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Verklagen des Mahners kann keine Lösung sein!

VOEST klagt UMWELTDACHVERBAND und dessen ehrenamtlichen Präsidenten auf 5 Millionen Euro

Zweifelhafte Gangart eines Großkonzerns

Wien - Die heutige Pressekonferenz im Cafe Griensteidl zur Causa voestalpine versus UMWELTDACHVERBAND hat eines völlig klargestellt: Ein so dreistes juridisches Vorgehen seitens eines Großkonzerns gegen einen Vertreter des öffentlichen Interesses hat es in Österreich noch nicht gegeben. Ist das ein Vorgeschmack auf die intendierten Interessen des unseligen TIPP Abkommens, welches noch in Verhandlung befindlich, bereits so massiv in der Kritik steht?

Jedenfalls "erweist sich die VOEST einen schlechten Dienst, einen Märtyrer in Form des UMWELTDACHVERBANDES und seines ehrenamtlichen Präsidenten, Dr.GERHARD HEILINGBRUNNER, zu schaffen, indem sie den Mahner mit einer Privatanklage in exorbitanter Höhe zupflastert!" soweit Prof. BERND LÖTSCH, der als gewichtige Stimme der Umweltszene und legendäre Persönlichkeit der österreichischen Umweltbewegung einen Appell formulierte, um auf die neugegründete Plattform: www.nimmerwurscht.at aufmerksam zu machen und um deren Unterstützung warb. Das existenzbedrohende juridische Vorgehen der VOEST stellt den unbefangenen Betrachter vor Rätsel. Anstatt gemeinsam eine befriedigende Lösung zu suchen und zu finden, verlegt man sich auf den Versuch, den "Gegner" mundtot zu machen und glaubt, so den Missstand aus der Welt schaffen zu können. Mit der begleitend gefahrenen und aufwendig angelegten Werbekampagne der VOESTalpine, sich als "Unternehmen mit Verantwortung" in der Öffentlichkeit darzustellen, poliert man so ein, aus Umweltschutz-Perspektive, sehr brüchiges Image auf, anstatt Schritte in Richtung ökonomische Kreislaufwirtschaft zu setzen.

Im Grunde genommen ein Schildbürgerstreich, der für einen modernen, zeitgemäßen und zukunftsorientierten Großkonzern völlig unwürdig erscheint. Juridisch steht die VOEST in der Sache selbst außerdem auf sehr schwachen Beinen, ganz abgesehen vom sozialen Negativeffekt, einer Einschüchterungskampagne gegen berechtigte Bedenken und Gefahren für Gesundheit und Umwelt. Die Zeiten ungenierten und rücksichtslosen Drauflosproduzierens ohne Blick auf die Folgen für Mensch und Umwelt, sollten auch oder gerade für eine VOEST - "dem Unternehmen mit Verantwortung" - endgültig vorbei sein.

Abgesehen davon, dass sich sowohl das Vorsorge- wie auch dass Verursacherprinzip bis heute als absolut tragfähig und erfolgsorientiert erwiesen haben, wird die Sorge für eine menschengerechte und gesunde Umwelt immer ernster und immer ernster genommen.

Die Pressekonferenz präsentierte einen überzeugenden Präsidenten Gerhard HEILINGBRUNNER, bei dem die Sache der Umwelt in besten erprobten und erfahrenen Händen liegt und der stellvertretend für den EHRENAMTLICHEN Einsatz zahlreicher NGO´s nachdrücklich vor dem Einreißen von mundtot machen berechtigter Kritik warnte.
Die beiden Rechtsvertreter an seiner Seite machten einen sehr kompetenten und engagierten Eindruck. Die VOEST wird es mit ihrem unfairem und ungeschicktem Schuss vor den Bug gar nicht leicht haben.

Nach wie vor steht die Möglichkeit eines "Runden Tisches" im Raum - auf Expertenebene wird an der Ausarbeitung eines zielführenden Themenkataloges gearbeitet. Oberstes Ziel ist - und muss es sein - die Umsetzung einer ökonomischen wie ökologischen Kreislaufwirtschaft zu forcieren. Wenn frau/man hört, dass in der fraglichen Schlacke,
die als Abfall kategorisiert ist, sich ein 25% Anteil an Eisen befindet und der Eisengehaltanteil im berühmten Erzberg nicht höher als 33% ist, nimmt es Wunder, dass hier nicht eine sinnvollere Resourcenverwertung bereits auf Schiene ist.

Für ein "Unternehmen mit Verantwortung" sollte und könnte dies eine Selbstverständlichkeit sein.



Im Zuge der Online-Kampagne ‘Mir is‘ nimmer wurscht’ wird aufgerufen mit einer Unterschrift und/oder einer Spende ein Zeichen für das Recht auf kritische Fragen zu setzen.
Weitere Info unter : www.nimmerwurscht.at

daniel hackenberg für OEKONEWS


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