt Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Aufgeräumt wurde rund um den Margarethengürtel, zwischen Schottenring und Spittelau sowie rund um den Reumannplatz und Kagran – Plätze, die anlässlich der Aufräumaktion nicht von der MA48 gereinigt wurden. "Wir freuen uns, Greenpeace bei den Aufräumaktionen entlang den Strecken der Wiener Linien zu unterstützen. Allein in den Öffis fallen pro Jahr rund 54 Millionen Liter Müll an. Der eingesammelte Müll wird insgesamt immer mehr. Daher begrüßen wir, dass Greenpeace das Thema Wegwerfplastik angeht", so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Nach der Aufräumaktion hat Greenpeace den gesammelten Plastikmüll Konzern-Marken zugeordnet. Solche Müllsammelaktionen mit anschließender Auszählung führt Greenpeace in den kommenden Wochen auf insgesamt fünf Kontinenten, darunter Europa, Asien und Amerika, durch. Die gesamten Ergebnisse werden in den kommenden Wochen veröffentlicht. Mit dem Start der internationalen Greenpeace-Kampagne “Break free from Plastic” macht die Umweltschutzorganisation auf das weltweite Problem von Plastikmüll an Land und im Meer aufmerksam. Pro Jahr landen weltweit bis zu 12,2 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen, eine Masse, die eine Million Müllwägen füllen würde. Die Folgen für Meereslebewesen wie Fische, Schildkröten und Wale sind gravierend. Sie verheddern sich im Müll und sterben oder essen das Plastik, weil sie es mit Nahrung verwechseln. Über die Nahrungskette landet das Plastik wiederum auf unseren Tellern. “Was sich bei uns in Wien in sechs Säcken an Wegwerfplastik niederschlägt, ist nichts im Vergleich zur Plastikseuche, die andere Länder, wie etwa Philippinen oder Indonesien schlichtweg befällt”, ist Egit überzeugt. „Daher müssen wir jetzt die Konzerne finden, die für diese Vermüllung verantwortlich sind.“

Um den Druck auf die Konzerne zu erhöhen, ruft Greenpeace zudem alle ÖsterreicherInnen auf, Müllsammelaktionen zu organisieren oder sich an solchen zu beteiligen und diese durch eine Dokumentation der gefunden Marken zu ergänzen.

Unter folgendem Link können sämtliche Informationen zu den Müllsammelaktionen heruntergeladen werden: plastik.greenpeace.at/breakfreefromplastics


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /