© Solarfocus / Solarthermieanlage am Dach
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Absurd: Bei 36 Grad laufen 1,4 Mio. fossile Kessel im Keller statt Solaranlagen am Dach

Es ist absurd – die längste Hitzewelle des Sommers rollt über Österreich und statt Solarenergie zu nutzen wird Öl und Gas für die Warmwassererzeugung verbrannt.

Das kostet den Haushalten 70 Millionen Euro pro Jahr und erzeugt 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase.

Seit Tagen rollt eine beispiellose Hitzewelle über Österreich, mit Temperaturen bis zu 36 Grad. „Die Sonne liefert uns Energie ohne Ende aufs Dach und im Keller laufen 1,4 Millionen Kessel, um warmes Wasser für Bad und Küche mit Öl und Gas zu erzeugen, das ist doch absurd“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. „Im letzten Jahr gaben die Haushalte dafür 70 Millionen Euro aus, während die Sonne die Energie gratis liefert.“ Die Warmwasserbereitung mit Öl und Gas verursacht 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr, so viel wie 640.000 Autos ausstoßen. Dabei braucht die Sonne gerade einmal eine halbe Stunde, um diese Energiemenge auf ganz Österreich einzustrahlen. „Derzeit decken wir nur zwei Prozent der Wärme mit der Sonne, langfristig sind 20 Prozent möglich“, so Hackstock. Dafür müssen im Nationalen Energie- und Klimaplan der Regierung, der gerade in Arbeit ist, die Weichen für eine Solaroffensive gestellt werden.

Umstieg auf die Sonne in nur einem Tag

In Österreich werden jährlich rund 200 Millionen Liter Öl und 300 Millionen Kubikmeter Erdgas für die Warmwasserbereitung verbrannt, das wir aus Kasachstan, Irak, Aserbaidschan, Libyen, Nigeria und Russland importieren. Eine 4-köpfige Familie verbraucht rund 170 Liter Warmwasser pro Tag, pro Jahr benötigt sie 400 Liter Öl oder 330 Kubikmeter Erdgas, wenn sie fossil heizt. „Das kostet jeden Haushalt rund 400 Euro im Jahr, das könnte eine Solaranlage einsparen, die Familie kann um das Geld dann übers Wochenende Urlaub in der Therme machen“, rechnet Hackstock vor. Eine Solaranlage für Warmwasser ist in einem Tag montiert und liefert von Mai bis September kostenlos Energie. Der Verband Austria Solar hat unter www.solarwaerme.at eine schnelle Solarinstallateur-Suche eingerichtet, um den Umstieg zu erleichtern.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /