© pixabay.Geralt
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Papst-Enzyklika: Klimaschutz durch schnelleren Umstieg auf Erneuerbare

Ein Impuls für mehr Umweltschutz

Als Reaktion auf die mit Spannung erwartete und nun veröffentlichte Enzyklika des Papstes zu Umweltfragen sagt Kumi Naidoo, International Executive Director von Greenpeace: "Greenpeace begrüßt den wertvollen Beitrag von Papst Franziskus im gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel. Diese erste Enzyklika zu Umweltfragen bringt uns einen Schritt näher an eine Energiewende, die das Auslaufen von fossilen Energieträgern wie Kohle, Gas und Öl sowie eine komplette Substituierung durch erneuerbare Energieträger bis 2050 bedeutet."

Und weiter: "Alle Entscheidungsträger, ob religiös oder säkular, sind aufgefordert, dem Aufruf des Papstes Taten folgen zu lassen."

"Die klaren und direkten Worte, die Papst Franziskus in der Enzyklika über die Schwächen der internationalen Politik in Bezug auf den Klimawandel findet, sind sehr zu begrüßen. Die Regierungen müssen wirksame Maßnahmen setzen und sich auf ein starkes Klimaprotokoll in Paris Ende des Jahres einigen", so Walter Saurer, Energiesprecher bei Greenpeace Österreich.

Die weltweite Staatengemeinschaft hat sich bereits 2010 auf UN-Basis geeinigt, die Klimaerwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen - eine Temperaturerhöhung, die aus wissenschaftlicher Sicht für den Menschen gerade noch handhabbar ist. Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen - dieser weltweiten Einigkeit müssen nun endlich wirksame Umsetzungsmaßnahmen folgen.

Greenpeace fordert die österreichische Regierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die EU ihr Ziel von "mindestens 40 Prozent CO2-Reduktion bis 2030" erhöht und damit wesentliche Akteure wie China oder die USA ebenfalls zu höheren Zielen für die Weltklimaverhandlungen in Paris bewegt. Unabhängig vom Ergebnis in Paris müsse Österreich eine starke nationale Klima- und Energiestrategie auf den Weg zu bringen.

"Um Auswirkungen und Kosten des Klimawandels so gering wie möglich zu halten, brauchen wir Ende des Jahres in Paris ein starkes weltweit verbindliches Klimaschutzabkommen sowie starke nationale Klima- und Energiestrategien. Als Langfristziel müssen hier bis 2050 100 Prozent erneuerbare Energie verankert werden - weltweit und in Österreich. Investitionsentscheidungen sind langfristige Entscheidungen, die teilweise für Jahrzehnte gelten. Die österreichische Regierung muss jetzt rasch handeln - im Sinne der Wirtschaftlichkeit und unserer Umwelt", so Saurer.

Für Umweltminister Andrä Rupprechter ist die päpstliche Umweltenzyklika ein wichtiger Impuls für den Umweltschutz. "Der Papst spricht in der Enzyklika mit deutlichen Worten die wesentlichen Zukunftsfragen an. Er nimmt in dieser richtungsweisenden Enzyklika jede und jeden in die Pflicht. Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, der wir uns alle stellen müssen." Kritisch bewertet Papst Franziskus unter anderem gentechnisch veränderte Organismen und die Nuklearenergie, erneuerbare Energieträger streicht er positiv hervor. Rupprechter sieht darin einen Auftrag für eine nachhaltige und ökosoziale Politik.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /