Trendwende im globalen Klimaschutz notwendig

Zweiwöchige UNO-Klimaverhandlungen laufen in Bonn

"Neueste Zahlen der Internationalen Energieagentur zeigen, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen im letzten Jahr stark angestiegen sind. Wir müssen daher rasch handeln und eine Trendwende schaffen", so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der bevorstehenden UNO-Verhandlungen in Bonn.

Bei der zweiwöchigen Konferenz, die von 6. bis einschließlich 17. Juni 2011 in Bonn stattfindet, werden Verhandler auf Beamtenebene zentrale Fragen des Arbeitsprogramms bis zur Weltklimakonferenz, die Ende 2011 in Durban, Südafrika stattfinden wird, diskutieren. Eine zentrale Frage dabei ist die Zukunft des Kyoto-Protokolls nach dem Jahr 2012. Die großen Schwellenländer (Brasilien, China, Indien u.a.) drängen darauf, dass sich Industrieländer unter dem Kyoto-Protokoll zu weiteren Maßnahmen nach dem Jahr 2012 verpflichten. Japan, Kanada und Russland lehnen dies dezidiert ab und wollen das Kyoto-Protokoll auslaufen lassen und ein Nachfolge-Protokoll ausverhandeln. Auch die USA wollen einem weiterentwickelten Kyoto-Protokoll nicht beitreten. Für die EU ist wichtig, dass weitere Verpflichtungen in einem größeren Kontext erfolgen, der alle großen Emittenten einbindet.

"Die Europäische Union spielt in den internationalen Verhandlungen eine wichtige Rolle als Brückenbauer. Wir müssen stark auftreten und unsere Partner überzeugen, dass wir - über die Frage des Kyoto-Protokolls hinaus - in Zukunft eine umfassende globale Klimaschutzarchitektur brauchen. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, kann Klimaschutz auf globaler Ebene funktionieren", so Berlakovich.

"Die CO2 Emissionen steigen weltweit und Österreich gehört zu den Schlusslichtern. Dass wir als einziges Land der EU unsere Klimaziele nicht erreichen, ist seit langem bekannt. Wenn Berlakovich jetzt von Trendwende bei der Klimapolitik spricht, kommt er reichlich spät drauf", so Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, dazu.

"Die EU und insbesondere Österreich müssen diese Rolle übernehmen. Aber Berlakovich redet sich auf China und die USA aus, um damit von seinem hausgemachten Klimaversagen abzulenken", kritisiert Brunner.

"Österreich muss vom Schlusslicht zum Klimaschutz-Vorreiter werden. Bei den Verhandlungen des Ökostromgesetzes wird sich weisen, ob die Bundesregierung jetzt Verantwortung übernimmt. Die Voraussetzungen für eine Energiewende sind in Österreich da, ob die Bereitschaft für eine Umsetzung besteht, wird sich zeigen," so Brunner.

Das Handlungen notwendig sind, scheint man sich einig.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /