Pro-Tier fordert Kompetenzzentrum für Alternativmethoden statt neuen Tierversuchszentren

Vermeidbares Tierleid in der Kritik

"Fortschritt" auf Kosten von Tieren ?

In der Steiermark sollen zwei neue Tierversuchszentren gebaut werden, eines von der Med Uni in Graz und zusätzlich eine Tierversuchszuchtanstalt für 20.000 Labortiere.

Die Tierversuchsstatistik zeigt, dass die Anzahl der in Versuchen verwendeten Tiere wieder steigt und 2013 die 200.000 Marke überschritten wurde. Mit den neuen Tierversuchszentren in der Steiermark würde diese Tendenz weiter gefördert werden. Das stünde im Gegensatz zum gesellschaftlichen Auftrag des Schutzes von Tieren in Tierversuchen.

Harald Hofner, Präsident des Verbandes pro-tier dazu: ‘Neue Tierversuchszentren bedeuten mehr Tierversuche und somit mehr gequälte Tiere. Doch eigentlich muss die Vermeidung und Verminderung der Verwendung von Tieren in Tierversuchen an erster Stelle stehen. So steht das im Tierversuchsgesetz explizit festgeschrieben.’

Hofner weiter: ‘Aber nicht nur die Vermeidung von Tierversuchen auch die Förderung von Ersatzmethoden hat sich Österreich zum gesetzlichen Ziel gesetzt. Es wäre also an der Zeit endlich Taten folgen zu lassen und mit der Gründung eines Kompetenzzentrums für Ersatzmethoden zu Tierversuchen einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu setzen. Der Verband pro-tier begrüßt also den Vorschlag des Ethikers Prof. Remele, ein derartiges Kompetenzzentrum zu schaffen, anstatt immer weiter in Tierversuche zu investieren.’

Bei einer IFES Umfrage aus dem Jahr 2012 waren 89% der Befragten für die Errichtung eines Zentrums für die Erforschung und Evaluierung von Alternativen zum Tierversuch. Gestützt wird diese Meinung auch durch das Gesetz, denn § 38 des Tierversuchsgesetzes 2012 schreibt die Ausarbeitung ‘anderer Methoden und Verfahren’ vor. Dabei soll angestrebt werden, wissenschaftlich aussagefähige Ersatzmethoden zu entwickeln, die eine Verringerung der Zahl oder der Belastung der Versuchstiere ermöglichen oder Tierversuche überhaupt entbehrlich machen.

Hofner abschließend: ‘Ich empfehle den EntscheidungsträgerInnen ihr Vorhaben zu überdenken und statt dessen in einen zukunftsträchtigen Weg, nämlich die Erarbeitung von Alternativmethoden zum Tierversuch, zu investieren.’

Der Verband pro-tier ist ein Zusammenschluss österreichischer Tierschutzorganisationen mit Sitz im Tierschutzrat des Bundesministeriums für Gesundheit sowie in der Tierversuchskommission des Bundes.

Quelle : pro tier
Rückfragehinweis:
Ing Harald Hofner
Tel: 0699 10080026
Web: www.pro-tier.at


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