© Smurfit Kappa Nettingsdorf/ Freuen sich gemeinsam über das Projekt: V.l.n.r. Markus Achleitner, Christian Partoll, Günter Hochrathner, Jakob Edler, Bernhard Karrer
© Smurfit Kappa Nettingsdorf/ Freuen sich gemeinsam über das Projekt: V.l.n.r. Markus Achleitner, Christian Partoll, Günter Hochrathner, Jakob Edler, Bernhard Karrer

Mit Abwärmenutzung Wärme für bis zu 8.000 Haushalte

Smurfit Kappa Nettingsdorf sorgt mit Abwärme für warme Wohnungen in Haid und Ansfelden

© Smurfit Kappa Nettingsdorf/ Die innovative Anlage bei smurfit Kappa Nettingsdorf
© Smurfit Kappa Nettingsdorf/ Die innovative Anlage bei smurfit Kappa Nettingsdorf

Smurfit Kappa Nettingsdorf ist einer der führenden Produzenten von Wellpappe-Rohpapieren in Europa und arbeitet nach ganzheitlichen zirkulären Ansätzen. 76 % des Rohmaterials für die Erzeugung besteht aus recycelten Fasern - mehr als bei jedem anderen Verpackungsmaterial. Organische Nebenprodukte dienen als Biobrennstoff und durch Wasseraufbereitung abgetrennte Fasern werden im Papierherstellungsprozess wieder eingesetzt.

Zur Nachhaltigkeit gehört aber auch Energieeffizienz. Gestartet ist das Großprojekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf in Kooperation mit der Bioenergie Gruppe Mitte im Jahr 2021 mit dem Ziel: Abwärme, die im Produktionsprozess der nicht bzw. nur sehr schlecht verwertbar wäre, nachhaltig für andere nutzbar machen.

Nun ist die Fernwärme-Hauptstation fertiggestellt, der Netzausbau technisch abgeschlossen und die Erst-Inbetriebnahme der Energiezentrale erfolgte. Nach dem ersten Probebetrieb wurde die Fernwärmeversorgung ein Jahr nach dem Baubeginn am 21.11.2023 in Betrieb genommen und versorgt bereits die ersten Gebäude mit Energie. Nach mehr als zweijähriger Projektlaufphase ist nun die Fernwärmeauskopplung von Smurfit Kappa Nettingsdorf in Betrieb. Gemeinsam mit der west-steirischen Bioenergie Unternehmensgruppe stellt die Papierfabrik Nettingsdorf Abwärme für den Betrieb eines Fernwärmenetzes in der Stadtgemeinde Ansfelden und Umgebung zur Verfügung. Dies ist nicht nur ein weiterer Schritt, die Nachhaltigkeit in der Produktion zu stärken, sondern führt auch bei den Abnehmern zu massiven CO2-Einsparungen.

Ungenutzte Energie nutzbar machen

"Maximierung der Energieeffizienz und ständige Verbesserung unserer Umweltschutzmaßnahmen zählen zu unseren wichtigsten strategischen Leitlinien", erklärt Mag. Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf. "Das aktuelle Projekt, das wir gemeinsam mit der Bioenergie-Gruppe umsetzen, ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einer nachhaltigeren Produktion am Standort Nettingsdorf. Mithilfe von Abwärme, die wir für den Betrieb des regionalen Fernwärmenetzes zur Verfügung stellen, ermöglichen wir massive CO2-Einsparungseffekte und unterstützen den Schutz unseres Klimas."

"Oberösterreichs Industrie ist nicht nur im Bereich Innovation führend, sondern auch ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Dieses Projekt zur Abwärmenutzung von Smurfit Kappa Nettingsdorf ist dafür einmal mehr ein Musterbeispiel. Mit der Nutzbarmachung der Abwärme aus der Produktion zur Fernwärmeversorgung in Ansfelden und Haid leistet die Papierfabrik Nettingsdorf einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz durch massive CO2-Einsparung. Stand jetzt wird damit bis zu 8.000 Haushalten ein umweltfreundliches Heizen ohne fossile Brennstoffe ermöglicht", hebt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner die Vorbildfunktion des Fernwärmeprojektes von Smurfit Kappa Nettingsdorf hervor.

Die Umsetzung im Detail

Umgesetzt wurden für die Abwärmenutzung ein Verdrängungslaugenwärmetauscher mit 2,8 MW, der die Fernwärme von 60 °C auf 85 °C erhöht und nachgeschalten ein Schwarzlaugenwärmetauscher mit 4 MW (2 Wärmetauscher alternierend), welcher die Fernwärme bis 105 °C erhitzt. Die anfallende Wärme wird in zwei Großraum-Pufferspeichern mit je 200 m3 aufgefangen und zwischengespeichert. Weiters wurde die gesamte Energiezentrale mit einer Pump- und Druckhaltestation und Steuerungszentrale neu ausgestattet. Für die Ausfallvorsorge ist in der Energiezentrale auch ein Zweistoffkessel der Fa. Astebo aus Marchtrenk mit 10 MW Leistung untergebracht.

Ein Projekt mit vielen Gewinnern

Das Fernwärmeprojekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf, der Bioenergie Gruppe und der Stadtgemeinde Ansfelden führt zu einer mehrfachen Win-Win-Situation. Aufgrund der, mit dem Projekt ermöglichten Einsparungseffekte an CO2-Emissionen ist es in erster Linie ein großer Gewinn für die Umwelt und in zweiter Linie verringert es die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten aus zum Teil zweifelhaften Herkunftsländern. Neben dieser profitieren auch die Anrainer durch eine bessere Umgebungsluft aufgrund der verringerten Luftbelastung mit Emissionen wie Feinstaub, NOx, SO2 und CO2 aus Einzelheizungen.

„Mit der Eröffnung werden hunderten Haushalte und Wirtschaftsunternehmen eine alternative Wärmeversorgung zu Öl und Gas bieten und Ansfelden damit einen weiteren Beitrag zum Erreichen übergeordneter Klimaziele leisten können. Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen dass wir ein so nachhaltiges und innovatives Gemeinschaftsprojekt in unserer Stadt ansiedeln konnten“, so Ansfeldens Bürgermeister Christian Partoll.

Smurfit Kappa Nettingsdorf kann mit der Nutzbarmachung von Abwärme einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung der Folgen des Klimawandels leisten. Die Bioenergie Gruppe, die mit Expertise und Engagement Gutes für die Umwelt leistet, profitiert ökonomisch und die Stadtgemeinde Ansfelden freut sich als Hauptabnehmer, den Haushalten eine langfristige und günstige Versorgungssicherheit zu ermöglichen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /