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Drohende Verschiebung der Beleuchtungsverordnung kostet EuropäerInnen Milliarden und schädigt die Umwelt

Am kommenden Freitag, dem 17.4., findet in Brüssel die Abstimmung über eine mögliche Änderung bzw. Verschiebung der 6. Stufe der Beleuchtungs-Verordnung (innerhalb der Ökodesign-Richtlinie) statt.

Im Grunde geht es darum, ob umweltbelastende Halogenlampen der Energieeffizienzklasse C ab 2016 abgeschafft werden oder nicht.

Eine Verschiebung um 2 oder gar 4 Jahre würde KonsumentInnen in Europa 6,6 Milliarden Euro bzw. 33 Terrawattstunden an versäumten Energieeinsparungen kosten – das entspräche fast der Hälfte des Stromverbrauchs in Österreich. Seit 2009 ist diese Halogenlampen-Abschaffung für 2016 geplant.

Die akutelle Studie ’European LED Market Evolution and Policy Impacts” zeigt, dass der Lampenmarkt nach Inkrafttreten der Beleuchtungsverordnung und deren ersten fünf Stufen eine deutlich andere Entwicklung genommen hat als ursprünglich von der EU-Kommission angenommen: die Preisentwicklung von LEDs ging um 5-11 Jahre schneller voran und die Effizienz wurde rascher gesteigert als erwartet.

Halogenlampen sind mehr als dreimal so umweltbelastend im Vergleich zu Energiesparlampen und haben einen fünfmal höheren ökologischen Fußabdruck als LED-Lampen. Die Halogenlampen haben die mit Abstand schlechtesten Lebenszykluskosten.

Sibylle Egger, Energieeffizienz-Sprecherin von Global 2000, ergänzt:
"Wenn aktuelle Studienergebnisse ernst genommen werden, müsste eine Entscheidung über die Verschiebung der 6. Stufe schon allein an dieser Hürde deutlich scheitern. Das Verbot von Halogenlampen der Energieeffizienzklasse C sollte wie geplant im September 2016 kommen, und nicht auf 2018 oder 2020 verschoben werden."

Die EU-Ökodesign-Standards werden auch außerhalb der EU verfolgt und zum Teil adaptiert. In Europa orientieren sich Länder wie Norwegen, Schweiz, Island oder Russland am EU-Ökodesign. Aber auch im Mittleren Osten, in Afrika, Asien und Amerika beeinflussen die EU-Standards die Märkte. Weltweit betrachtet macht die künstliche Beleuchtung ca. 20% des Stromverbrauchs aus.

"Wenn die EU vor diesem Hintergrund und vor der diesjährigen COP 21 in Paris Effizienzstandards absenkt, einer technisch ausgereiften, bezahlbaren, innovativen Technik Steine in den Weg legt und einfach zu erzielende Energieeinsparpotentiale und CO2-Senkungspotentiale verschenkt, wäre das ein falsches Signal", so Egger abschließend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /