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Kronberger: Photovoltaik aus der jährlichen Zwangsjacke befreien

PVA fordert Gesamtlösung anstatt jährlichem Flickwerk

Nach dem misslungenen Start der PV-Förderaktion 2014 am 2. Jänner, fordert der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) eine Entdeckelung der Photovoltaik-Förderung für die Zeit der laufenden Legislaturperiode bis 2018. Hans Kronberger vom PVA: "Das gigantische Interesse am Ausbau von sauberem Sonnenstrom hat gezeigt, dass diese Technik zwar vorübergehend behindert aber keineswegs aufgehalten werden kann. Es ist das Gebot der Stunde die Photovoltaik aus der Zwangsjacke eines unwürdigen alljährlichen Bittsteller-Wettlaufes zu befreien und sie so schnell wie möglich in die Marktfähigkeit zu führen!" Der PVA geht davon aus, dass die im Ökostromgesetz für die nächsten Jahre festgelegte Gesamtfördersumme ausreichen wird, dieses Ziel zu erreichen, ohne Mehrkosten! Die Photovoltaik hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie eine massive Kostendegression geschafft und unter anderem wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Stromhandelspreis sich halbiert hat.

Kronberger: "Wenn man die Mittel aus den Jahren, in denen voraussichtlich kein Förderbedarf mehr bestehen wird (also ab 2018), vorziehen würde und ein intelligentes, dauerhaftes sowie flexibles Instrumentarium entwickelt, in Form eines wahlweisen Invest- und Tarifmodels, könnten mit hoher Wahrscheinlichkeit alle Förderwerber in den nächsten Jahren zufriedengestellt werden". In einer volkswirtschaftlichen Gesamtkostenrechnung überwiegt bei der Photovoltaik der Nutzen deutlich gegenüber den Kosten. Kronberger: "Ich bin überzeugt bei den Oppositionsparteien ist ausreichend konstruktiver Wille zu finden, um die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit im Parlament zu erreichen und für die Regierungsparteien wäre dies ein echtes Signal neuer Politikgestaltung!". Der PVA wird in den nächsten Wochen Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ein Grundkonzept vorlegen, das vorher in einer Urabstimmung mit allen Vollmitgliedern des PVA akkordiert wird.

Fehlstart verursacht Kosten bei Errichtern

Zum gestrigen Fehlstart hat Vorstandsmitglied Ingram Eusch von der Klagenfurter Firma PVI GmbH folgende betriebswirtschaftliche Kostenrechnung vorgelegt: Ein Mitarbeiter kostet im Schnitt 50 Euro pro Stunde. Es kann davon ausgegangen werden, dass 20.000 bis 30.000 Antragsteller über acht Stunden lang versucht haben Förderanträge zu stellen. "Dass sind Kosten von mindestens 8 Millionen Euro, die wir nur gestern verblasen haben. Plus Vorbereitungszeit und Kosten für die Projektierung von bis zu 3.000 Euro pro Projekt. Wenn heuer 10.000 Projekte mit durchschnittlich 30 kWp errichtet werden, dann würden die Österreicher dieses Jahr 450 Millionen Euro in saubere Stromversorgung investieren und damit dem Finanzminister Einnahmen von 90 Millionen Euro allein durch die Mehrwertsteuer ermöglichen." Beim PVA sind zahlreiche Stellungsnahmen von IT-Spezialisten eingegangen, die die Hackervariante, die zur Unbrauchbarkeit des Systems geführt haben soll, in Zweifel ziehen. Der Wirtschaftsminister wird daher aufgefordert eine schonungslose Fehleranalyse zu beauftragen und sicher zu stellen, dass für dieses Jahr der Anlauf beim nächsten Versuch fehlerlos gelingt.

Quelle: Bundesverband Photovoltaic Austria



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Weitere Infos: Photovoltaik Austria

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /