© GreenTeam Stuttgart-  Der letzte Versuch brachte den neuen Weltrekord!
© GreenTeam Stuttgart- Der letzte Versuch brachte den neuen Weltrekord!

Greenteam aus Stuttgart erreicht neuen emobilen Beschleunigungsweltrekord

Eine kleine Gruppe Studenten stellte in der Vorwoche eine neue Bestmarke für die Beschleunigung von null auf 100 km/h für E-Fahrzeuge auf: Nur 1,779 Sekunden benötigte ihr Rennwagen um diese Geschwindigkeit zu erreichen.

© GreenTeam Stuttgart-  Ein großes Team steht hinter dem Rekord
© GreenTeam Stuttgart- Ein großes Team steht hinter dem Rekord

Mariensiel- Das ‘GreenTeam Uni Stuttgart’ ist ein studentischer Motorsportverein. Studenten verschiedenster Fachrichtungen berechnen, konstruieren und fertigen jedes Jahr einen offen, einsitzigen Formelrennwagen. In der Rennserie ‘Formula Student’ tritt das Team nun schon in der sechsten Saison an.

Der Rekord fand im Rahmen des Jade-Race in Mariensiel, Ostfriesland statt. Am Jade-Race treten jedes Jahr Motorsportbegeisterte mit Ihren bis zu 1700 PS starken Fahrzeugen für Beschleunigungsrennen über die Viertelmeile gegeneinander an.

Der Weltrekordrennwagen E0711-5, ist ein Formelrennwagen, das bedeutet z.B. frei stehende Räder und nur ein Sitz für den Fahrer. Alle Teile werden von den Studenten selbst angefertigt oder überarbeitet. Das Monocoque aus Karbonfaser, die Fahrwerksteile aus Aluminium und Titan, auch die Steuergeräte und Hochvoltakkus sind Eigenfertigungen. Die vier Synchronservomotoren samt Wechselrichtern stammen von dem Antriebshersteller AMK aus Kirchheim/Teck, die Motoren besitzen zusammen eine Leistung von über 100 kW. Zum Vergleich: Ein Formel 1 Wagen benötigt für den Sprint etwa 2,5 Sekunden. ‘Bei so einer Beschleunigung wirken auf den Fahrer 1,8 G. Das ist fast doppelt so schnell wie der freie Fall’ so Bauersachs, der Projektleiter des Weltrekordversuchs.

Hohe Anforderungen auch an den Fahrer

Alle Weltrekordversuche und Tests wurden von Prisca Schmid gefahren. ‘Die krasse Beschleunigung fühlt sich ein bisschen wie Achterbahn fahren an, nur dass man es steuern kann’ so die 22-jährige Studentin. ‘Man muss den Rennwagen im Griff haben und wissen, wie er sich verhält. Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Fahrer leicht ist. Das alles trifft auf unser Mitglied Prisca zu, mit ihr haben wir super Karten’, sagt Bauersachs.

Freitag und Samstagnachmittag hatte das Team mehrere Versuche in den Pausen und zwischen den Läufen der regulären Teilnehmer. Am Samstagabend, nach dem die Dragster-Boliden ihre Läufe beendet hatten, kam das Happy-End in letzter Minute. Das Fahrzeug konnte die freie Strecke mit den letzten Sonnenstrahlen so lange nutzen bis der Akku leer gefahren war. Die Auswertung der vielen Läufe, unter der genauen Beobachtung der offiziellen Zeugen und des Messtechnikexperten der Firma Kistler, dauerte etwa eine Stunde. Erst dann erfuhr das Team die Ergebnisse. ‘Feuer frei, Stuttgart’ hörte man es um kurz vor 23 Uhr über den Campingplatz rufen, die Sektkorken knallten. 1,779 Sekunden um 21:53 Uhr!

Der letzte Lauf des Abends war der Schnellste – ein neuer Weltrekord!



Leistung
4 x 25 kW AMK-Motoren
Gewicht 165 kg
Kapazität des Akkus 6,62 kWh
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h

Mehr Details: Green Team

GastautorIn: Lothar Bloschies / Hans Wiggenhauser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /