© Alexandra- Alexas_Fotos / pixabay.com
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Klimaflüchtlinge: Wissenstransfer und Smart Farming für betroffene Regionen

Veranstaltung "Wenn das Wasser bis zum Hals steht" heute Abend in Wien

Künftig wird es aufgrund des Klimawandels zu einer verstärkten Migration kommen. Wenn die Prognosen zutreffen, dann wird es im Nahen Osten und Nordafrika so heiß werden, dass Menschen in vielen heute besiedelten Gegenden nicht mehr leben können. Insgesamt leben 500 Millionen Menschen in dieser Region. Darüber hinaus leben rund 200 Millionen Menschen in Küstengebieten, die nur einen Meter über dem Meeresspiegel liegen. "Armutsbekämpfung muss Hand in Hand gehen mit dem Schutz vor den Folgen des Klimawandels", sind sich das Ökosoziale Forum und das Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE) einig. "Der Kampf gegen den Klimawandel ist Gebot der Stunde", so die Präsidentin des Ökosozialen Forums Europa Elisabeth Köstinger. "Das Pariser Abkommen muss im Sinne einer neuen Ära in der Klimapolitik rasch umgesetzt werden. Die Ratifizierung des Klimapakts durch die USA und China war dabei besonders wichtig." Zusammen sind die beiden Länder für 40 Prozent des CO2 Ausstoßes verantwortlich.

Auch das IUFE beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Zusammenhang zwischen Konflikten, Umweltverschmutzung und der dadurch verursachten unfreiwilligen Migration. "Im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen oft Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen. Vergessen wird dabei oft, dass auch Dürreperioden, Überflutungen, Erdbeben und andere Naturkatastrophen zur Flucht zwingen. Diese Flüchtlinge haben laut UN-Konvention keinen Schutzstatus. Ich hoffe, dass beim derzeit stattfindenden UN-Gipfel in New York globale Lösungsansätze entwickelt werden", sagt Dr. Franz-Joseph Huainigg, Obmann des IUFE.

"Ziel muss natürlich sein, dass weniger Menschen ihre Heimat verlassen müssen und wir mithelfen, die Schwachstellen vor Ort auszugleichen. Es gibt bereits zahlreiche Initiativen, wo Wissen und Erfahrungen aus Europa in die betroffenen Ländern ‚exportiert‘ werden. So gibt es zum Beispiel Projekte zu modernem Saatgut, das weniger Wasser benötigt, oder zum Ausbau von Bewässerungsanlagen. Hier sollten wir vor allem auch seitens der Europäischen Union verstärkt Initiativen setzen. Leider kommt das Thema Klimaflüchtlinge in der Flüchtlingsdiskussion oft zu kurz", so Köstinger weiter. "Entscheidend ist, dass die Sicherheitspolitik, Umweltpolitik und Entwicklungspolitik auf globaler Ebene eng zusammenarbeiten."

Gemeinsam mit dem IUFE veranstaltet das Ökosoziale Forum heute Abend die Diskussion "Wenn das Wasser bis zum Hals steht. Menschen auf der Flucht von Klimakatastrophen", an der neben Elisabeth Köstinger unter anderem auch die international anerkannte Migrationsexpertin Mariam Chazalnoel Traore sowie Barbara Bendandi von der UNCCD (United Nations Convention to Combat Desertfication) teilnehmen. Die Veranstaltung findet heute um 17:30 Uhr in der Sky Lounge der Uni Wien (Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien) statt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /