© Markus Distelrath / Atomkraftwerk
© Markus Distelrath / Atomkraftwerk

13 Jahre nach Fukushima: Atomkraft die rote Karte zeigen

Gedenkenveranstaltungen und Demonstrationen

Bonn / Berlin - Anlässlich des 13. Jahrestages des Beginns der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan, 11. März 2011) warnt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erneut vor jeglicher Nutzung der Atomenergie. Dabei bekräftigt der Verband, in dem auch viele Anti-Atomkraft-Initiativen an ehemaligen und aktuellen Atomstandorten organisiert sind, seine Forderung nach dem Sofortausstieg aus der Nutzung der Atomenergie in der Bundesrepublik Deutschland und auch international.

„Nach der Stilllegung der Atomkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland müssen auch die Uranfabriken in Gronau und Lingen gestoppt werden“, fordert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Außerdem muss der Neubau von Atomkraftwerken in Frankreich, in den Niederlanden und anderswo verhindert werden.

Zahlreiche Initiativen und Verbände erinnern rund um den Fukushima-Jahrestag am 11. März (Montag) auch in diesem Jahr mit Aktionen und Veranstaltungen an die Fukushima-Katastrophe und fordern einen umfassenden Atomausstieg. Betont wird dabei auch, dass kein weiterer Atommüllproduziert werden darf. Schon für den vorhandenen Atommüll gibt es weit und breit kein sicheres Endlager.

In Berlin und Hamburg fanden am Samstag Demonstrationen statt, am Sonntag wurde beim AKW Neckarwestheim (stillgelegt) mit einer Kundgebung an Fukushima erinnert und in Lingen wird direkt am Jahrestag von Fukushima (Montag) mit einer Mahnwache die Forderung nach Stilllegung der dortigen Brennelementefabrik bekräftigt. Viele weitere Mahnwachen und Informationsveranstaltungen runden bundesweit anlässlich des Fukushima-Jahrestages die Aktivitäten ab. An der Urananreicherungsanlage in Gronau wurde bereits am Sonntag (3.3.) mit verschiedenen Aktionen an Fukushima erinnert und das Ende der Urananreicherungsanlage gefordert. International wird am Dienstag, 12. März, mit einer Menschenkette in Straßburg vor dem Europaparlament demonstriert. Das Motto lautet: „Wir zeigen der Atomkraft die rote Karte“.

Eine Übersicht mit Details zu diesen und weiteren Aktionen zum Fukushima-Jahrestag findet man unter www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm

Für den BBU ist es dreizehn Jahre nach Fukushima und rund 38 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl wichtig, dass die Atomkatastrophen und ihre anhaltenden Folgen nicht in Vergessenheit geraten. Und es muss endlich die einzige vernünftige Konsequenz gezogen werden: Die Stilllegung aller AKW und Atomfabriken. Weltweit.

Udo Buchholz betont, dass die Bundesregierung sowie die zuständigen Landesregierungen in der Verantwortung sind. Sie müssen grenzüberschreitend die Bevölkerung vor den Gefahren internationaler Atomkraftwerke schützen und auch die Betriebsgenehmigungen der Uranfabriken in Gronau und Lingen aufheben. Der Nuklearbrennstoff, der dort produziert wird, dient dem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in
aller Welt. „Das ist nicht hinnehmbar“, so der BBU. Und: „Die drohenden Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus dürfen nicht durchgeführt werden. Zudem müssen alle Nuklearexporte und Uranimporte sowie jegliche Atomgeschäfte mit Russland unterbunden werden.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /