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380-kV-Leitung: Stromautobahn für Stromtransit geht zu Lasten von Gesundheit und Landschaft

Reiter: Eine solche Stromautobahn nützt im Grunde nur den großen Stromhändlern und zementiert den falschen energiepolitischen Kurs noch weiter ein

Die gestrige Umweltverträglichkeitsprüfung zur geplanten 380-kV-Leitung ist für Labg. Heidi Reiter, die Energiesprecherin der GRÜNEN Salzburg, der Anlass, einmal mehr die Bedenken der GRÜNEN gegen dieses Projekt zu formulieren: "Die Menge an Strom, die in Zukunft über die geplante 380 kV-Leitung fließen soll, ist für die Versorgung unseres Bundeslandes nicht einmal annähernd nötig. Ein Leitungsausbau in dieser Dimension ist ausschließlich für den Stromtransit von Mittel- und Nord- nach Südeuropa nötig", erklärt Reiter. Zwar sei der Stromhandel für die heimischen Energieversorger ein gutes Geschäft, "aber das rechtfertigt noch lange nicht die mit der 380-kV-Leitung verbundene Gesundheitsgefährdung und Landschaftszerstörung."

Wie das Gutachten von Umweltmediziner Dr. Gerd Oberfeld belegt, ist das Leben in unmittelbarer Nähe zu einer Hochspannungsleitung mit erheblichen gesundheitlichen Risiken behaftet. Reiter: "Starkstromleitungen gefährden die Gesundheit und zerstören die Landschaft. Und all das nur, damit die Händler an den großen Strombörsen aus reiner Geschäftemacherei beliebige Strommengen zu jeder beliebigen Zeit in jede beliebige Region schicken können. Das ist inakzeptabel", betont Reiter.

Wenn sich die Regierung schon unbedingt für die "Stromautobahn" stark mache, dann habe sie die Pflicht und Schuldigkeit, sich wenigstens für eine für die Menschen verträgliche Variante - also die unterirdische "verkabelte" - einzusetzen. In energiepolitischer Hinsicht sei das Projekt ohnehin als ganzes abzulehnen: "Die Strukturen, für die eine 380-kV-Leitung gebaut wird, sind die gleichen, die den regionalen und alternativen Energieversorgern das Wasser abgraben und die mit Energiesparmaßnahmen aus ganz klaren geschäftlichen Interessen absolut nichts am Hut haben", warnt Reiter. "Eine solche Stromautobahn nützt im Grunde nur den großen Stromhändlern und zementiert den falschen energiepolitischen Kurs noch weiter ein."



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