Südsteiermark: VGT verhindert illegale Treibjagd auf Zuchtfasane - Anzeige

Bei Feldbach wurden Fasane in einer Fasanerie gezüchtet und an diesem Wochenende illegal vor der Jagd ausgesetzt - VGT-AktivistInnen vor Ort schritten ein

Blutrünstiges Hobby erregt Mißfallen

Noch vor 10 Jahren schlüpften österreichweit 200.000 Fasane pro Jahr in Brütereien und wurden zur Jagd ausgesetzt. 2005 konnte der VGT eine deutliche Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften für die Haltungsbedingungen erreichen und viele Fasanerien mussten zusperren, selbst der Ehemann der damaligen Tierschutzministerin verlegte seine Zuchtvolieren für Fasane, Rebhühner und Stockenten lieber nach Ungarn, um sich dem strengeren österreichischen Tierschutzgesetz zu entziehen. Doch immer noch werden viele Fasane aus ausländischen Züchtungen importiert und ausgesetzt, insbesondere für ehemals adelige Jagdherren oder zahlende Jagdgäste aus dem Ausland, wie z.B. in Thal bei Graz, der VGT hatte dort protestiert. Doch um die Kosten für diese Tiere möglichst direkt in einen Jagdspaß umwandeln zu können, setzt man oft die Fasane direkt vor dem Abschuss aus, auch wenn das Gesetz das verbietet.

Am letzten Wochenende gelang es AktivistInnen des VGT bei Paldau nahe Feldbach in der Südsteiermark das Aussetzen von ca. 50 Fasanen aus einer Jagdvoliere direkt vor einer Treibjagd zu verhindern. Es wurde Anzeige erstattet. Auch die Haltungsbedingungen für die Tiere entsprechen nicht den gesetzlichen Auflagen. Der Jagdleiter blies angesichts dieser Umstände die geplante Treibjagd noch vor ihrem Beginn wieder ab, die JägerInnen mussten unverrichteter Dinge nach Hause gehen. Im Jagdgebiet waren schon vorher zahlreiche Fasane aus dortigen Fasanerie und aus ungarischen Züchtungen ausgesetzt worden.

VGT-Obmann Martin Balluch war vor Ort: ,,Der Jagdfasan ist eine künstlich nur für die Jagd gezüchtete Tierart, die in Österreich überhaupt nicht heimisch ist. Deshalb werden die Bestände ständig durch ausgesetzte Zuchttiere und durch rigorose Fütterungsmaßnahmen gestützt. Grundsätzlich ist dieses Vorgehen leider immer noch legal, aber der VGT wird demnächst eine Petition im steirischen Landtag einreichen, um ein Verbot der Jagd auf gezüchtete Tiere zu erwirken, egal ob auf ausgesetzte Tiere oder im Gatter. Die große Mehrheit der Menschen und auch immer mehr JägerInnen sind gegen diese Jagdpraxis."

Und weiter: ,,Der nö Landesjägermeister Josef Pröll ist für seine Gatterjagden bekannt. Erst kürzlich wurde ein Jäger in einem Jagdgatter bei Hollabrunn während einer Treibjagd in den Kopf geschossen. Es könnte sich dabei durchaus um eine dieser Massenabschüsse durch die Elite der nö Jägerschaft gehandelt haben, da bekannt ist, dass auch Josef Pröll in Gattern in dieser Region seinem Hobby frönt. Es wird jetzt endlich Zeit, dass dieser seltsame Freizeitspaß einiger unserer Mitmenschen abgestellt wird. Tiere nur zum Abschuss zu züchten, und sie dann auch noch unmittelbar vor der Jagd auszusetzen, wenn sie überhaupt nicht in der freien Natur überlebensfähig sind, oder, ähnlich tierquälerisch, sie im Gatter massenweise abzuknallen, wenn sie aus dem eingezäunten Bereich überhaupt nicht flüchten können, wie z.B. im Lainzer Tiergarten in Wien, ist mit heutigen Ansprüchen an den Tierschutz nicht mehr in Einklang zu bringen. Wir fordern die zuständigen Landtage in den Bundesländern auf, den Abschuss gezüchteter Tiere rundheraus zu verbieten."


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /