© Martin Litschauer
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Bericht über die Alternativenergiesternfahrt am Wörthersee 2007

Anschließend Fahrt über den Großglockner und zur Bio-Schutzhütte auf dem Hochgründeck - ein Rückblick

© www.alpine-pearls.com
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© Kärntner Elektroauto Hotzenblitz - Treffpunkt Zukunft - www.treffpunktzukunft.com
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Die Organisation der Wörtherseesternfahrt wurde wieder sehr professionell von EUROSOLAR Kärnten - Plattform für umweltfreundliche Mobilität und erneuerbare Energie durchgeführt ; sie sorgten für eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit und trieben Sponsoren auf, obwohl dies für diese Art der Veranstaltung nicht leicht ist. Allen voran Oliver Hromada und Matthias Köchl. Die Kärntner Medien berichteten recht eingehend über unsere Sternfahrt und fanden sie auch als sehr positive Alternative zu den überaus lauten und turbulenten GTI -Treffen. Stündlich wurden Durchsagen und Interviews von den Teilnehmern gesendet

Donnerstag, 17. Mai 2007

Josef Mayer mit Gattin Christine, Helga Morocutti, Rosemarie Dietz, Brigitte Bittner, Otto Rötzer mit Gattin Elisabeth und Ingrid Wagner fuhren mit dem Autoreisezug vom Wiener Südbahnhof nach Villach. (Abfahrt Wien 8.57 Uhr, Ankunft Villach 13.39 Uhr). Obwohl noch einige Plätze auf den Autotransportwaggons frei waren, erhielten Wolf und Elisabeth Sator schon am Dienstag keinen Platz mehr fürs Auto. Deshalb buchten sie die Bahnfahrt für Freitag, den 18. Mai – doch dies ist eine andere Geschichte.
Otto Rötzer wurde in Villach schon von einem Interessenten für ein Elektroauto erwartet, der uns nach Wernberg lotste. Wie im Vorjahr legten wir dort eine Mittagspause ein, wo uns bereits Oliver Hromada empfing. Die Fahrt nach Klagenfurt ging wegen des starken Verkehrsaufkommens infolge GTI-Treffens zeitweise nur im Schritttempo bis zu 25 km/h, auch der Gegenverkehr war lückenlos und langsam.
Im Hotel ‘Goldener Brunnen in Klagenfurt war man über unseren Bedarf an Steckdosen bestens informiert. Nahe dem Eingang parkte ein Citroen AX aus Deutschland, der bereits an der im Eingangsbereich befindlichen Steckdose hing.
Das Hotel verfügt über drei verschiedene Zugänge, aber Parkplätze sind rar. Gut, dass wir wie immer lange Kabel dabei hatten. Um an verschiedenen Stromkreisen zu laden, wurden auch Kabel aus einem Fenster im ersten Stock hinunter gelassen. Gleich nach uns traf Roland Reichel, Herausgeber der Fachzeitschrift ‘Solarmobil’, gemeinsam mit einem Kollegen in unserem Hotel ein, diesmal war er mit einem pflanzenölbetriebenen Auto unterwegs. Ein Teil unserer Gruppe logierte im Stadthotel ‘Carinthia’. Hier mussten die Kabel sogar vom zweiten Stockwerk zur Straße hinunter gelassen werden. Aber es klappte vorzüglich. Beim gemeinsamen asiatischen Abendessen wurden Neuigkeiten aus der deutsch-österreichischen Solarauto Szene ausgetauscht.

Freitag, 18. Mai 2007

Um 9 Uhr Treffen beim Minimundus - Parkplatz. Insgesamt beteiligten sich 53 Fahrzeuge. Besonders spektakulär das Solartaxi von Louis Palmer/CH; aus Italien (www.cosmoroma.blog.kataweb.it ein E-Autobus für 25 Personen, E-Fahrräder, ein E-Motorrad und ein Hybridauto mit Elektro- und Pflanzenölmotor; aus Deutschland und Österreich verschiedene E-Autos vom Sportwagen bis zum Kleintransporter und etliche Pflanzenölfahrzeuge sowie E-Quadros von AL-KO KoberGmbH aus Obdach www.al-ko.at . Das lokale Fernsehen filmte und machte Interviews, außerdem waren einige Vertreter lokaler Zeitungen anwesend.
In sehr langsamer Kolonnenfahrt ging es nach Villach, dort fanden eine Präsentation der Fahrzeuge und Gespräche mit sehr vielen interessierten Bürgern statt. Es gab eine Einladung zum Mittagessen durch Bgm. Manzenreiter. Die geplante Präsentation in Pörtschach fiel aus, da keine Parkmöglichkeit vorhanden war.
Abends in Klagenfurt im Europahaus, gab es interessante Vorträge. Matthias Köchl stellte die Frage in den Raum, weshalb wir nicht mehr mit einem Holzkohle-Bügeleisen bügeln, sondern elektrisch, aber noch immer mit Verbrennungsmotoren fahren und nicht elektrisch. www.elektromobil.com;
Louis Palmer stellt seine Eigenkonstruktion eines Elektrofahrzeuges vor, mit dem er die Welt umreisen möchte. www.solartaxi.com;
Roland Reichel berichtet über Aktivitäten mit Elektrofahrzeugen in Deutschland. www.solarmobil.net;
Anschließend an die Vorträge folgte ein gemütliches Beisammensitzen bei reichhaltigem Buffet. Die Fahrzeuge konnten im Garten vor dem Europahaus angesteckt und über Nacht stehen gelassen werden. Am späten Abend traf das Ehepaar Sator in Klagenfurt ein. Durch einen Computerdefekt im Stellwerk Bruck/Mur konnte der Autoreisezug nicht passieren und so mussten sie, gemeinsam mit ihrem Auto auf dem Zug, zurück zum Südbahnhof. Trotz dieses Missgeschicks kamen sie nach einem Tag Zug fahren recht gut gelaunt nach Kärnten.

Samstag, 19. Mai 2007

Treffpunkt war wieder am Minimundus-Parkplatz, um 9 Uhr erfolgte die Abfahrt zum KELAG-Schaukraftwerk Forstsee. Für die Elektroautos ging sich der Platz auf dem Kraftwerksgelände gerade noch aus, die Pflanzenölautos mussten draußen bleiben. Natürlich vorhanden: eine ‘Tankmöglichkeit’ für Fahrzeuge und Fahrer(innen). Zusammentreffen mit Dieter Seebacher (www.aquawatt.at) und Univ.Doz.Dr. Gunter Zwilling. Von 13 Uhr bis 16 Uhr wieder Präsentation der Fahrzeuge (und Mittagessen) im Landhaushof Klagenfurt, mit großem Publikums-Interesse.
Am Abend gab es einen Grillabend am Ökohof Raab in Grafenstein. Damit die Italienischen Gäste nicht mit ihrem Bus fahren müssen, haben wir sie als Mitfahrer auf mehrere PKW aufgeteilt. Beim Heimweg haben sie sich als ausgezeichnete Lotsen erwiesen.

Sonntag, 20. Mai 2007

Von 10 bis 12 Uhr Präsentation der Fahrzeuge in Velden am Wörthersee, mit sehr herzlicher Begrüßung durch Bürgermeister LAbg. Ferdinand Vouk . Nach Verabschiedung von den Sternfahrtteilnehmern treten um 12 Uhr R. Dietz, H. Morocutti, Wolf u. Elisabeth Sator und I. Wagner die Fahrt nach Heiligenblut an.
Beim geplanten Tankstopp in Lurnfeld /Pusarnitz, Tankstelle ‘Unser Lagerhaus’, bleiben nur Wagner und Wolf Sator. Hier zeigte sich schon, dass das Auto von Wagner mehr Energie brauchte als die anderen. Herr Vrany und sein herbeigeeilter Vater interessierten sich sehr für die E-Fahrzeuge. Da genug Zeit war, zeigte uns Vrany sen. – ehemaliger Mitarbeiter des Verbunds - das Speicherkraftwerk Reißeck.
R. Dietz und H. Morocutti fuhren gleich weiter bis Obervellach, Tankstelle ‘Lagerhaus’und treffen dort nach 83 km mit 18 % Energie ein. Es war gut, dass nur zwei Fahrzeuge hier anstecken mussten, denn es gab die üblichen Probleme – 8 Steckdosen an einer Sicherung. Obwohl wir angemeldet waren, hatte die Dame an der Kassa keine Ahnung davon, dass Elektroautos kommen würden. Nach einigem Suchen fanden wir die von E. Ogris beschriebene Drehstrom-Steckdose, zugängig durch ein Gittertor, an der Rückseite des Gebäudes. Den Verteiler hatten jedoch Wagner und Sator in Lurnfeld. Da es bei der Drehstrom-Steckdose auch eine normale, separat abgesicherte gab, waren wir mit einem langen Kabel ‘gerettet’. Am langen Kabel der Wagen von Dietz, an einer der 8 Steckdosen der Wagen von Morocutti.
Bei Abfahrt nach dem Laden in Obervellach leuchtet bei Morocutti’s Wagen der ‘Blitz’ auf, d.h. Störung in der Elektronik, obwohl der Wagen ganz normal läuft. Auf Anraten von Otto Rötzer halten wir an und überprüfen ob Wasserpumpe und Lüfter für die Kühlung des Motors laufen, auch die Hauptsicherung wird herausgenommen und wieder hineingesteckt, aber der ‘Blitz’ leuchtet wieder. Doch nun rührt sich der Wagen plötzlich nicht mehr vom Fleck. Schließlich wird der Abschleppdienst vom ÖAMTC verständigt, um das Auto nach Spittal/Drau zu bringen, da E. Ogris sich angeboten hat dorthin zu fahren und wenn möglich den Wagen sofort zu reparieren. Inzwischen waren auch I. Wagner und W. Sator am Ort des Geschehens, der Bushaltestelle ‘Rakowitzen’, eingetroffen. Wagner und Sator fuhren weiter nach Heiligenblut, R. Dietz und Morocutti warteten auf den Abschleppwagen, der um 20.30 Uhr eintraf. Nun hatte Rosi eine Beifahrerin und anhand der exakten Wegbeschreibung fanden wir selbst im Dunkeln problemlos zum ‘Ponholzerhof’ Heiligenblut.

Montag, 21. Mai 2007

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir um 8.30 Uhr bei der Mautstelle und erhielten, nach telefonischer Rückfrage mit der Direktion in Salzburg, eine Ermäßigung für abgasfreie Elektrofahrzeuge; (statt einer Maut von € 28.-, mit der niedrigsten Gebühr von € 10.- pro Fahrzeug).
Laut Routenplanung war ‘nur’ die Überquerung über das Hochtor vorgesehen, doch der Wegweiser Richtung ‘Franz-Josefs-Höhe’ brachte etwas Verwirrung ins Programm. Was wäre eine Fahrt über den Glockner, ohne auf der Franz-Josefs-Höhe gewesen zu sein? Also – nichts wie hinauf. Ganz locker nahm es der Partner von Sator. Er hatte am linken Außenspiegel eine Filmkamera montiert, überholte uns, wartete auf uns, ließ uns wieder vorfahren und filmte alles. Am Parkplatz der Franz-Josefs-Höhe angekommen, waren im Partner noch 50 % Energie, bei Dietz 40 und bei Wagner 30. Die Geschäfte waren noch zu, wir fotografierten und filmten. Die unterste Zunge der Pasterze ist nur noch ein kleiner, schmutzig-brauner See.
Für die Weiterfahrt nahmen wir eine ‘Gewichtsverlagerung’ vor. R. Dietz fuhr allein weiter, die erfahrene ‘Passfahrerin’ H. Morocutti stieg um zu I. Wagner und lenkte diesen 106er. Es ging wieder 9 km bergab und dann hinauf zum Hochtor, wo Morocutti/Wagner mit 0 % ankamen, Dietz mit 10 %, d.h. jedes Fahrzeug hat 30 % verbraucht. Auch hier wieder Fotopause.
In der Annahme, dass es nach dem Tunnel auf dem Hochtor nur noch bergab geht, fuhren wir weiter. Es ging zwar kurz bergab, doch dann kam wieder eine Steigung und der Wagen wurde immer langsamer, obwohl noch keine Warnleuchte aufleuchtete. Um nicht an einer Engstelle ein Verkehrshindernis zu bilden, hielten wir bei der Ausweichstelle. Eben kam ein Herr mit einem Hund vorbei, Helga streichelte den Hund. Als wir feststellten, dass er der Besitzer eines Allrad-Fahrzeuges ist, sprachen wir ihn an, ob er uns den knappen Kilometer zum ‘Fuschertörl’ hochschleppen könnte. Es waren nur noch einige hundert Meter bergauf, dann ein kurzes Stück bergab und am Parkplatz wurde wieder ‘ausgeklinkt’. Immerhin hatte das kurze Schleppen 4 % Energie gebracht und von nun an ging es wirklich nur noch bergab.
Beim Kraftwerk ‘Bärenwerk’ der SAFE in Fusch, wo wir mit etwa 35 – 40 % Energie eintrafen, war aufgrund unserer Anmeldung ein Steckdosen-Kasten vorbereitet, jedoch als wir ansteckten – ohne Strom. Ein Kraftwerks-Angestellter fand ganz schnell die Ursache – der Kasten war nicht angesteckt.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen beim ‘Bärenwirt’ ging die Fahrt weiter nach Mittersill. Nachdem W. Sator über ein Navigationssystem verfügt, übernahm er wieder die ‘Führung’ und lotste uns über Stock und Stein, bergauf / bergab, Vielleicht war es wirklich der kürzeste Weg, - wir sind zur geplanten Zeit, vor 16 Uhr, in Mittersill eingetroffen.
Frau Hofer von Mittersill plus GmbH (zuständig für Fremdenverkehr und Veranstaltungen) begrüßte uns und veranlasste, dass wir für den auf dem Marktplatz befindlichen Elektro-Kasten mit mehreren Steckdosen den Schlüssel bekamen. Unsere Fahrzeuge waren somit problemlos versorgt. Das Interesse an E-Fahrzeugen hielt sich jedoch in Grenzen. Nächtigung im Gasthof Heitzmann in Mittersill - Herr Heitzmann wird demnächst bei seinem Gastgarten, in Parkplatznähe, eine Steckdose installieren.

Dienstag, 22. Mai 2007

Regen. Dementsprechend auch das Publikumsinteresse. Nur eine einzige Probefahrt. Um 12 Uhr - inzwischen hat es aufgehört zu regnen - Photo für die Gemeindezeitung und schließlich Abfahrt nach St. Johann/Pongau. Wir fuhren den von Hermann Hinterhölzl beschriebenen Weg bis zum Haus Kappacher, 7 km außerhalb von St. Johann und das letzte Stück steil bergauf. Dort wieder das übliche Ausprobieren von Steckdosen, ob die Sicherungen halten oder nicht. Selbst eine Drehstrom-Steckdose hatte zwar Strom für ein Schweißgerät, aber nach unserem Verteiler keinen Strom für die Autos. Später erfuhren wir von Ing. Mayer die Ursache - die Steckdose hatte keinen Null-Leiter und unsere Autos waren durch die Fi Schalter unseres Verteilers geschützt. Letztendlich war in jeder Etage des Hauses eines der drei Elektroautos angesteckt. Direkt ein Glück, dass es keine vier Autos waren.
Das nächste Problem war, dass Herr Hinterhölzl, der uns abholen und zum Heinrich Kiener Haus am Hochgründeck bringen sollte, nur einen Kombi (mit Pflanzenöl betrieben), mit Fahrer- und Beifahrersitz hat, wir waren jedoch 5 Personen. Rosi (Jakobsweg-erprobt) erklärte sich sofort bereit, den dreistündigen Aufstieg zu Fuß in Angriff zu nehmen. Da blieben nur noch vier Personen, die Herr Kappacher mit seinem PKW über zwei Drittel des Weges transportierte, im letzten Drittel kam uns H. Hinterhölzl entgegen. I. Wagner und Wolf Sator stiegen um in den Kombi, Elisabeth Sator und H. Morocutti gingen das letzte Drittel zu Fuß bis zum Schutzhaus, mit Verschnaufpausen - 70 Minuten.
Das Schutzhaus, in 1.800 m Höhe liegend mit herrlichem Rundblick, ist vollkommen energieautark mit Hilfe von Sonnenkollektoren, Photovoltaik, einem kleinen Windrad und Holzheizung. Faszinierend auch die von H. Hinterhölzl aus Holz errichtete kleine Kirche, gleich in der Nähe des Schutzhauses. Zum angekündigten Solarstammtisch trafen etwa 20 Zuhörer ein, einige in Sachen Erneuerbarer Energie sehr kompetent.
I. Wagner stellte Eurosolar vor und sprach über unsere Aktivitäten. H. Morocutti berichtete, wie ihre Familie praktisch vollständig energieautark geworden ist und zeigte Bilder von verschiedenen Solaranlagen. Wolf Sator schließlich sprach über Elektroautos. Die anschließende Diskussion dauerte bis spät in die Nacht hinein.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Nach ausgiebigem Frühstück machte sich Rosi wieder zu Fuß auf ins Tal, der ‘Rest’ fuhr mit H. Hinterhölzl. Wagner saß vorne, das Ehepaar Sator und H. Morocutti hinten im Laderaum auf den Reisetaschen. Irgendwo unterwegs stieg dann auch noch Rosi dazu. Eine kurze Strecke lief ein Auerhahn vor uns her. Beim Abschiednehmen waren wir uns sicher, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Bei voll geladenen Batterien würden den ‘Aufstieg’ sicher auch unsere Elektroautos schaffen..
In St. Johann/Pongau stieg H. Morocutti um in die Bahn, durch das wunderschöne Gasteinertal nach Spittal/Drau und fand dank E. Ogris Hilfe ihren fahrbereiten Wagen vor. Wagner, Dietz und W. u. E. Sator fuhren ohne Zwischenstop weiter nach Salzburg und mit dem Autoreisezug um 17.10 Uhr nach Wien. Eine erlebnisreiche Woche war zu Ende gegangen.

GastautorIn: Helga Morocutti und Dr. Ingrid Wagner für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /