© Allegrofilm/ Bereits ein Solarstrommodul kann in Afrika die Welt verändern- Mit Licht am Abend
© Allegrofilm/ Bereits ein Solarstrommodul kann in Afrika die Welt verändern- Mit Licht am Abend

Afrika: Innovation und moderne Technologien gefragt

Überspringen von Technologiestufen in Afrika schafft Chancen für innovative österreichische Unternehmen

Wien - „Moderne Technologien und Innovationen werden Afrika zunehmend prägen“, ist der Afrika-Experte der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Rudolf Thaler, überzeugt. Umso wichtiger sei es, sich vom klischeegeprägten Afrika-Bild zu trennen. Erst der Blick auf das „andere“ Afrika eröffnet innovativen Unternehmen die Chancen und Möglichkeiten. „Afrika leidet zwar unter großer Energiearmut, betreibt aber in entlegenen Gebieten Wasserpumpen und Haushaltsgeräte mit Solarstrom." so Thaler.

Urbanisierung erfordert smarte Lösungen

Der Trend in Richtung Urbanisierung nimmt zu und erfordert smarte Lösungen im Bereich Wohnen, Transport, Umwelt, Abfall, Energie. Statt Stadtautobahnen werden in afrikanischen Städten in Zukunft vermehrt Seilbahntransportsysteme zum Einsatz kommen. Innovative Abfallverwertungstechnologien wie sie etwa in Wien zum Einsatz kommen sind gefragt.

Drohnen und Erneuerbare Energien für entlegene Gebiete

Unbemannte Fluggeräte - „Cargo-Drohnen“ - sind in entlegenen Gebieten Afrikas mangels ausgebauter Straßensysteme effiziente Transportalternativen. 2016 wurde in Ruanda bereits der erste Airport für unbemannte Flugzeuge eröffnet. Damit wird Blut und medizinischer Bedarf in entlegene Gebiete zugestellt. Apps erlauben die Ferndiagnose von Krankheiten und Solartechnologie ermöglicht ohne Stromnetz Licht und den Betrieb von Haushaltsgeräten und Brunnenpumpen. Österreichische Anbieter derartiger robuster und leicht zu installierenden Pumpen sind bereits höchst erfolgreich. Kenia baut Afrikas größte Windfarm und wird damit ein Fünftel des Energiebedarfs des Landes abdecken. Kenia ist bereits führend bei erneuerbaren Energien in Afrika.

Smart Farming

Obwohl der größte Teil bebaubaren Landes in Afrika liegt, ist der Output gering. Um die stark wachsende Bevölkerung bis 2050 zu ernähren, ist ein Produktivitätszuwachs erforderlich. So werden z.B. Wassereinsatz für Pflanzenwachstum u.a. mittels Sensoren und Drohnen erhoben und gesteuert. Die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte eröffnet ebenfalls Chancen für österreichische Anbieter. Gefragt sind hochwertiges Saatgut, Düngemittel und Wassermanagement.

Tipp: Jetzt Neues entdecken

In der zweiten Jahreshälfte wird die Afrika-Veranstaltungssafari der AUSSENWIRTSCHAFT fortgesetzt. Geplant sind beispielsweise eine Zukunftsreise nach Südafrika in Kombination mit der Afrika-Niederlassungsleiterkonferenz Austria Connect. Ebenso stehen Wirtschaftsmissionen nach West- und Ostafrika auf dem Programm. Côte d’Ivoire, Ghana, Tansania und Kenia sind großteils noch unbekannte rot-weiß-rote Absatzregionen. „Afrika sollte auf dem Radar eines jeden exportorientierten Unternehmens sein“, so Thaler.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /