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Wasser: Milliardeninvestitionen machen sich bezahlt

Dass die Wasserversorgung in Österreich heute so gut funktioniert, ist das Ergebnis intensiver Arbeit und von Investitionen in mehr als 28.000 Projekte.

Kommunen, Länder und Wasserversorger haben seit 2003 jährlich durchschnittlich rund 700 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserver- und Abwasserentsorgung investiert.

‘Der heurige Sommer war für die Wasserwirtschaft eine Bewährungsprobe’, sagt Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Zerobin, Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW): ‘Das Ergebnis macht mich stolz. Bis auf einige kleine Ausnahmen hat die Wasserversorgung in diesem Rekordsommer hervorragend funktioniert. Wir haben gelernt. Wir haben investiert’.

Das war nicht immer so. Bis zum heurigen Sommer war 2003 die Messlatte. Damals wurden 44 Hitzetage jenseits der 30 Grad gezählt – 2003 war der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Wasserknappheit war mancherorts die Folge. Das war laut Zerobin ein Ereignis, das sich ‘nicht mehr wiederholen sollte, weil wir in Österreich ja ausreichend Wasser haben’.

Aus Fehlern wurden die richtigen Schlüsse gezogen und es wurde investiert. Insgesamt haben die Wasserversorger und öffentlichen Haushalte in den vergangenen zehn Jahren laut Kommunalkredit Public Consulting mehr als 28.000 Projekte zum Ausbau der Versorgungssicherheit in die Tat umgesetzt. Die jährlich rund 700 Millionen Euro, seit 2003 knapp acht Milliarden Euro, waren laut Zerobin ‘gut investiertes Geld, weil die Wasserversorgung heute selbst in trockenen Regionen hervorragend funktioniert’. Einer der wichtigsten Bestandteile in der Versorgungskette ist das Leitungsnetz mit der beachtlichen Gesamtlänge von 78.000 Kilometern.



Zusammenschluss der Kleinversorger

Während 2003 etliche Kleinversorger in manchen Regionen der Steiermark, in Ober- oder

Niederösterreich noch mit Wasserknappheit zu kämpfen hatten, war das Übel heuer aufgrund von Leitungsverbünden behoben. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Herlicska, technischer Betriebsleiter des Wasserleitungsverbands Nördliches Burgenland: ‘Wir haben alle Anlagen auf Spitzenleistungen ausgelegt und können unsere Kunden optimal mit Wasser versorgen’. Ähnlich ist das in Linz, wo die Speicher laut Dipl.-Ing. Reinhold Plöchl, Bereichsleiter der Linz AG Wasser, ‘selbst dann, wenn es kaum regnet, immer bestens gefüllt sind; auch dann, wenn der Sommer anhaltend heiß ist’.

Neue Rekorde im heurigen Sommer

Heuer gab es laut Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) bis dato 36 Tage, an denen die Temperatur von 30 Grad Celsius überschritten wurde. Im langjährigen Durchschnitt werden in Wien an zwei Tagen pro Jahr mehr als 500.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Aufgrund der zahlreichen Hitzetage wurde dieser Spitzenverbrauch heuer bereits an acht Tagen überschritten. Auch Dipl.-Ing. Wilhelm Balber, Betriebsleiter des Wasserleitungsverbands Triestingtal, erlebt heuer einen Rekordsommer: ‘An insgesamt 33 Tagen wurden in unserem Verbrauchsgebiet jeweils mehr als 60.000 Kubikmeter Wasser benötigt. 2014 gab es keinen einzigen solchen Tag. Vereinzelt wurde bis zu drei Mal mehr Wasser verbraucht als an einem durchschnittlichen Tag in den Wintermonaten’.



Vorausdenken lautet die Devise

‘Wir müssen vorausdenken’, sagt Präsident Zerobin, ‘wenn wir uns in Zukunft bei enormer Hitze weiterhin am kühlen Nass erfreuen wollen. Und wir müssen weiter in die Infrastruktur der Wasserversorgung investieren’. Der Bund jedenfalls fördert die weitere Verbesserung der Wasserversorgung mit 100 Millionen Euro jährlich.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /