© EVN / Bis zu 30.000 Haushalte werden mit Wärem und mehr als 15.000 Haushalte mit Strom versorgt
© EVN / Bis zu 30.000 Haushalte werden mit Wärem und mehr als 15.000 Haushalte mit Strom versorgt

Eröffnung des Biomasseheizkraftwerks Krems

Nach zwei Jahren Bauzeit symbolisiert die Inbetriebnahme des Biomasseheizkraftwerks einen Meilenstein in der nachhaltigen Energieversorgung von Krems.

Mit einem Schlag wird die gesamte Fernwärmeversorgung auf CO2-neutrale Naturwärme aus Biomasse umgestellt und zusätzlich Strom aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt.

Für Bürgermeister Reinhard Resch ist die Eröffnung ein Tag der Freunde: „Krems hat sich ein ehrgeiziges energiepolitisches Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 wollen wir rechnerisch unabhängig von Energieproduzenten außerhalb des Bezirks werden, d.h. es soll jene Energie in unserer Stadt selbst erzeugt werden, die wir im Durchschnitt täglich brauchen. Mit der Inbetriebnahme des Heizkraftwerks konnten wir nun einen wichtigen Schritt auf diesem Weg machen.

Strom für 15.000 und Wärme für 30.000 Haushalte – die moderne Anlage mit kombinierter Strom- und Wärmeproduktion sorgt für eine jährliche CO2-Einsparung von 25.000 Tonnen.

Regionale Energieprojekte finden leider nicht immer Zustimmung. Für EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer ist Krems daher ein Paradebeispiel dafür, wie der Weg in eine erneuerbare Energiezukunft aussehen kann: „Wir hatten hier sowohl auf politischer Seite als auch in der Bevölkerung eine breite Akzeptanz und Unterstützung. Nur damit schaffen wir die ambitionierten Klimaziele, die wir uns im Land vorgenommen haben. Mit der Inbetriebnahme der Anlage haben wir das letzte große Fernwärmenetz der EVN von fossilem Erdgas auf umweltfreundliche Biomasse umgestellt“, freut sich Mittermayer.

Die Investitionskosten beliefen sich auf rund 30 Mio. Euro. Die Anlage besticht durch seinen effizienten Biomasseeinsatz und ist mit modernster Filtertechnologie ausgestattet. Damit lassen sich rund 99 % der entstandenen Staubpartikel aus dem Abgas entfernen. Zum Betrieb der Biomasseanlage wird Waldhackgut aus der Region genutzt, welches ausschließlich von österreichischen Partnern bezogen wird. Die Anlieferung erfolgt dabei per LKW. Auf dem Dach des Hackschnitzellagers ist eine Photovoltaikanlage mit 180 kWp verbaut.

Auch LH-Stv. Stephan Pernkopf sieht Grund zum Feiern: „Gerade der Wärmebereich stellt uns am Weg in die Energiezukunft vor große Herausforderungen. Naturwärme ist der Schlüssel für eine nachhaltige Wärmeversorgung. In Niederösterreich sind wir auch auf diesem Gebiet Vorreiter und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Unser klares Ziel ist es, die fossilen Energieträger weiter zurückzudrängen, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen um somit die Abhängigkeiten von Energieimporten zu reduzieren“, so Pernkopf und ergänzt: „Niederösterreich ist das Land mit der größten CO2-Einsparung und dem meisten Ökostrom. Seit 2005 sind die Emissionen um 25 Prozent gesunken, gleichzeitig sind aber die Wirtschaft und die Bevölkerung weiter gewachsen. Das heißt Emissionen und Wachstum wurden entkoppelt. Ein historischer Wendepunkt, der durch Innovation und den Ausbau der Erneuerbaren Energie erreicht wurde. Diesen Weg gehen wir weiter!“

Im Rahmen der Eröffnungsfeier konnten Interessierte bei dem Tag der offenen Tür auch einen Blick hinter die Kulissen wagen und die moderne Anlage besichtigen. Rund 400 Kremserinnen und Kremser machten sich ein Bild vom effizientesten Biomasseheizkraftwerk der EVN.

Zum Projekt

Die Anlage verfügt über eine elektrische Leistung von 5 MW und einer thermischen Leistung von 15 MW. Mit der Inbetriebnahme werden dann mehr als 15.000 Haushalte mit Ökostrom und umgerechnet bis zu 30.000 Haushalte mit Naturwärme versorgt. Dabei werden im Vollbetrieb pro Jahr rd. 25.000 Tonnen CO2 eingespart. Die dafür notwendige Biomasse kommt aus einem Umkreis von rd. 80 km.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /