© Die Grünen / Matthias Köchl
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Köchl: Atomkraft-Ausbau in Bohunice unverantwortlich

Grüne: Öffentliche Anhörung zeigte fehlende Referenzen und fehlende Betriebserfahrung für die slowakischen Atomkraftpläne auf

Vorgestern Abend fand in Wien eine öffentliche Anhörung zum geplanten AKW-Ausbau im slowakischen Bohunice statt. In Bohunice sind 1.700 MW in der Bauform Druckwasserreaktor geplant. "Die technischen Ausführungen waren ein Mix an Wunschvorstellungen seitens der Betreiber, allerdings kann kein Hersteller diese geforderte Sicherheit garantieren", kommentiert der Grüne Anti-Atomkraft-Sprecher Matthias Köchl, der gemeinsam mit vielen besorgten Bürgerinnen und Bürgern und NGOs vor Ort war die Aussagen der Betreiber.

"Auch der Versuch der AKW-Betreiber die Verantwortung für den Betrieb eines Atomkraftwerkes weitgehend in die Verantwortung der Hersteller zu übertragen, darf als Illusion bezeichnet werden", sagt Köchl.

Ein anwesender slowakischer Ingenieur von Betreiberseite antwortete auf die Frage nach Referenzen für diesen neuen Reaktortyp bzw. nach Betriebserfahrung: "Wir dürfen nicht auf 10-jährige Betriebserfahrung der Lieferanten warten." Auf die Frage, wo diese Technologie eingesetzt und überprüft wurde, erfolgte eine Auflistung von AKW-Projekten, die sich in Bau befinden, - es wurde aber kein einziges fertiggestelltes Projekt genannt. Auf die Frage nach dem Schutz vor Terrorismus und Flugzeugabstürzen kam seitens der slowakischen AKW-Betreiber die lapidare Antwort, dass man Terroristen liquidieren müsse.

Köchl sieht die Bedenken der Grünen und auch die Bedenken der anwesenden RisikowissenschaftlerInnen und BürgerInnen bestätigt: "Es gibt kein sicheres Atomkraftwerk. Sicher ist nur, dass es nicht sicher ist", ist der Grüne Nationalratsabgeordnete überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /