Österreichischer Solarpreis: SOL4 - Büro- und Seminarzentrum Eichkogel Mödling

Ein Bürogebäude der Zukunft - mit gebäudeintegrierter Solarstromanlage

Das innovative SOL4-Bürogebäude im Osten von Österreich wurde Ende Jänner 2005 fertig gestellt. SOL4 ist die Antwort darauf, wie das Bürohaus der Zukunft aussehen kann. Die Verbindung von Arbeit und Erholung in einem ökologisch errichteten Passivhaus wird durch den idealen Standort und ein nachhaltiges Gebäudekonzept möglich. SOL4 vereint dafür die wichtigen Kriterien eines qualitativ hochwertigen Arbeitsumfeldes, umfassender Infrastruktur und Serviceleistungen, gute Verkehranbindung und gleichzeitig mögliche Naherholung am Naturschutzgebiet Eichkogel.

In technischer Hinsicht wurden neueste Erkenntnisse und Erfahrungen bezüglich Passivhausbauweise und Haustechnik umgesetzt. Neben der Auswahl ökologischer Baustoffe und dem Energie- und Bewirtschaftungskonzept war das vernetzte Handeln von mehr als 25 beteiligten Unternehmen Grundlage für den Erfolg dieses zukunftsweisenden Projekts. Die vorbildliche Abstimmung der Unternehmen wurde mit einem ecoplus-geförderten Kooperationsprojekt des Ökobau Cluster Niederösterreich unterstützt. SOL4 wurde auch in die Programmlinie des bm:vit, ‘Haus der Zukunft’, aufgenommen. Die tragenden Bauteile wurden aus neu entwickeltem, erstmals im Hochbau eingesetztem zementfreien Beton und aus neuen speicheroptimierten Ziegeln (20 cm Wandstärke) gefertigt. Die Dämmung erfolgte mit Mineralschaumfassadendämmplatten in großen Schichtdicken, welche innerhalb der Wärmedämmverbundsysteme beste ökologische Daten aufweisen. Für die Innenwände wurden erstmals in einem Bürogebäude Ziegelrohlinge aus Lehm eingesetzt. Herzstück der Haustechnik ist eine hocheffiziente Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Erstmals Passivhausstandard für ein Bürogebäude dieser Größe in Niederösterreich

Der Heizenergiebedarf des Bürogebäudes ist so gering (< 15 kWh/m2a), dass er über das Jahr gerechnet aus der integrierten PV-Anlage, über den Einsatz einer hocheffizienten Wärmepumpe, gedeckt werden kann.

Gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage deckt Reststrombedarf

Die Architektur des Gebäudes spielt in der Verbreitung von Stromgewinnung durch Photovoltaik eine wichtige Rolle, denn der Mehrfachnutzen der PV-Anlagen als Gebäudehülle, als ästhetisches Gestaltungselement, als Abschattung bzw. als Lärmschutz trägt zur Erhöhung des Gesamtnutzens der technischen Gebäudeausrüstung bei. Die Gebäudeintegration der Solarstromanlage ist auch ein Marketinginstrument, mit dem die Firmenleitung ihre Stellung zur Umwelt werbewirksam zeigen kann. Auch eine Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge wurde installiert.

PV-Anlage: gesamte Generatorleistung 28,05 kW (102 Module = 215 m²), simulierter Jahresertrag: 15.670 kWh/a.

Das System besteht aus 7 Generatoren: (2 Stk Wechselrichter Sunways NT 2600 und 5 Stk NT 6000) an Süd-, Ost- und Westfassade. Moduldaten: ASE 250-DG-UT/MC, Laminatmodul mit Mainzellen. ATB/TBB und ERTEX SOLAR.

Projektinfo:

Bauherr:
Baumeister Ing. Klausjürgen Kiessler GesmbH-
Guntramsdorferstraße 103
A-2340 Mödling
Tel. +43 (0)2236 22 404
Fax DW 8088
Kontakt: www.kiessler.at
www.kiessler.at

Planung: Arch. Dipl.-Ing. Ruth König
Bauleitung SOLAR 4 YOU; Dipl.-HTL-Ing. Johannes Stockinger MSc

Das SOL4 Bürogebäude wurde von Eurosolar mit dem Solarpreis 2005 in der Kategorie "solares Bauen" ausgestattet.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /