© Deopito / Railjet
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Mit Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit Verkehr zukunftsfit machen

VCÖ: Nach Schweizer Vorbild soll jedes regionale Zentrum gut mit Bahn erreichbar sein

Wien - "Die neue Regierung hat es in der Hand, den Verkehr in Österreich auf Klimakurs zu bringen und Österreich zu Europas Kompetenzzentrum für umweltverträgliche Mobilität zu machen. Gerade bei der Infrastrukturpolitik sollen Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit die Richtlinien sein", stellt die für Energie und Klima zuständige VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. So braucht es in den Ballungsräumen eine Offensive für den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Nach Schweizer Vorbild sollen zudem alle regionalen Zentren Österreichs optimal mit der Bahn erreichbar sein. Heute ist in den Regionen ein großer Teil der Bevölkerung in der Freiheit ihrer Verkehrsmittelwahl massiv eingeschränkt und vom Auto abhängig.

Bei der Straßeninfrastruktur braucht es nicht noch mehr Hardware, sondern mehr Software, mit der die Effizienz des Verkehrs erhöht und Staus deutlich verringert werden können. Der VCÖ warnt vor den negativen Folgen des weiteren Ausbaus der Autobahnen. Jeder Straßenausbau erzeugt mehr Verkehr und in der Folge mehr Staus. Zusätzlich führt die Zunahme des Autoverkehrs von den Klimazielen weg. "Bits statt Beton" ist eine Grundlage zukunftsorientierter und nachhaltiger Infrastrukturpolitik.

Im Regierungsprogramm ist zudem ein "Masterplan Digitalisierung und Mobilität" festgeschrieben, was der VCÖ begrüßt. Denn die Potenziale der Digitalisierung sind groß und zu nutzen. Die Elektrifizierung des Verkehrssystems ist zu beschleunigen, auch im Öffentlichen Verkehr. Die Ladeinfrastruktur ist mit der wachsenden Anzahl von E-Fahrzeugen auszubauen.

Carsharing ist vor allem auch in den Regionen stärker zu fördern. Positiv ist auch die Ankündigung von Maßnahmen für die Nutzung ökologisch nachhaltiger und gesunder Mobilität, wie Radfahren und Gehen. "Neben der Infrastruktur spielt für den Radverkehr und auch für das Gehen die Raumordnung eine zentrale Rolle. Die Nahversorgung und die Ortskerne müssen wieder gestärkt werden, der Bau von Einkaufsmärkten auf der grünen Wiese ist antiquiert", so der für Raumordnung, Öffentlicher Verkehr und Güterverkehr zuständige VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Das Ziel der Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene ist auch in den konkreten Maßnahmen zu befolgen. Schon heute leiden viele Menschen in Österreich unter dem in den vergangenen Jahren massiv gestiegenen Lkw-Verkehr. "Auch der Gütertransport muss einen starken Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten und das geht nur, wenn ein größerer Teil als bisher auf der Schiene statt auf der Straße stattfindet. Betriebliche Gleisanschlüsse sind dabei der Schlüssel zum Erfolg", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Gerade im Verkehrsbereich ist eine Zusammenarbeit zwischen Umwelt- und Verkehrsressorts wichtig. Im Regierungsprogramm heißt es es unter anderem: "Die Politik soll den Anforderungen und Bedürfnissen der nächsten Generation entsprechen. Der nachhaltige Umgang mit der Natur und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung sind keine Gegensätze, sie bedingen einander".


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /