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Umweltzeichen für grüne Mobilität auf dem Vormarsch

Das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) forciert im Rahmen des Österreichischen Umweltzeichens die Zertifizierung von Mobilitätsanbietern.

Seit Jahresbeginn wurden bereits vier Carsharing-Betreiber – Autohaus Patterer aus Hermagor, die Porsche Bank aus Salzburg, MO.Point Mobilitätsservice aus Wien und zuletzt als prominenter Neuzugang die Wiener Linien mit ihrem Service WienMobil Auto – mit dem Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet. Im Bereich Mobilität gibt es neben Carsharing auch Umweltzeichen-Richtlinien für Fahrschulen, emissionsarme Transportsysteme und multimodale Mobilität.

Das Österreichische Umweltzeichen steht seit mehr als 30 Jahren als das wichtigste staatlich geprüfte Umweltsiegel in Österreich für eine konsequente Orientierung an Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Laufend wird die Palette nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen mit weiteren Richtlinien ergänzt. So wurde im Mobilitätsbereich im vergangenen Jahr die UZ 77 für Carsharing-Anbieter geschaffen. Mittlerweile haben bereits die ersten Unternehmen die erfolgreiche Zertifizierung mit dem Umweltzeichen bestanden. „Nachhaltige Verkehrskonzepte sind ein wichtiger Baustein, um unsere Klimaziele zu erreichen. Das Österreichische Umweltzeichen unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produkte und Dienstleistungen umweltfreundlich zu gestalten. Im Bereich Verkehr werden Wege aufgezeigt, wie die Mobilität der Zukunft ausschauen kann und sich wirtschaftliches Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit für uns alle lohnt“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Nutzen statt besitzen

Mit dem Umweltzeichen UZ 77 für Carsharing wurde bereits die Autohaus Patterer GmbH aus Hermagor/Kärnten zertifiziert, die mit ihrem E-Carsharing-System FReD die Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee bedient. Seit Jahresbeginn 2023 ist auch die Porsche Bank aus Salzburg mit ihrem sharetoo E-Carsharing-Konzept zertifiziert. Im April ist im Rahmen der Nachhaltigkeitsmesse WeFair Wien die MO.Point Mobilitätsservices GmbH aus Wien Meidling hinzugekommen. Der Lizenznehmer entwickelt und betreibt Shared-Mobility Angebote für Unternehmen, Stadtquartiere und Immobilien und unterstützt seine Kunden bei der Realisierung zukunftsfähiger Mobilitätslösungen. Zuletzt konnten auch die Wiener Linien als wichtige Vorreiter im Bereich nachhaltiger Mobilität mit ihrem Leihfahrzeug-Service WienMobil Auto als Lizenznehmer gewonnen werden. Weitere Anwärter auf das Umweltzeichen stehen schon in den Startlöchern.

Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: So ermöglicht Carsharing nicht nur das Leben ohne eigenes KFZ und trägt damit zur Verhaltensänderung vieler Menschen bei. Der Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug schont auch die Ressourcen, denn je nach örtlichen Verhältnissen ersetzt Carsharing zwischen vier und zehn Fahrzeuge. Dies trägt nicht nur zur Entlastung des öffentlichen Verkehrsraumes bei, sondern verringert besonders in Innenstädten die verkehrsbedingte Luftverschmutzung. Wichtig ist dabei die Verknüpfung mit dem Umweltverbund, also anderer umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie Rad- und Fußverkehr oder dem öffentlichen Personennahverkehr, um die Anschlussmobilität zu gewährleisten.

Nachhaltige Mobilitätskonzepte der Zukunft

Ein wichtiger Hebel für eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks des Verkehrssektors ist der Umstieg von motorisiertem Individualverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel. Hier unterstützt das Umweltzeichen Dienstleistungsanbieter mit der Richtlinie UZ 27 für multimodale Mobilität. Auch dabei spielen der effizientere Energieeinsatz, der reduzierte Flächenverbrauch und die verringerte Schadstoffbelastung eine wichtige Rolle. Ende 2022 wurde der Wiener Tourismusverband für seine Vienna City Card mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert.

Da das Auto auch in Zukunft ein wichtiges Transportmittel bleiben wird, setzt das Umweltzeichen mit der Richtlinie UZ 59 für Fahrschulen auch bei den Autofahrern an, indem spritsparende Fahrweise und der Umgang mit E-Fahrzeugen unterrichtet werden. Die Fahrschule Easy Drivers – Skarabela in Groß-Enzersdorf erhielt als erste Fahrschule des Landes das Österreichische Umweltzeichen und liefert aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage den Strom für die Ladeinfrastruktur der E-Fahrzeugflotte.

Dass Transportdienstleistungen auch auf ökologischem Weg stattfinden können, beweisen die zahlreichen Fahrradboten. Das Österreichische Umweltzeichen UZ 66 für emissionsarme Transportsysteme geht allerdings einen Schritt weiter und zertifiziert neben Fahrrad-Botendiensten auch Transportdienstleistungen oder Schienenverkehr unter der Verwendung von Ökostrom. Einer der Vorreiter in diesem Bereich ist die Heavy Pedals GmbH aus Wien Margareten, die mittels Transporträdern die „last mile“ bedient und seit der Gründung im Jahr 2009 auf klimaschonende Logistik spezialisiert ist. Die Lastenräder können dabei ein Volumen von bis zu 2 m3 bzw. 250 kg transportieren, für den Ladestrom der E-Bikes kommt ausschließlich 100 % Ökostrom zum Einsatz.

Mehr Informationen über das Österreichische Umweltzeichen für Mobilität


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /