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Österreichisches Spritsparprogramm mit Spritspartrainern aus Fahrschulen wird international

Heimische Klima:aktiv mobil-Fahrschulen haben internationale Vorbildwirkung - spritsparendes Fahren bringt Vorteile ab dem ersten Kilometer

Spritsparendes Fahren senkt den Verbrauch fossiler Treibstoffe, schont die Brieftasche und trägt zum Umweltschutz bei. In Österreich gibt es mittlerweile bereits rund 1.000 Spritspartrainer, die Fahrschüler bei ihrer Führerscheinausbildung schulen sowie Flottentrainings mit Lenkern aus Unternehmen durchführen. "Unsere Spritspartrainer sind sich nicht nur hierzulande, sondern auch international gefragt", erklärt Herbert Wiedermann, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs in der WKÖ.

Umweltfreundliches Fahren ist Schwerpunkt der der Internationalen klima:aktiv mobil Konferenz, die dieser Tage in der Wirtschaftskammer Österreich stattfindet. Im Rahmen der hochkarätig besetzten Konferenz werden vorbildliche Mobilitätsmaßnahmen vor den Vorhang geholt und innovative Konzepte als Chancen für Wirtschaft, Städte und Gemeinden grenzüberschreitend promotet.

Mehr als 50.000 Tonnen Treibhausgase jährlich eingespart


Experten aus dem Bereich der Fahrschulen, sogenannte Mastertrainer, sind Entwickler der Trainingsprogramme und Handbücher für die Spritspartrainings. Etwa 20.000 Lenker aus Unternehmen, die Fahrzeugflotten betreiben, wurden in den vergangenen zehn Jahren von den heimischen Spritsparttrainern geschult. Mehr als eine halbe Million Prüfungskandidaten in den Fahrschulen absolvierten seit 2008 in den heimischen Fahrschulen eine Ausbildung zum treibstoffschonenden Lenken.

Mehr als 50.000 Tonnen Treibhausgase werden jährlich eingespart, zudem profitiert die Verkehrssicherheit von den Trainings. Die dauerhaften Spriteinsparungseffekte liegen bei der zweiten Führerschein-Perfektionsfahrt bei 14 Prozent und bei Lkw-Flottentrainings bei 6,5 Prozent. 90 Prozent aller heimischen Spritspartrainer sind als Fahrschulinhaber oder Fahrlehrer tätig.

Umweltbewusstes Fahren wurde 2008 Inhalt der sogenannten Mehrphasenausbildung. Die österreichische Mehrphasenausbildung selbst wurde vor zehn Jahren eingeführt und gilt ebenfalls als internationales Vorbild bei der Motorrad-Ausbildung und bei der Erlangung des Pkw-Führerscheins, so Wiedermann. Das Abfragen des Fahrkönnens im Rahmen einer zweiten etwa einjährigen Phase nach der Erteilung der Lenkberechtigung reduzierte die Anzahl der Unfallbeteiligten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren um über 30 Prozent, verweist Wiedermann auf einen diesbezüglichen internationalen Wissensaustausch zum österreichischen Modell des Führerschein- und Fahrschulwesens mit Experten aus Deutschland, Kroatien, der Türkei, Russland oder Kasachstan.

Qualifizierungsnachweis für Lkw-Fahrer:

Übergangsfrist läuft aus

Am 9. September 2014 endet eine wichtige fünfjährige Übergangsfrist für 80.000 heimische Lkw-Lenker. Sie müssen dann im Besitz eines Fahrerqualifizierungsnachweises sein bzw. über eine sog C95-Eintragung im Führerschein verfügen. Ein Drittel dieser Lenker muss die dafür notwendige Weiterbildung noch absolvieren, richtet Wiedermann den dringenden Appell an die Unternehmen, ihre Lenker rechtzeitig zur gesetzlich vorgeschriebenen 35 stündigen Weiterbildung samt sieben Stunden Ökotraining zu entsenden. "Spritspartrainings mit Praxisfahrten im Straßenverkehr rechnen sich schon nach einigen Wochen, während Spritspartrainings mit reinem Theorieunterricht zwar günstiger sind, aber keinen nachhaltigen Effekt haben", so der Fachverbandsobmann.

Viele Fahrschulen verwenden bereits Hybrid-Pkw (PHEV) und auch Elektrofahrzeuge wie E-Scooter werden zum Trend, damit werden Fahranfänger mit künftigen Technologien vertraut. Die Akzeptanz der Elektromobilität und deren Verbreitung werden dadurch gefördert. Etwa 25 Fahrschulen haben bereits das Zertifikat "klima:aktiv mobil Fahrschule" erworben. Sie handeln besonders umweltorientiert, indem mindestens zwei Fahrlehrer im Unternehmen zum Spritspartrainer ausgebildet sind bzw. der bei der Führerscheinausbildung eingesetzte Fuhrpark einen besonders niedrigen CO2-Ausstoß ausweist. Klima:aktiv mobil Fahrschulen sind Vorzeigeunternehmen der Branche, ergänzt Stefan Ebner, Geschäftsführer des Fachverbands der Fahrschulen und des Allgmeinen Verkehrs.

"Wenn die Vereinten Nationen via UN-ECE über die europäischen Nachbarländer hinausgehend und WHO Europa im Rahmen des Programms THE PEP das Konzept des EcoDrivings bei Spezialisten aus 56 UNO Ländern (UNECE) aus den Bereichen Verkehr, Umwelt und Gesundheit propagieren, so ist das ein Win win-Projekt für alle Staaten, die daran teilnehmen. Wir liefern dazu gerne die fachlichen Grundlagen", so Wiedermann. THE PEP steht für Transport Health Environment (THE) - Pan European Programm (PEP). (PM)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /