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WSED: Die Erde ist nicht erneuerbar- Energie aber schon

Die World Sustainable Energy Days in Wels zeigen auf, was im nachhaltigen Energiesektor machbar ist: Regional, in Österreich, in Europa und weltweit.

Energieeffizienz, Biomasse, Pellets, Solarenergie, Windkraft, Elektromobilität, usw...... es gibt sie, die Projekte, die positiv die Welt verändern. Die Energiewende ist die klare Antwort auf die Klimakrise, auf die hohen Preise fossiler Energien, auf unser Abhängigkeiten im Erdgassektor und gegen ein Abfließen von Milliarden ins Ausland durch den Import fossiler Energien. Die neuen EU-Ziele orientieren sich an dieser Dringlichkeit, die nicht nur Österreich, sondern ganz Europa betrifft, und setzen neue Impulse für die Energiewende.

Welche Schwerpunkte gesetzt werden, ist ein wichtiges Thema der World Sustainable Energy Days (WSED), der größten europäischen Konferenz in diesem Sektor, die diese Woche noch bis Freitag, die internationale Energiewendecommunity aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringt.

Gestern gab die Europäische Pelletskonferenz, die weltweit größte jährliche Pelletsveranstaltung, nicht nur Einblicke in aktuellste Entwicklungen sondern zeigte auch, – wie die Akzeptanz von Pellets erhöht werden kann und welchen Beitrag sie zur Kreislaufwirtschaft leisten können. Märkte, an die wir in Europa nicht unbedingt denken, zeigen das ungeheure Potential. Kaum jemand weiß z.B. das Vietnam an 2.Stelle der weltweiten Pelletexportmärkte steht. Durch den starken Möbelerzeugungsmarkt des Landes fallen übrigens Hackschnitzel ebenfalls als "Abfall" an. Hier liegt Vietnam sogar an erster Stelle der Exportländer.

Der Umstieg geht nicht schnell genug, da sind sich sowohl regionale Vertreter aus dem Energiesektor, wie z.B. Leonhard Schitter, Vorstandsvorsitzender der oberösterreichischen Energie AG, deutlich in seinem Vortrag aufzeigt. Es braucht mehr Speed, auch wenn es riesige Herausforderungen darstellt. "Die Energiewende ist nicht das Projekt eines einzelnen Stakeholder, sie ist nicht das Projekt einer Firma, sondern das von allen, jeder Einzelne muss beteiligt werden!" so Schitter.
Eine Umfrage unter den Konferenzbesucher:innen zeigt auf, dass die Mehrheit meint, dass die Sektoren Transport und Industrie noch mehr Unterstützung bei der Umsetzung brauchen.
Eine ganz große Mehrheit meint übrigens auch, dass die Entwicklungen im Energiesektor in den letzten zwei Jahren und die Energiekrise das Thema Energiewende stark vorangebracht hat.

Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbands, der oö. Energieagentur, stellte die Vorteile und den "Next Level" von Energiegemeinschaften dar. Das Thema hat noch ein sehr großes Potential, weil es jede/n Einzelne/n mit uns Boot holen kann. Die Umsetzung ist jedoch, dank der Struktur unseres bisherigen Elektrizitätssystem nicht ganz so einfach, auch wenn es in verschiedenen Modellen nun gesetzlich fixiert ist. Über das Teilen von Strom mit dem Nachbarn mit einer gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage, ohne Nutzung des öffentlichen Netzes, über das Teilen in Erneuerbaren Energiegemeinschaften, und zwar regional in einem Ortsnetz, oder innerhalb eines Umspannwerks (mit dem Vorteil reduzierter Netzkosten), sowie seit dem Vorjahr auch als Bürgerenergiegemeinschaft, überregional, wodurch z.B. das Teilen in ganz Österreich möglich ist.

Wir müssen alle mit an Bord holen, dazu muss Energie- und Mobilitätsarmut für eine inklusive Energiewende bekämpft werden. Alle müssen Zugang zu Mobilität oder Energie haben, wie João Pedro Gouveia aus Portugal in seinem Vortrag auf den Punkt brauchte, auch jene, die sich den Umstieg eher nicht leisten können. In Portugal werden dazu möglichst einfach zugängliche mobile "One-Stop-Shops" eingerichtet, die die notwendige Flexibilität und Dezentralisierung von Services in diesem Bereich auf den Punkt bringen.

Die spannende internationale Fachtagung zur Energiewende und Klimaneutralität bietet wirklich Einblick in den aktuellen Stand der Energiewende, 6 Fachkonferenzen, u.a. die Energieeffizienz Konferenz, die Europäische Pelletskonferenz, die Industrie Energieeffizienz Konferenz und die Konferenz "Smarte E-Mobilität", zeigen viele aktuelle Entwicklungen in den Fachbereichen auf.

Es stimmt positiv, trotz des Bewusstseins dass es derzeit noch zu langsam geht, wie unterschiedlichste Menschen sich für einen Wandel einsetzen, was ihre umgesetzten Projekte in unterschiedlichsten Ländern der Erde aufzeigen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /