© Martin Lusser
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E-Mobility-Projekt iZEUS startet Flottentest

Es ist eine der zentralen Fragen der zukünftigen Verkehrsplanung: Wie muss ein überregionales Konzept aussehen, das Elektromobilität barrierefrei in den alltäglichen Straßenverkehr integriert.

Entsprechende Ansätze untersucht das KIT gemeinsam mit seinen Partnern innerhalb des Forschungsvorhabens iZEUS, das im Rahmen der WORLD OF ENERGY SOLUTIONS in Stuttgart den Startschuss für seinen Flottentest gab. Dabei erhielten die Testteilnehmer auf dem Messestand die Schlüssel und Navigation-Tablets für ihre Elektrofahrzeuge.

In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekt iZEUS (intelligent Zero Emission Urban System) soll bis Mitte 2014 durch innovative Mehrwertdienste ein einheitliches, multimodales Smart Traffic Konzept entwickelt und innerhalb des Flottentests mit rund 100 Elektro- und Hybridfahrzeugen (smart fortwo electric drive, Mercedes-Benz Vito E-CELL, Opel Ampera und Toyota Prius) erprobt werden. Die dazugehörige reichweitenoptimierte Navigation wurde von den Projektpartnern PTV Group, TWT und dem KIT entwickelt.

Die EnBW stellt für den Flottentest die in Vorgänger- und Parallelprojekten installierte öffentliche Ladeinfrastruktur von über 600 Ladepunkten in ganz Baden-Württemberg zur Verfügung. Der Zugang zur Ladeinfrastruktur wird mit Hilfe der EnBW Elektronauten-Ladekarte und der neuen - bundesweit ersten - Prepaid-Ladekarte der EnBW ermöglicht. Ein weiterer Fokus von iZEUS ist die Entwicklung und Evaluation von diskriminierungsfreien und skalierbaren Zugangs- und Abrechnungssystemen für die (halb-) öffentliche Ladeinfrastruktur. Die Erprobung dieser Systeme schließt Teilnehmer aus dem kommunalen Umfeld sowie Stadtwerke und B2B-Partner mit ein. So beteiligt sich beispielsweise die Stadt Ingelfingen an dem Projekt.

Das in iZEUS erarbeitete Konzept geht mit der Verknüpfung von Verkehrs- und Energiesystemen durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) über Roaming und innovative Abrechnungskonzepte hinaus. Es sieht ebenso die optimierte Integration erneuerbarer Energiequellen und eine Stabilisierung der Verteilungsnetze durch dezentrales Energie- und Lademanagement vor. Der Projektpartner SAP erforscht zu diesem Zweck die Bündelung von Elektrofahrzeugen, um mögliche Lastverschiebungspotentiale automatisiert berechnen und den Netzbetreibern anbieten zu können. Um erneuerbare Energien mittels Elektromobilität in das Energiesystem zu integrieren, sind intelligente Stromnetze und dezentrale, stationäre Stromspeicher notwendig. Die Speicher sollen zukünftig helfen, die Netzqualität auf gewohnt hohem Niveau zu halten, indem sie Regelleistung, Spannung und Last selbstständig steuern. Sie müssen in der Lage sein, den Energiebedarf und die Schwankungen bei der Erzeugung aufeinander abzustimmen. Im Rahmen des Projekts iZEUS testet der Projektpartner ads-tec einen stationären Speicher im Mittelspannungsnetz der EnBW in Esslingen.

Informationen zu iZEUS:

Im Forschungsprojekt werden Konzepte und Anwendungsbeispiele für die Integration von Elektromobilität in den Privatverkehr sowie in den urbanen Wirtschaftsverkehr erarbeitet. Ziel der Forschung ist es, ein einheitliches Verkehrskonzept zu entwickeln, das anhand von Flottentests mit einer signifikanten Anzahl von Fahrzeugen erprobt und demonstriert werden soll. In diesem Zusammenhang spielen die überregionale Verbindung von Verkehrs- und Energiesystemen, innovative Abrechnungs- und Flottenmanagementsysteme sowie ein dezentrales Energie- und Lademanagement unter Nutzung stationärer Speicher für die verbesserte Integration erneuerbarer Energiequellen und zur Stabilisierung von Verteilungsnetzen eine zentrale Rolle. Zu den Projektpartnern zählen neben der EnBW AG als Konsortialführer, die Adam Opel AG, ads-tec GmbH, Daimler AG, Fraunhofer Institute ISI und ISE, das KIT, PTV Group, SAP AG und TWT GmbH. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der IKT für Elektromobilität II durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Weitere Informationen zum Projekt: http://www.izeus.de/

GastautorIn: Monika Landgraf für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /