© Petrik / Mittagspause mit dem, was davor noch am Feld wuchs
© Petrik / Mittagspause mit dem, was davor noch am Feld wuchs

Regina will's wissen: Diesmal in der Landwirtschaft

Im sechsten Monat ihres Lehrjahres „Regina will’s wissen“ arbeitet Regina Petrik auf dem Paradeiserfeld und in der Verarbeitungshalle. Bei Erich Stekovics in Frauenkirchen beschäftigt sie sich mit Artenvielfalt und sammelt Erfahrungen als Erntehelferin.

Neben dem Dienstgeber bestimmt im August das Wetter, welche Tätigkeiten Regina Petrik als Praktikantin auf dem Schäferhof in Frauenkirchen auszuüben hat. Je nachdem, welche Paradeisersorte gerade erntereif ist und wie weit die Himbeeren gediehen sind, lernt Regina Gemüse und Obst für die Verarbeitung herzurichten. In den ersten Tagen ihres Arbeitseinsatzes bei Erich Stekovics putzte sie Knoblauch und Melothria-Gurken, schnitt Paradeiser zurecht und füllte Gläser für den Vertrieb ab. ‘Am Abend spüre ich die körperliche Anstrengung schon, aber ich kann mich dafür über abwechselnde Tätigkeiten freuen,’ berichtet die Landessprecherin der Grünen. ‘Gehaltsmäßig dürfte ich nun ziemlich am untersten Ende der Kollektivverträge angelangt sein,’ stellt Regina Petrik fest. ‘Da spürt man beinhart, wie dringend wir eine Steuerreform brauchen, die das Arbeiten belohnt und nicht das Anhäufen von Vermögen. Wenn Abgaben, Versicherungsbeiträge und Lohnsteuer die Hälfte der Personalkosten des Dienstgebers fressen, dann haben Sozialversicherungsträger und Finanzamt mehr von Lohnerhöhungen als jene, die eh schon am Minimum leben. Das ist eine massiv ungerechte Schieflage im System und gehört geändert.’

ALTE BAHNHÖFE MÜSSEN GERETTET WERDEN
Nach den langen Autofahrten zwischen Eisenstadt und Oberwart genießt es Regina Petrik, ihren Arbeitsweg im August wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen zu können: ‘Mit dem Zug brauche ich von Eisenstadt nach Frauenkirchen nicht länger als mit dem Auto, kann mich aber entspannen – und billiger ist es mit der Monatskarte auch, ganz abgesehen vom Beitrag zum Klimaschutz.’ Bei ihren Zugfahrten fällt ihr die Vernachlässigung der Bahnhofsgebäude auf der Strecke in den Seewinkel auf. ‘Traurig finde ich, dass die schönen, alten Bahnhofshäuser verschwinden. Auch das in Frauenkirchen soll angeblich abgerissen werden. Zur Zeit verfällt es, nur eine unpassende Kunststofftüre wurde eingesetzt. Das schaut schon sehr hässlich aus,’ kritisiert Petrik. ‘Dabei wären diese Bahnhöfe schöne Kulturgüter, die etwas über den Seewinkel erzählen. Auch aus touristischer Sicht sollten diese Gebäude gerettet, hergerichtet und mit neuem Leben gefüllt werden. Ich denke da an kleine Museen an der Bahnstrecke, die vom Leben im Seewinkel und von seiner Geschichte erzählen.’

GastautorIn: RP für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /