© Solarsolidarität für Nadeshda
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Solarsolidarität für Nadeshda

Nadeshda ist das Erholungszentrum für Kinder, deren Eltern durch die Tschernobyl Reaktorkatastrophe betroffen sind.

4 bis 5 Tausend Kindern bietet das Zentrum jedes Jahr ganzheitliche Erholung. 2017 wird das Zentrum eine Photovoltaikanlage für 100 % energetische Eigenversorgung erhalten und setzt damit ein Zeichen für das Potential Erneuerbarer Energien in einem Land, dass noch immer mit den Folgen der Reaktorkatastrophe Tschernobyl kämpft.

Am 18. Oktober unterzeichneten der Vorsitzende des Vereins ‘Leben nach Tschernobyl’, Andreas Seiverth und der Direktor des Kinderzentrums Nadeshda, Wjatscheslaw Makuschinskij, die Vereinbarung zum Bau einer Photovoltaik Freiflächenanlage durch die oberbayerische Firma MaxSolar GmbH.

Der Kontakt zur Firma MaxSolar ist im Rahmen einer offenen Ausschreibung entstanden. ‘Inzwischen ist das Unternehmen zu einem unverzichtbaren Partner für das Projekt zur energetischen Unabhängigkeit für Nadeshda geworden’, kommentiert Andreas Seiverth die Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler aus Traunstein am Chiemsee.

Neben der Planung und der Realisierung der Anlage wird die Firma MaxSolar auch die Investitionskosten der Initiative so lange nicht in Rechnung stellen, bis die Summe durch Spenden abgedeckt ist. Runde 400.000 Euro wurden bereits gespendet und zwar,
132.000 Euro aus privaten Quellen
130.000 Euro vom Energieunternehmen Mainova
50.000 Euro von den Elektrizitätswerken Schönau
48.000 Euro von der evangelischen Kirche Hessen Nassau
40.000 Euro von Greenpeace und der Umweltstiftung Greenpeace

Rund 300.000 Euro fehlen noch zur Finanzierung der Photovoltaikanlage, doch der Verein Leben nach Tschernobyl e.V. ist zuversichtlich, dass weitere Einzelpersonen und Unternehmen das Photovoltaikprojekt für Nadeshda unterstützen werden. Es geht um ein Leuchtturmprojekt in der von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Region, das zeigt, dass 100 % Energieautarkie von fossilen Brennstoffen möglich ist.

Ursprünglich sollte die Anlage in mehreren Etappen in Betrieb genommen werden. Das wäre aber zu teuer geworden und auch der Belarussische Staat senkt regelmäßig seine Einspeisetarife. Ziel ist es den Strombedarf des Kinderzentrums zu 100 % aus Photovoltaik zu decken, so dass beim Strom fortgeführt wird, was bei der Wärmeversorgung des Kinderzentrums bereits erfolgreich umgesetzt wurde, eine komplette Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien.

Unterstützung nimmt der Verein unter dem Stichwort "Solarsolidarität" bei der Evangelischen Bank Frankfurt, auf dem Kto IBAN: DE03 5206 0410 0004 1144 00, BIC: GENODEF1EK1 entgegen.

Der weitere Fahrplan zur Umsetzung des Projektes ‘Solarsolidarität Nadeshda’ sieht folgendermaßen aus:
Dezember 2016 Abschluss der Anlagenplanung
Februar 2017 Erhalt der staatlichen Expertise in Belarus
März 2017 Wahl der belarussischen Montagefirma
April 2017 Baubeginn auf der Freifläche
Mai 2017 Anlieferung der Photovoltaik-Komponenten
Juni 2017 Zoll und Registrierung als humanitäre Hilfe
Juli 2017 Bau der Photovoltaikanlage
30/31 Juli 2017 Feierliche Inbetriebnahme der Photovoltaik

Über Nadeshda

Das Kinderzentrum NADESHDA wurde 1994 eröffnet und bietet jedes Jahr zwischen 4000 und 5000 Kindern und ihren Begleitpersonen aus den durch die Tschernobyl-Reaktorkatastrophe belasteten Gebieten Erholung. Basis für den Aufenthalt ist ein ganzheitliches Gesundheitsbildungskonzept, das medizinische, pädagogische, psychologische und ästhetische Betreuung umfasst. Das Kinderzentrum liegt 80 km nordwestlich von Minsk in einem Naturschutzgebiet, nahe dem Wilejka-See. Die Photovoltaikanlage wird auf einem 2,5 ha großen Grundstück in der Nähe des Kinderzentrums am Rande des Dorfes Ilja gebaut. Nadeshda ist das einzige Erholungszentrum in zivilgesellschaftlicher Trägerschaft in der Rechtsform einer GmbH. Der belarussische Verein ‘Lebendige Partnerschaft’ ist mit 25,5%, der deutsche Verein ‘Freunde von Nadeshda in Deutschland’ mit 50,5% beteiligt und das staatliche Tschernobyl-Departement mit 24%. Koordiniert wird das Projekt vom Verein ‘Leben nach Tschernobyl – Für eine gemeinsame Zukunft in Europa’ im Auftrag des Vereins ‘Freunde von Nadeshda in Deutschland. Mit dem Bau der Photovoltaikanlage soll Anfang Juli 2017 begonnen werden. Alle erforderlichen staatlichen Genehmigungen und die Lizenzerteilung liegen vor.


Herausgeber:
Leben nach Tschernobyl e.V.
60487 Frankfurt am Main


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /