© Pro Natur Steyrtal / Erst vor kurzem wurde in Molln wieder gegen die Probebohrungen demonstriert
© Pro Natur Steyrtal / Erst vor kurzem wurde in Molln wieder gegen die Probebohrungen demonstriert

Molln: Gasprobebohrungen wurden gestartet

Am Samstagvormittag begann in Molln in Oberösterreich die ADX Vie GmbH, Tochter der australischen ADX Energy, mit den Explorationsbohrungen

Ab sofort wird bis Ende März, da dann die Fristen für die Probebohrungen enden, rund um die Uhr gebohrt. Falls wirklich Erdgas gefunden werden sollte, sind neuerliche Bewilligungen für weitere Bohrungen notwendig. Sollte kein Gas gefunden werden, muss ein Rückbau erfolgen.

Erst in der Vorwoche trafen sich rund 200 Menschen vor dem Nationalpark Zentrum in Molln, um wieder, wie bereits zuvor , auf das Problem der Gasbohrung im Jaidhaustal aufmerksam zu machen. Die Frist für die Bohrung, die von der Naturschutzbehörde des Landes Oberösterreich gesetzt wurde, läuft am 31. März aus. Durch diese Frist soll verhindert werden, dass Bohr- und Testtätigkeiten in die Vegetationsperiode fallen und Flora und Fauna noch mehr gefährden, als sie es sowieso schon tun. Es geht um den Schutz sensibler Flora sowie von Insekten und Fledermäusen, die um diese Zeit aus dem Winterschlaf erwachen.

Um der Bevölkerung von Molln zu verdeutlichen, dass es leider längst fünf nach 12 ist, wurde vor dem Gemeindeamt Molln ein Bohrturm aufgestellt,der von verbrannten Bäumchen umgeben ist, die symbolisch für die Zerstörung stehen, die durch diese Bohrung verursacht werden kann, so die Aktivisten und Aktivistinnen von Pro Natur Steyrtal, die der Firma während der Bohrungen, die nicht mehr zu verhindern sind, genau auf die Finger schauen wollen, ob alle Auflagen eingehalten werden.

Der Umweltdachverband, der Alpenverein und Greenpeace haben bereits im Vorfeld Beschwerde gegen den positiven Bescheid der Naturschutzbehörde beim oberösterreichischen Landesverwaltungsgericht eingelegt. Diese haben jedoch leider keine aufschiebende Wirkung, wodurch die Bohrungen trotzdem möglich sind.

Um seine Klimaziele bis 2030 und die geplante Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, sollte Österreich statt weiterhin an fossilen Energien festzuhalten, möglichst rasch einen ambitionierten Weg zum Senken seiner Treibhausgase beschreiten.

Warum Projekte wie dieses überhaupt genehmigt wurden, ist fragwürdig. Ob Bohrungen nach fossilen Energien in Österreich in Zeiten des Klimawandels noch im "öffentlichen" Interesse liegen, noch dazu in der Nähe des Nationalpark Kalkalpen, sollte ebenfalls hinterfragt werden. Österreich sollte neue Öl- und Gasbohrungen so rasch wie nur irgendwie möglich verbieten- ob solche Bohrungen heutzutage überhaupt noch wirtschaftlich sind, wird ebenfalls von zahlreichen Energieexperten angezweifelt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /