© Pichler & Traupmann- Neue Zentrale für den ÖAMTC
© Pichler & Traupmann- Neue Zentrale für den ÖAMTC

ÖAMTC errichtet neue Zentrale in Passivhausstandard

Wiener Architekturbüro Pichler & Traupmann setzt neues Mobilitätszentrum um

Der ÖAMTC errichtet bis 2016 eine neue Zentrale in der Baumgasse im 3. Wiener Gemeindebezirk. Für rund 800 Mitarbeiter entsteht ein modernes Arbeitsumfeld. Die bisher vier Bürostandorte in Wien werden ebenso wie die große Notrufzentrale und der Flugrettungsstützpunkt für Christophorus 9 im neuen Mobilitätszentrum zusammengeführt. Die Verlegung aus Aspern wird durch die Stadtentwicklungspläne der Stadt Wien nötig. "Damit bündeln wir erstmals in der Clubgeschichte alle Nothilfe-Leistungen unter einem Dach", freut sich ÖAMTC-Verbandsdirektor Oliver Schmerold. "In unserer neuen Zentrale sollen sich Mitarbeiter und Mitglieder wohlfühlen. Das Gebäude selbst muss eine Brücke schlagen zwischen unserer fast 120-jährigen Tradition und unserer Gegenwart und Zukunft als moderner Mobilitätsclub." Das Wiener Architekturbüro Pichler & Traupmann ZT GmbH hat die umfangreichen Vorgaben des Clubs optimal umgesetzt und den Generalplanerwettbewerb für sich entschieden.

"In dem Entwurf ist es gelungen, das komplexe Raumprogramm und die anspruchsvolle städtebauliche Situation scheinbar mühelos und souverän zu bewältigen. Entstanden ist ein betont eigenständiges Bauwerk, das die spezifischen Eigenschaften des ÖAMTC eindrucksvoll verkörpert", so die Jurybewertung für das einstimmig gewählte Siegerprojekt. Nach außen hin präsentiert sich das Mobilitätszentrum mit einer transparenten, halbkreisförmigen Fassade. "Unser Ziel war, ein Gebäude zu entwickeln, das den beeindruckend vielfältigen Funktionen des ÖAMTC – vom Mitgliederservice bis zum Hubschrauberstützpunkt – konsequent Rechnung trägt, und die ÖAMTC-Unternehmensphilosophie der Transparenz und Offenheit abbildet", sagt Christoph Pichler von Pichler & Traupmann. Architekten wie Jury betonen, dass mit dem Gebäude ein "landmark building" gelingt.

Für Neu-Erdberg wird das ÖAMTC-Projekt mit seinem starken architektonischen Ausdruck ein unverwechselbarer Akzent sein und dazu beitragen, dem dynamisch wachsenden Stadtteil eine entsprechende Identität zu geben", sagt der stellvertretende Bezirksvorsteher des 3. Bezirks und Jurymitglied, Rudolf Zabrana. Auch Jurymitglied Hans-Peter Graner von der MA 21 spricht von einer "großartigen architektonischen und städtebaulichen Aufwertung für den Bezirk."

Im Inneren des Gebäudes erwartet den Besucher ein beeindruckender Schalterbereich mit Panoramablick in den technischen Stützpunkt, an den Test- und Schulungsräume angeschlossen sind. Nach oben hin öffnet sich der Schalter in einem großen, offenen Raum zum Empfangsbereich im 1. Stock. In diesem öffentlichen Bereich liegen auch ein Veranstaltungssaal und Konferenzräume. Auf den darüber liegenden Ebenen sind die Notrufzentrale und die Büroflächen angesiedelt. Alle Büroflächen werden sternförmig um ein zentrales Atrium angeordnet, was eine übersichtliche und kommunikationsfördernde Struktur schafft.

"Neben Kommunikation, Wohlfühlfaktor und Funktionalität legen wir großen Wert auf ökologische und ökonomische Aspekte", sagt ÖAMTC-Verbandsdirektor Schmerold.

Die ÖAMTC-Zentrale soll ein energieoptimiertes Gebäude mit Passivhausstandard werden. Schon bei der Grundstücksauswahl war die Erreichbarkeit durch alle Verkehrsträger ein wichtiges Kriterium. Das neue Mobilitätszentrum wird mit Fahrrad, motorisiertem Individualverkehr und Öffentlichem Verkehr optimal erreichbar sein. Von der U3-Station Erdberg wird ein barrierefreier Fußweg zum Empfangsbereich der neuen ÖAMTC-Zentrale führen. Unmittelbar neben dem Gebäude liegt auch die Park&Ride-Anlage Erdberg.

Die Ausschreibung wurde als Generalplanerwettbewerb nach den Richtlinien der Architektenkammer durchgeführt und wie der gesamte Prozess vom Bauherrenberater M.O.O.CON koordiniert. 71 Planungsunternehmen haben sich für die Planung und Umsetzung der ÖAMTC-Zentrale beworben. Die Jury bestand den Wettbewerbskriterien entsprechend aus Vertretern des ÖAMTC, der Stadt Wien sowie einigen Architekten als Fachjuroren.

Der Zeitplan sieht einen Baubeginn 2015 vor. Insgesamt entsteht bis zur geplanten Eröffnung 2016 eine Bruttogeschoßfläche von 27.000 m².

Die Entwürfe enthalten außerdem zwei optionale zukünftige Ausbaustufen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /