© Wiener Linien Manfred Helmer/ Straßenbahn
© Wiener Linien Manfred Helmer/ Straßenbahn

Absage der Straßenbahn 72: Niederösterreich vergibt Jahrhundertchance!

Landesrat Landbauer setzt absolut falsches Signal in Zeiten der Klimakrise

Die Absage der bundesländerübergreifenden Straßenbahnlinie 72 von Wien nach Niederösterreich durch den niederösterreichichen Landesrat Udo Landbauer ist für Mobilitätsstadträtin Ulli Sima "eine vergebene Jahrhundertchance": "In Zeiten des Klimwandels, wo wir alle Anstrengungen unternehmen müssen, um die Menschen zum Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität zu motivieren und das Abgebot dafür massiv ausbauen müssen, ist das eine sehr bedauerliche Entscheidung und das absolut falsche Signal, das Niederösterreich da setzt", betont Sima.

2/3 aller PendlerInnen - rund 400.000 Menschen - fahren täglich mit dem Pkw nach Wien. "Wenn man diese Zahl reduzieren will, muss man attraktive öffentliche Verkehrsmittel anbieten. Diese Straßenbahn wäre das erste grenzüberschreitende' öffentliche Verkehrsmittel gewesen, das die beiden Bundesländer miteinander errichtet hätten und hätte der Anfang einer längeren Serie des Ausbaus von Straßenbahnen ins Umland sein können", so Sima.

Die Stadt Wien hatte ihre Hausaufgaben gemacht und die Detailplanung war bereits seit längerem fertiggestellt, mit dem Bau hätte unmittelbar begonnen werden können, sagt Sima. "Der Bund hätte die Hälfte der Kosten übernommen - sogar, was die Anschaffung der Fahrzeuge betrifft! Und Niederösterreich hätte damit sehr kostengünstig ein hochrangiges öffentliches Verkehrsmittel mit U-Bahn- und Schnellbahn-Anschluss bekommen", betont die Stadträtin.

Jeden Tag pendeln rund 400.000 Menschen mit dem Pkw nach Wien zum Arbeiten und wieder zurück in ihre Wohnorte. "Unser erklärtes Ziel als Stadt Wien ist es, diesen Pendler*innen ein komfortables Angebot zu machen, damit sie nicht mit dem Auro fahren, sondern umweltfreundliche Öffis nutzen. Eine Straßenbahn hat viel mehr Kapazitäten als ein Bus und ist umweltfreundlich auf der Schiene unterwegs. Ein Bus kann da nicht mithalten!", gibt Sima zu bedenken.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /