© Jugendumweltforum- Julia und Raphael in Rio
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Jugenddelegierte Rio+20 ziehen Bilanz: "UN-Konferenz hat zwei Gesichter"

Zwei Wochen waren Julia Isabella Rainer, 19 und Raphael Lueger, 22, in Rio de Janeiro vor Ort, um als Jugendvertetung der österreichischen Delegation an der UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung teilzunehmen.

Mit nach Hause nehmen sie jede Menge neuer Erfahrungen und Eindrücke, enttäuschte Erwartungen, aber auch Erfolgserlebnisse.

"In den Medien wurde bereits viel Negatives über die Konferenz berichtet und in gewissem Maße sind auch wir Jugenddelegierten enttäuscht, da wir uns konkretere Schritte für eine nachhaltige Zukunft gewünscht hätten" erklärt Raphael. "Trotzdem sehen wir die Konferenz auch als Erfolg. In den letzten beiden Wochen konnten wir hautnah miterleben, wie schwierig es ist, bei so vielen unterschiedlichen Interessen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Jetzt gilt es, die Verhandlungsergebnisse auf nationaler Ebene umzusetzen und die EU-Staaten und besonders Österreich sind zu progressiveren Reformen aufgefordert."

Von einem persönlichen Erfolgserlebnis weiß Julia zu berichten: "Durch unseren Einsatz als Jugenddelegierte haben wir es gemeinsam mit den internationalen JugendvertreterInnen geschafft, das Thema "außerschulische Bildung" wieder in das UN-Dokument einzubringen. Dieser Absatz war zuvor bereits aus dem Text gestrichen worden und normalerweise können solche Entscheidungen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Durch unseren persönlichen Einsatz und viele Gespräche mit wichtigen EntscheidungsträgerInnen, ist es uns jedoch gelungen, alle VerhandlungspartnerInnen von der Wiederaufnahme dieses für junge Menschen so wichtigen Themas zu überzeugen. Ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, für seine Positionen einzustehen, auch wenn die Situation noch so aussichtslos scheint!"

Bedanken wollen sich die Jugenddelegierten bei der österreichischen Delegationsleitung, die den beiden stets die aktive Beteiligung an der Konferenz ermöglichte. "Durch unseren Status als offizielle Delegierte konnten wir wichtige Einblicke in die Prozesse der Konferenz gewinnen. Wir hoffen sehr, dass auch zukünftig junge Menschen in Österreich die Chance bekommen, sich aktiv an internationalen Prozessen zu beteiligen!"

Anfang Juli werden Julia und Raphael 60 weiteren Jugendlichen aus ganz Österreich im Rahmen des Jugendforums Rio+20, organisiert von der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP und der Bundesjugendvertretung, von ihren Erfahrungen in Rio berichten. Und selbstverständlich werden sie ihr Engagement auch in Österreich weiter fortsetzen. "Beim Jugendforum werden wir gemeinsam mit den anderen Jugendlichen eine Jugend-Deklaration Rio+20 erarbeiten, mit der wir uns für konkrete Umsetzungsmaßnahmen der Rio+20-Ergebnisse in Österreich einsetzen! Der Prozess ist nicht abgeschlossen, die Umsetzung fängt jetzt erst an." so Julia und Raphael abschließend.

Blog der Jugenddelegierten: www.jugendforumrioplus20.wordpress.com

Quelle: Jugend-Umwelt-Plattform JUMP



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /