© Paul Gruber BMNT/ Besuch von EU-Kommissar Sefcovic in Wien
© Paul Gruber BMNT/ Besuch von EU-Kommissar Sefcovic in Wien

Die Energieunion setzt auf nachhaltiges Energiesystem

EU-Kommissar Maros Sefcovic traf Nachhaltigkeitsministerin Köstinger und besuchte Smart-City-Projekt in der Seestadt Aspern

Der Kampf gegen den Klimawandel und für ein nachhaltiges Energiesystem sind große Herausforderungen für die europäische und die heimische Politik, aber auch für die Gesellschaft und die Wirtschaft in Europa. Diese Themen standen daher im Zentrum der Gespräche bei einem Treffen von Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und Vizepräsident der Europäischen Kommission für die Energieunion, Maros ¦efčovič, das diese Woche in Wien stattfand. „Wir brauchen in Europa ein Energiesystem, das nachhaltig und wettbewerbsfähig zugleich ist und jederzeit die Versorgungssicherheit gewährleistet.“ waren sich der Kommissar und die Nachhaltigkeitsministerin einig.

Europa und im speziellen Österreich soll ein Vorbild sein, wenn es um die integrierte Umsetzung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ziele geht. „Wirtschaft und Umwelt sind Partner und keine Gegner. Wir müssen in Europa an einem Strang ziehen, um unsere ambitionierten Klimaziele gemeinsam zu erreichen. Dazu brauchen wir vor allem einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energie. Österreich ist in diesem Bereich Vorreiter in Europa und will diesen Weg konsequent fortsetzen. Dafür brauchen wir eine integrierte Strategie, an der wir derzeit mit Hochdruck arbeiten“, setzt sich Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger große Ziele für die Klima- und Energiestrategie, deren erster Entwurf Ende März präsentiert werden soll.

In Europa wird derzeit das umfassende Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ intensiv verhandelt. Dieses Paket soll den Rahmen für die Energiepolitik des nächsten Jahrzehnts vorgeben. "Wir freuen uns auf die bevorstehende Österreichische Ratspräsidentschaft, die uns über die Ziellinie bei den Vorlagen bei der Energieunion bringen wird. Das ist von zentraler Bedeutung, sodass das nächste Jahrzehnt mit einem Rahmen, für eine weitgehende Energietransformation verbunden mit der Erneuerung der Wirtschaft, ausgestattet ist", sagte Vizepräsident Maros ¦efčovič. Die Abschlussverhandlungen für das Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ werden in die österreichische EU-Ratspräsidentschaft fallen. Damit kommt Österreich als Vorsitzland eine zentrale Rolle zu.

Nachhaltigkeit, Innovation und urbane Energielösungen standen beim Besuch von Maros Sefkovic in der Seestadt, gemeinsam mit Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke, Wolfgang Hesoun, Generaldirektor Siemens AG Österreich und Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie, im Mittelpunkt. Die Forschungskooperation ASCR in der Seestadt Aspern gilt europaweit als beispielgebend in der urbanen Energieforschung.

Der EU-Kommissar sagte: "Intelligente Energiesysteme, nachhaltige Lösungen und die Reduzierung von CO2-Emissionen sind Themen, die ganz Europa bewegen. Das Forschungsprojekt ASCR in Wien arbeitet an diesen Lösungen. Ich freue mich, dass ich mich heute persönlich vor Ort informieren konnte. Hier wird die Energiezukunft gestaltet."

Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke erklärte: "Wien ist eine stark wachsende Stadt, daher müssen wir schon heute an nachhaltigen Konzepten für die Energieversorgung von morgen arbeiten. Die ASCR ist dafür europaweit ein Vorzeigeprojekt. Wir forschen hier an der urbanen Energiezukunft, die Versorgungssicherheit und Lebensqualität für alle Wienerinnen und Wiener garantieren muss."

Wolfgang Hesoun, Generaldirektor Siemens AG Österreich, meinte: "Die Forschungsgesellschaft sticht vor allem durch ihren integrativen Ansatz hervor. Denn es sind nicht Einzelelemente, sondern die komplexen Zusammenhänge des Energiesystems, die anhand realer Daten beforscht werden. Gemeinsam ist es den Projektpartnern mittlerweile gelungen, Daten und Messwerte zu analysieren und so erste Erkenntnisse, die bereits in konkrete Projekte eingeflossen sind, zu gewinnen."

Die ASCR führt seit 2013 eine der innovativsten und nachhaltigsten Energieeffizienz-Demonstrationskooperationen Europas durch. Leitgedanke ist, die urbane Energieerzeugung, die Speicherung und den Energieverbrauch zu optimieren und so den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Forschungsgesellschaft sticht vor allem durch ihren integrativen Ansatz hervor. Nicht Einzelelemente, sondern die komplexen Zusammenhänge des Energiesystems werden anhand realer Daten aus dem Stromnetz, von verschiedenen Gebäuden, Wetterdaten und nicht zuletzt die Energiedaten der User beforscht.

Die Interaktion mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Seestadt ist wesentlich für das Projekt. 111 Haushalte haben sich entschieden, aktiv am Forschungsprojekt teilzunehmen. Sie haben die Möglichkeit, mit einer eigens entwickelten Smart Home Control App ihren Energieverbrauch zu beobachten und aktiv zu steuern. Neben der Vertiefung der Forschung in den Bereichen Smart Building und Smart Grid steht die Digitalisierung des gesamten Energiesystems im Fokus. Dazu gehören auch die sektorenübergreifende Energiesystemoptimierung und der Aufbau einer "Datendrehscheibe". Darüber hinaus will das ASCR-Team an neuen, datenbasierten Energiemarktmodellen arbeiten. Neu ist zudem die Einbindung der E-Mobilität als Herausforderung für die Stromnetze der Zukunft.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /