© Bela Geletneky pixabay.com
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Aluminiumschrott auf dem Weg zu den Zielen der Kreislaufwirtschaft

Mischung unterschiedlicher Legierungen sollten in Zukunft beim Recyling vermieden werden

Im Rahmen einer Studie wurde das Recyclingpotenzial von Aluminiumschrott in Österreich modelliert. Bis 2045 wird ein Überschuss an gemischtem Aluminiumschrott erwartet, wenn keine fortschrittlichen Sortiertechnologien angewendet werden. Eine erhöhte Nachfrage nach Aluminium-Knetlegierungen könnte dazu führen, dass dieser Überschuss sogar früher eintritt. Neue Verfahren zur intensiven Sortierung von Aluminium könnten diesen Überschuss verhindern und zu REACH Recycling- und Klimazielen beitragen.

Der Abbau von Primärmetallen kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen (insbesondere Metallen) hat daher Priorität. Metalle sind ein wichtiges Material für verschiedene Industrien und können in vielen Fällen leicht recycelt werden. Durch ihr umfassendes Recycling und ihre Wiedereinführung in neue Lebenszyklen sind sie wesentliche Aspekte der Ressourceneffizienz und werden der EU bei ihren Bemühungen zu einer Kreislaufwirtschaft helfen.

Aluminium ist ein Leichtbaumaterial, das in Industrien wie Transport und Maschinenbau allgemein als Legierung verwendet wird. Die Legierungszusammensetzung ist wichtig für die Endanwendung sowie für das Recycling von Aluminiumschrott. Zum Beispiel wurden Gusslegierungen im Transportsektor verstärkt verwendet, während Knetlegierungen häufiger in Gebäuden und in der Infrastruktur verwendet werden. Um eine optimale Wiederverwendung des Materials sicherzustellen, sollte eine Mischung zwischen Knet- und Gusslegierungen während des Recyclings vermieden werden.

Die Materialflussanalyse (MFA) zielt darauf ab, den Materialfluss und die Materialbestände in komplexen Systemen zu quantifizieren. In der Studie untersuchten die Forscher mithilfe dieser das für das Recycling in Österreich verfügbare Aluminium. Die Studie umfasste den Zeitraum von 1964 bis 2050, um zu sehen, ob zukünftiger Aluminiumschrott die Nachfrage befriedigen könnte. Die Forscher modellierten ein geschlossenes System, um die Nachfrage nach Aluminium direkt mit dem Angebot des Schrottmarkts auf nationaler Ebene zu vergleichen, was das Ideal einer Kreislaufwirtschaft ist.

Die Nachfrage wurde für die sechs großen Sektoren modelliert, die Aluminiumtransport, Gebäude und Infrastruktur, Maschinenbau, Elektrotechnik, Konsumgüter und Verpackungen nutzen. Außenhandel und Verlust von Lagerbeständen (z. B. durch Ineffizienz bei Produktion und Recycling) wurden ebenfalls modelliert, um die Menge an Schrottaluminium zu berechnen, die für das Recycling im Inland zur Verfügung steht.

Der zukünftige Aluminiumverbrauch wurde mit einem bestandsorientierten Ansatz für die Sektoren Verkehr, Gebäude und Infrastruktur sowie Elektrotechnik modelliert. Dieser Ansatz berücksichtigte Aspekte wie den Aluminiumgehalt in Fahrzeugen, die Größe von Häusern und den Ausbau des Stromnetzes. Zurzeit werden in Österreich Guss- und Aluminiumlegierungen nur zum Teil getrennt. Die Forscher modellierten daher auch Technologien, die die Trennung von Guss- und Knetlegierungen erhöhen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei den derzeitigen Recyclingpraktiken bis 2045 zu einem Überschuss an gemischtem Aluminiumschrott kommen wird, was bedeutet, dass mehr Mischschrott erzeugt wird, als in Österreich im Inland verwendet werden kann. Wird Aluminium im Verkehrssektor intensiver genutzt, dürfte der Überschuss an gemischtem Schrott um das Jahr 2030 ansteigen. Eine intensivere Verwendung von Aluminium im Automobil wird wahrscheinlich stattfinden, da Aluminium als Leichtbauwerkstoff weit verbreitet ist (z. B. zur Reduzierung von Aluminium) das Gewicht von Fahrzeugen, um CO2-Emissionen zu reduzieren). Eine intensive Sortierung von Aluminium aus Altfahrzeugen könnte einen Überschuss an Mischschrott verhindern, da verbesserte Verfahren zur Sortierung von Aluminiumschrott zwischen Knet- und Gusslegierungen ein verbessertes Recycling von Aluminiumschrott ermöglichen würden.

Die Forscher modellierten ein geschlossenes System, um zu sehen, ob das Angebot an Schrott die Nachfrage in Österreich befriedigen könnte. In Wirklichkeit spielt der Außenhandel mit Schrott eine zentrale Rolle, um Angebot und Nachfrage von Aluminiumschrott in Österreich auszugleichen. Schrott wird zu großen Teilen aus Nachbarländern importiert, insbesondere aus Deutschland (60% der Gesamteinfuhren), das auch die wichtigste Destination für Schrottausfuhren ist (fast 50%). Auf der einen Seite könnte dies ein Ergebnis der engen wirtschaftlichen Interaktion zwischen diesen beiden Ländern sein; Andererseits könnte es auch ein Indikator dafür sein, dass der Außenhandel derzeit genutzt wird, um verfügbare Schrottqualitäten auszugleichen.

Die Forscher meinen, dass die aktuellen politischen Bemühungen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft nicht immer die Materialqualität von Metallen berücksichtigen, wobei Material mit überlegener Legierungsqualität aus internationalen Quellen bevorzugt werden könnte. Die Qualität der Materialien wird umso wichtiger, je höher die Recyclingquoten sind, um sicherzustellen, dass alle Materialien verwendet werden können. Die Forscher zeigen, wie wichtig das Verständnis der Schrottnutzung auf regionaler Ebene für die Entwicklung ressourceneffizienterer Systeme ist.


Source: Buchner, H., Laner, D., Rechberger, H. & Fellner, J.(2017). Potential recycling constraints due to future supply and demand of wrought and cast Al scrap – A closed system perspective on Austria. Resources, Conservation and Recycling: 122: 135–142. DOI:10.1016/j.resconrec.2017.01.014

Contact: hanno.buchner@gmail.com


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /