Brunner: Nukleare Geheimniskrämerei von Fukushima-Betreiber gefährdet Bevölkerung
Verspätetes Eingeständnis von Kernschmelzen in Reaktoren 2 und 3 verantwortungslos
"Die nukleare Geheimniskrämerei der Fukushima-Betreiberfirma Tepco gefährdet die Bevölkerung", kritisiert Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen. Tepco hat erst heute, gut zwei Monate nach der Reaktorkatastrophe eingestanden, dass es nicht nur in Reaktor 1, sondern auch in den Reaktoren 2 und 3 schon Stunden nach dem Erdbeben zu einer kompletten Kernschmelze gekommen ist. "Die Verschleierungspraxis der Atomindustrie, unbehelligt von politischer Kontrolle, muss nach Fukushima ein Ende haben. Es braucht die größtmögliche Transparenz. Das muss von den Regierungen massiv eingefordert werden", fordert Brunner.
TEPCO verfügt exklusiv über die absolute Informationshoheit bei der Reaktorkatastrophe und behauptete am Anfang, dass die Situation zwar kritisch aber "unter Kontrolle" sei. Das heutige Eingeständnis zeigt nun, dass Tepco ab Beginn der Katastrophe systematisch die waren Ausmaße des Unglücks verschleierte. "Die Deeskalationsbestrebungen der Verantwortlichen während der allerersten Stunden und Tage nach dem Unglück mögen angesichts der äußerst gefährlichen Situation verständlich sein, um eine Massenpanik zu verhindern. Für die immer noch schleppende Informationspolitik der Betreiberfirma, gut zwei Monate nach dem Unglück, gibt es allerdings keine Entschuldigung mehr. Heute ist größtmögliche Transparenz der beste Schutz für die japanische Bevölkerung ", betont Brunner.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /