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Energie-Studie: Verbraucher schrauben Energieverbrauch runter

Österreicher nicht auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet

Laut der Simon-Kucher Energie-Studie fühlt sich mehr als jeder zweite Verbraucher in Österreich nicht ausreichend auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet. Die Folge ist, dass der Großteil seinen Energieverbrauch reduziert, genauso wie Ausgaben in anderen Bereichen.

* 58 % der Verbraucher fühlen sich nicht ausreichend auf steigende Strom- und Gaspreise vorbereitet

* 95 % der Verbraucher passen ihr Verhalten bei steigenden Preisen an

* Reaktion: 65 % senken Energieverbrauch, 39 % sparen in anderen Bereichen

* Bei Einsparungen von 15 % würden 43 % den Stromverbrauch an Tageszeiten orientieren

Jetzt wo die Temperaturen in Österreich wieder Minusgerade erreichen zeigt die Simon-Kucher Energie-Studie: Die Mehrheit der Menschen in Österreich ist für steigende Energiepreise nicht gewappnet, das geben 58 Prozent an.

"Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Angst"

"Für viele Verbraucher in Österreich hätten steigende Energiepreise drastische Folgen", erklärt Thomas Haller, Senior Partner und Head of Energy and Telecommunications bei Simon-Kucher. 95 Prozent wollen ihr Verhalten anpassen. 65 Prozent ihren Energieverbrauch zu senken, 39 Prozent Abstriche bei anderen Ausgaben zu machen. "Wenn die Heizung ausbleibt, weil das Geld fehlt, ist das ein ernst zu nehmendes Problem. Trotzdem sehen wir in Österreich: Wenn die Temperaturen sinken, steigt die Angst."
Kosten senken, Kunden binden

Wie das konkret aussehen kann? "Energieversorger unterstützen Kunden, indem sie Energieeffizienz- und Energieberatungsangebote schaffen. Kundenbindung heißt, Kunden zu helfen, ihre Energieverbrauchskosten zu senken und Transparenz zu Energiekosten und der Preisentwicklung zu schaffen", so Michael Kässer.

Heute Preissicherheit, morgen dynamische Tarife

Laut der Simon-Kucher Energie-Studie wollen die Kunden so vor allem eins: Preissicherheit. 84 Prozent empfinden diese beim Stromvertrag als wichtig bis sehr wichtig. "Mittelfristig werden aber innovative Angebote wie dynamische Tarife entscheidend", so Haller. Für Einsparungen von 15 Prozent würde rund die Hälfte den Stromverbrauch so weit wie möglich an die günstigsten Tageszeiten anpassen. "Heute sind dynamische Tarife noch ein Nischen-Produkt. Die Nachfrage aber wächst, Stromanbieter müssen zeitnah App-Oberflächen für Preissignale und zur Verbrauchsplanung entwickeln", betont Malte Trukenmüller, Director in der Energy Practice bei Simon-Kucher.

Energiewende: Spezialanbieter stechen Energieversorger aus

Ebenfalls spannend: Energieversorger bleiben zwar erster Ansprechpartner in der Energiewende, verlieren Kunden im Verkaufsprozess von Energielösungen wie z.B. PV-Anlagen oder Wärmepumpen aber an spezialisierte Anbieter. Nach dem ersten Einholen von Informationen erwägen 33 Prozent weniger Kunden ihren lokalen Energieversorger als geeigneten Partner. "Energieversorger verkaufen sich nicht richtig", so Haller. "Das Optimierungspotential ist riesig. So zeigt unsere Energie-Studie zum Beispiel, dass Neukunden vermehrt auf Image und Nachhaltigkeit achten. Auch staatliche Förderungen sind für 63 Prozent ausschlaggebend in der Kaufentscheidung." All das müsse berücksichtigt, und Plattformen und Tools dringend auf den neusten Stand gebracht werden.

Über die Studie:

Die repräsentative Simon-Kucher Energie-Studie 2023 wurde im Oktober 2023 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt. 1.000 Konsumenten in Österreich wurden zu Energiekosten, Wechselwahrscheinlichkeit, Kundenzufriedenheit, Angebot und Image von Energieversorgern sowie dem Verkaufsprozess befragt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /