© oekom Verlag
© oekom Verlag

Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter

Ein oekonews-Buchtipp - "Vom Wasser, vom Mond und von freier Software – ein Nobelpreis für die Gemeingüter" Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom in "Wem gehört die Welt?"

Eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, immer mehr Quellen werden kommerzialisiert. Wasser ist eines von vielen lebensnotwendigen Gemeingütern, von denen alle Menschen profitieren – und die doch mehr und mehr dem Zugriff der Gesellschaft entzogen werden. Die Welt gehört nicht mehr allen, sondern immer mehr Einzelnen. Unsere Gemeinressourcen werden privatisiert, eingezäunt und dadurch unbezahlbar. Mit der US-amerikanischen Politologin und Commons-Theoretikerin Elinor Ostrom erhielt eine bedeutende Vordenkerin der Gemeingüter-Ökonomie den Nobelpreis für Wirtschaft.

Der Preis für Elinor Ostrom passt auch zur Debatte um Gemeinressourcen, mit der sich die führende Forscherin der Umweltökonomie seit Anfang der 70er Jahre intensiv beschäftigt. Er räumt der immer drängender werdenden Frage nach der gerechten Verteilung knapper Ressourcen das Gewicht ein, das sie verdient. Elinor Ostrom ist auch eine der Autor(inn)en in dem von Silke Helfrich zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebenen Sammelband "Wem gehört die Welt ? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter" , der im oekom verlag erschienen ist.

Der Beitrag zum Thema ’Gemeingütermanagement – Perspektive für bürgerschaftliches Engagement” ist in dem Buch nachzulesen. Das Werk gibt einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die Komplexität der politisch brisanten Diskussion um die Gemeingüter gibt. Ein Buch, das uns die reiche Vielfalt unserer Gemeingüter bewusst macht und das zukunftsweisende Potenzial, das in ihnen steckt. Deutsche und international anerkannte Forscher(innen) zeigen hier die Bedeutung der Zugangs- und Nutzungsrechte an Gemeinressourcen auf, die im Mittelpunkt der großen sozialen und politischen Auseinandersetzungen der Gegenwart stehen – von den Kämpfen um die Privatisierung des Wassers und den Zugang zu Fischbeständen bis zu den Debatten über freie Software, den Nutzungsrechten an der Atmosphäre oder die noch ungenutzten Ressourcen des Mondes. Elinor Ostrom erforscht mit ihrem Beitrag in" Wem gehört die Welt?" die Grundvoraussetzungen für ein gemeinschaftliches und nachhaltiges Wirtschaften in einer globalisierten Welt im Umgang mit den Allmenderessourcen. ‘Gemeingüter sind unser aller Reichtum’, stellt sie fest.

Weitere Beiträge im Buch stammen von David Bollier, Richard Stallmann, Sunita Narain, Ulrich Steinvorth, Peter Barnes, Oliver Moldenhauer, Pat Mooney und vielen anderen.

‘Gemeingüter sind Räume, in denen wir frei sind’ (Yochai Benkler, Harvard University)

Die Herausgeberin des Buches, Silke Helfrich, ist seit Mitte der 90er Jahre entwicklungspolitisch tätig. Von 1996 bis 1998 leitete sie das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und von 1999 bis 2007 das Regionalbüro der Heinrich-Böll-Stiftung in Mexiko City mit den Schwerpunkten Globalisierung, Gender und Menschenrechte. Sie betreibt einen Blog zum Thema Commons/Gemeingüter: www.commonsblog.de

Das Buch bringt viel Wissen und Verständnis über das Thema Gemeingüter , Güter die uns allen gehören. Creative Commons, Slow Food und anderes... haben ebenfalls damit zu tun- Lesen Sie nach, wieso.

Praktische Beispiele zeigen den Weg, wie Gerechtigkeit, Demokratie und gleichzeitig Nachhaltigkeit auf der Erde erhalten udn erreicht werden können- vor allem durch Gemeingüter.

"Zwar manchmal etwas wissenschaftlich, aber dennoch absolut lesenswert, denn das Thema wird immer brisanter!"

Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)
Wem gehört die Welt?
Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter
oekom verlag, München
288 Seiten, 24,90 EUR
ISBN-13: 978-3-86581-133-2


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /