Entsetzen über Verleihung des World Food Prize an Führungskräfte von Monsanto & Co

81 Preisträger des Alternativen Nobelpreises und Mitglieder des Weltzukunftsrats zeigen sich geschockt und empört über die Verleihung des Welternährungspreises an Wissenschaftler und Führungskräfte von Firmen, die genmanipuliertes Saatgut herstellen

Hamburg - Am 19. Juni wurden die Gewinner des diesjährigen Welternährungspreises (World Food Prize) verkündet, der als einer der wichtigsten internationalen Preise im Bereich Lebensmittel gilt. Er wurde verliehen an drei Führungskräfte von Biotechnologie-Unternehmen, unter ihnen Robert Fraley, Executive Vice President und Chief Technology Officer von Monsanto, sowie Mary Dell-Chilton, Gründerin von Syngenta.

Experten und Aktivisten aus der ganzen Welt zeigen sich entsetzt über die Wahl der Preisträger.

Die vielfach ausgezeichnete Expertin im Bereich ökologischer Landwirtschaft und ‘Alternative Nobelpreisträgerin” Vandana Shiva aus Indien kommentiert: ‘Gentechnisch veränderte Organismen sind nicht nur unsicher, sondern sie zerstören die Artenvielfalt, erhöhen die Abhängigkeit der Bauern von Saatgut und Chemikalien und führen zum Auftreten von Super-Schädlingen und Super-Unkräutern. Dies ist ein Rezept für Nahrungsunsicherheit und das Gegenteil von Nachhaltigkeit.”

Frances Moore Lappé (USA), ‘Alternative Nobelpreisträgerin” und Bestsellerautorin des Buches 'Diet for a Small Planet', betont: ‘Die diesjährigen Preisträger des World Food Prize tragen dazu bei, dass wir in einer Welt leben müssen, wo hunderte Millionen Menschen hungern, obwohl mehr als genug Nahrung für alle produziert wird.’

Gemeinsam mit 80 anderen Trägern des Alternativen Nobelpreises (Right Livelihood Award) und Mitgliedern des Weltzukunftsrats (World Future Council) verurteilt Moore Lappé die Preisvergabe in einem heute in der ‘Huffington Post’ veröffentlichten Beitrag. Dort heißt es: ‘Die Wahl des diesjährigen World Food Prize ist ein Affront gegen den wachsenden internationalen Konsensus über sichere, ökologische Anbaumethoden, die wissenschaftlich erwiesen zu mehr Nachhaltigkeit und besserer Ernährung beitragen. Viele Regierungen lehnen gentechnisch veränderte Organismen ab, und erst kürzlich demonstrierten zwei Millionen Bürger in 52 Ländern gegen gentenchnisch veränderte Organisamen. In lebendigen Demokratien ist es nicht akzeptabel, dieses Wissen und diese vielen Stimmen einfach zu ignorieren.’

Zu den Unterzeichnern gehören u.a. Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Deutschland (RLA 1987), Maude Barlow, Kanada (RLA 2005) und Chico Whitaker, Brasilien (RLA 2006).

Monsanto und die Syngenta Foundation werden auf der Website des World Food Prize als Sponsoren des Preises aufgeführt. So hat laut Medienberichten alleine Monsanto in den vergangenen Jahren mindestens 5 Millionen Dollar überwiesen.



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /