© oekom Verlag
© oekom Verlag

Strom sparen im Haushalt

Trends, Einsparpotenziale und neue Instrumente für eine nachhaltige Energiewirtschaft - Ein Buchtipp

Das gleichnamige Buch, das von Corinna Fischer herausgegeben wurde, ist im oekom verlag erschienen.

Die deutschen Haushalte verbrauchen immer mehr Strom. Über 27 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gehen auf ihre Kosten – damit sind sie der zweitgrößte Verbraucher nach der Industrie. Eine nachhaltige Energieversorgung auf Dauer ist aber nur möglich, wenn der Energieverbrauch massiv sinkt. Im Deutschland sank der Energieverbrauch im Zeitraum 1990 bis 2005 leicht. In der gleichen Periode kam es zu einem Stromverbrauchsanstieg von 13,4 %. Während in Industrie und Handel Sparmaßnahmen greifen, steigt der Verbrauch in Privathaushalten weiter ungebremst an, obwohl es bereits viele Maßnahmen für Einsparungen gibt.

Autor(inn)en aus Wissenschaft und Praxis präsentieren in diesem Buch neue Ansätze und diskutieren die Probleme zur Stromeinsparung in Haushalten.

Gegenüber dem Trend sind in Deutschland 40 % Energie mit bereits verfügbarer Technik einsparbar, mindestens 30 % davon sind wirtschaftlich zu erschließen.

Zur Aktivierung ist allerdings eine Kombination aus ‘Zuckerbrot, Peitsche und Werbetrommel’ erforderlich, welche sich an alle Akteure in den jeweiligen Marktketten richtet (Hersteller, Planer, Hauseigentümer sowie ‘EDL-Anbieter’) und, die auf EU, nationaler, regionaler oder lokaler Ebene umgesetzt werden muss.

Top-Runner, ökologische Steuerreform, die Förderung nationaler, regionaler und lokaler Energieagenturen und Verbraucherschutzorganisationen mit gemeinsamen Inhalten und Ausrichtung sind zur Erschließung der Effizienzpotenziale zielführend.

Wie kann die Energieeffizienzsteigerung organisiert sowie finanziert werden?

Die EU Richtlinie (RL 2006/32 EG) schlägt die Schaffung von Energieeffizienzfonds und/oder einer Energieeffizienzverpflichtung in Verbindung mit einer wettbewerbsneutralen Finanzierung vor.

Mögliche Effekte in Deutschland:

* -75 TWh Strom/- 102 TWH Wärmeenergieträger
* -72 Mio. t/a THG-Emisisonen
* Barwert Verbraucher mit rund 73,3 Mrd. € doppelt so hoch, wie aufgewendete nvestitionen (rund 37,0 Mrd. € bei alten Energiepreisen)
* Nettoarbeitsplatzeffekt von rund einer Mio. Personenjahre bis 2030 mit Maximum von 750.000 Personjahre im Jahr 201
* Das technische und wirtschaftliche Potenzial zur Energieeinsparung beträgt beim Stromverbrauch schon bis 2015 20 % gegenüber dem Trend.

Im Buch wird ferner die Übertragbarkeit einzelner in der Welt erfolgreicher Elemente zur Einsparung, wie das Top-Runner-Gesetz, deren Kombination sowie Übertragbarkeit auf Staaten der EU überprüft.

Ein interessantes Werk für alle, die sich für die Möglichkeiten von Energieeffizienz im Strombereich interessieren

Strom sparen im Haushalt

Trends, Einsparpotenziale und neue Instrumente für eine nachhaltige Energiewirtschaft
oekom-Verlag
ISBN 978-3-86581-084-7
Preis: 39.90 € (D)
Link zum Buch: http://www.oekom.de

Corinna Fischer (Hrsg.) Politologin, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Umweltpolitik der FU Berlin. Ihr aktueller Arbeitsschwerpunkt ist die Rolle von Konsumentinnen und Konsumenten für eine nachhaltige Umgestaltung des Elektrizitätssystems. Außerdem forscht sie zu politischer Beteiligung, sozialen Bewegungen, Umweltverhalten und nachhaltigem Konsum speziell im Bereich Energie.



Verwandte Artikel:


_____
Rene Wabel empfiehlt: Wien Virtuell - eine Wiener Stadtkarte mit menschenfreundlich, nachhaltig mobilen umgestalteten Strassen
GastautorIn: Rene Wabel für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /