© EMPORA/ Aufladen an einer EMPORA-Ladesäule
© EMPORA/ Aufladen an einer EMPORA-Ladesäule

Nachhaltig mobil: mit ganzheitlichen Lösungen für Elektromobilität

Österreichs größtes Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Elektromobilität, EMPORA zeigte zum Projektabschluss ganzheitliche Lösungen als wesentlichen Teil der Energiewende

Wien - E-Mobile Power Austria, kurz EMPORA genannt, stellte Forschung und Entwicklung als größtes Projekt in diesem Bereich in den Mittelpunkt, gestartet wurde 2010 unter der Leitung von Verbund, die Abschlussergebnisse wurden diese Woche präsentiert. Sie zeigen, wie die Energiewende in der Mobilität in Österreich konkret aussehen kann: 22 Projektpartner aus Industrie und Forschung waren daran beteiligt, Lösungen zu finden, die von der Fahrzeugtechnologie über die Infrastruktur bis hin zu komfortablen Anwendungen für die Nutzer reichten. Das der Strom dafür nur mit 100 % erneuerbarer Energien erzeugt werden kann ist in Österreich eigentlich eine Selbstverständlichkeit. EMPORA 2 baut als Folgeprojekt auf bisherigen positiven Ergebnissen auf, soll bis März 2014 laufen uns ist auf die Themenbereiche Infrastruktur und Anwendungen fokussiert. Insgesamt werden für beide Projekte 26 Mio. Euro investiert, vom Klima- und Energiefonds kommen insgesamt 12 Mio. Euro als Förderung.

Wo sind heute Hemmschwellen für Nutzung und breitere Einführung? Dies wurde im Detail untersucht. Der Nutzeransatz ist ein wesentlicher Ansatz. Der ‘Reichweiten-Angst’ wurde mit smarten Routingsystemen, Lösungen auf Seite der Fahrzeug- und Infrastrukturtechnologie und geeigneten Geschäftsmodellen für die Mobilitätsbedürfnisse begegnet.

Innovative Systeme zu Datenmanagement, Verrechnung und Kundenbetreuung wurden eigens für den Anwendungsbereich Elektromobilität neu verknüpft und adaptiert. Das klare Ziel dahinter ist, das Angebot für die Kunden überall, und zwar daheim, im Büro und unterwegs möglichste sicher und komfortabel zu gestalten. Damit spielen intelligente Lade-Infrastruktur und Steuerungssysteme zur Versorgung von E-Fahrzeugen mit Strom aus erneuerbaren Energien mit neuen Lösungen für Datenmanagement und Roaming optimal zusammen.

Dazu gehört ein innovatives, energieeffizientes Routingsystem, das auf die speziellen Anforderungen von Elektroauto-Nutzern eingeht. Ausgehend vom aktuellen Ladezustand des E-Autos wird die Route für jedes gewünschte Ziel so ausgewählt, dass der Energieverbrauch so gering wie möglich ist: Aktuelle Verkehrs- und Wetterdaten werden genauso berücksichtigt wie das Streckenprofil alternativer Routen. Damit wird die bestgelegenste Ladestation empfohlen.

Im Themenbereich Fahrzeugtechnik wurden Lösungen für den Antriebsstrang sowie Lade- und Speichertechnologien entwickelt. Dadurch können auch im Fahrzeug selbst Effizienzpotenziale gehoben werden. Beispielsweise gab es auch die Möglichkeit eines Einsatzes von Fahrzeugen mit Range Extender für E-Mobilisten, die entsprechend oft auf längeren Strecken unterwegs sind.

Mit dem EMPORA-Projekt wird die gesamte Wertschöpfungskette in der Elektromobilität abgedeckt. Aktive Vernetzung und Verknüpfung mit anderen europäischen F&E-Projekten wie beispielsweise Green eMotion, regionalen Initiativen wie den österreichischen Modellregionen gehören ebenfalls dazu.

‘Die Arbeit im Projekt EMPORA macht deutlich, dass es bei E-Mobilität um wesentlich mehr geht als nur um Fahrzeuge und Strom. In EMPORA wurde erfolgreich an der Vernetzung unterschiedlichster Player und Themen im Gesamtsystem geforscht und gearbeitet’, ist Wolfgang Pell, Leiter des VERBUND-Kompentenzzentrums für Innovation, von den Vorteilen aus dem Projekt überzeugt. ‘ Wir treiben bereits seit Jahren in zahlreichen Projekten und Programmen die E-Mobilität voran, und das auch grenzüberschreitend wie etwa im Rahmen von VIBRATe, das Wien mit Bratislava e-mobil verbindet. Elektromobilität wird Teil integrierter Energiedienstleistungen sein und muss daher bereits jetzt in die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für diesen Sektor einbezogen werden. Aktuelles Beispiel dafür ist der im Vorjahr gegründete E-Mobility Provider’, so Pell.

‘Wer Elektromobilität fördert, muss nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die geeignete Infrastruktur berücksichtigen’, ist Klima- und Energiefonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel überzeugt. Und genau da setzt das Technologie-Entwicklungsprogramm ‘Leuchttürme der Elektromobilität’ an. ‘Wir fördern richtungsweisende Großprojekte, die vor allem ein Ziel haben: innovative Technologien rasch am Markt zu etablieren und Österreich damit international zu positionieren. Mit EMPORA ist uns dies sehr gut gelungen und auch unsere anderen Leuchttürme weisen in diese Richtung”.

‘Damit die Nutzer von Elektrofahrzeugen überall in Europa laden können, erarbeitet und testet Green eMotion Lösungen für den Aufbau eines europäischen Ladenetzwerkes für Elektromobilität einschließlich der notwendigen IT-Systeme’, betont Heike Barlag, Head of System & Research Siemens Deutschland.

Durch die Einführung von Elektromobilität können wesentliche Emissionsreduktionen im Verkehrssektor erreicht werden. Nicht zuletzt aufgrund der Verpflichtung Österreichs im Rahmen des Kyoto-Protokolls zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen muss eine nachhaltige Mobilitätslösung für die Zukunft geschaffen werden.

Insgesamt arbeiten 22 Partner im Rahmen von EMPORA an Entwicklungslösungen im Bereich Fahrzeugtechnologie, Infrastruktur sowie Anwendungen und Nutzer. Damit wird die gesamte Wertschöpfungskette in der Elektromobilität abgedeckt. Im Bereich Fahrzeugtechnik werden Produkte und Lösungen für den elektrifizierten Antriebsstrang sowie Lade- und Speichertechnologien erarbeitet. Intelligente Lade-Infrastruktur und Steuerungssysteme zur Versorgung von Elektrofahrzeugen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie Roaming-Lösungen werden im Bereich Infrastruktur entwickelt. Im Anwendungs- und Nutzerbereich werden Servicekonzepte für Nutzer von E-Fahrzeugen erarbeitet, die Einstiegsbarrieren überwinden helfen. Lösungen zur Integration von Elektromobilität ins Gesamtverkehrssystem runden die Services für Kunden ab.

Weitere Information:
EMPORA


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /