©  Jan Zappner / Greenpeace - Protest gegen Kohle in  Berlin
© Jan Zappner / Greenpeace - Protest gegen Kohle in Berlin

Angela Merkel verliert immer mehr die klimapolitische Glaubwürdigkeit

Was will Deutschland konkret tun?

"Wachstum und Wohlstand lassen sich auf Dauer nur noch erreichen, wenn das Ganze auch nachhaltig ist. Wir wissen, dass das einen langen Atem braucht, aber es geht um ein gemeinsames Ziel." so die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Petersberger Klimadialog.

Aber wie sieht es mit dem Erreichen der deutschen Klimaziele wirklich aus?
Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kommentiert: „Die Kanzlerin hat sich einmal mehr als Verwalterin des Status quo dargestellt. In hübsche Worte hat die Bundeskanzlerin verpackt, dass zu wenig auf dem Tisch liegt, um die eigenen Klimaziele und die des Pariser Vertrags zu erreichen. Sie hat es wieder einmal vermieden, konkret zu sagen, was die Bundesregierung tun werde, um die Ziele zu erreichen. Visionen oder konkrete Pläne hat sie keine geliefert. Ihr fehlt damit zunehmend die klimapolitische Glaubwürdigkeit."

"Es geht nicht nur um schöne Worte, sondern es geht auch immer um praktische Taten. Wir müssen den Weg der Nachhaltigkeit gehen; und dem fühlt sich Deutschland verpflichtet." sagte Merkel.

"Finanzielle Versprechen und ein Ausruhen auf den Erfolgen des Ausbaus der Erneuerbaren reichen nicht jedoch mehr aus, um die enormen klimapolitischen Versäumnisse Deutschlands zu verbergen. Die Verschiebung des Kohleausstiegs macht es der Bundesregierung immer unmöglicher, auf internationaler Ebene eine Lanze für den Klimaschutz zu brechen – Deutschland hat seine Vorbildfunktion verloren.

Nur die Länder, die zuhause aus Kohle, Öl und Gas aussteigen, werden als klimapolitische Vorreiter akzeptiert. Der Bundesregierung empfehle ich dringend, die nächsten Monate zu nutzen, um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen und das Ende der Kohleverstromung einzuläuten. Vor der Bundesregierung liegt ein gutes Stück Arbeit.“ meint Hubert Weiger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /