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Weltumwelttag: Green Economy – wird der Bock zum Gärtner?

Klarer politischer Fahrplan & konkrete Verbindlichkeiten notwendig

Anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni 2012, der unter dem Motto der ‘Green Economy’ steht, fordern die Naturfreunde einen klaren politischen Fahrplan mit konkreten Verbindlichkeiten, der die konsequente Umgestaltung der wirtschaftlichen Systeme unter gleichwertiger Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Dimensionen einschließt.

Die in wenigen Wochen Ende Juni in Rio de Janeiro stattfindende Konferenz der Vereinten Nationen zu nachhaltiger Entwicklung steht wie auch der diesjährige Weltumwelttag des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen (UNEP) am 5. Juni im Zeichen der ‘Green Economy’. Was macht aber diese vielzitierte ‘Grüne Wirtschaft’ eigentlich aus? Eine klare Definition fehlt ebenso wie klare Verantwortlichkeit. Wer soll die Wirtschaft grüner, nachhaltiger, gerechter und umweltverträglicher machen – auf globaler Ebene?

Für die Naturfreunde Internationale (NFI) ergeben sich aus dem Schlagwort ‘Green Economy’ mehr Fragen als Antworten. ‘Die Vereinten Nationen setzen ganz offensichtlich zu große Erwartungen in die Handlungsfähigkeit und –willigkeit der Privatwirtschaft’, sagt Manfred Pils, Präsident der NFI. Die Privatwirtschaft zum hauptverantwortlichen Akteur für Nachhaltigkeit zu erklären, hieße, den Bock zum Gärtner zu machen. ‘Gewählte Politiker haben die ureigene Aufgabe, unsere Gesellschaft zu gestalten. Diese Verantwortung darf und kann nicht an ‘die Wirtschaft’ delegiert werden’, so Pils.

‘Eine reine Orientierung am Bruttoinlandsprodukt und damit am Wirtschaftswachstum hat uns dorthin geführt, wo wir heute stehen’, betont Manfred Pils. Wir erleben einen Epochenwechsel, der die Grenzen des Wachstums immer deutlicher zeigt und grundlegende Reformen notwendig macht. Nur wenn ökologische, ökonomische und soziale Aspekte als kohärente Gesamtheit thematisiert werden, kann der Übergang zu einer grünen Wirtschaft zum größeren Wohl von Gesellschaft und Umwelt beitragen.

Die Konferenz der Vereinten Nationen ‘Rio + 20’ im Juni 2012 bietet die Chance, die zahlreichen bereits existierenden Vorschläge, wie Wohlstand für alle ohne Zerstörung der Umwelt erreicht werden kann, zu diskutieren und weiter zu entwickeln. Die Naturfreunde appellieren an die politischen Entscheidungsträger, diese Chance zu nutzen und ihre Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft wahrzunehmen.

Die NFI ist Teil der Initiative ‘RIO+20 - Gerechtigkeit in einer endlichen Welt’ - Eine Initiative österreichischer Umwelt- und Entwicklungsorganisationen anlässlich der UNO- Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20. Koordiniert von Klimabündnis Österreich in Zusammenarbeit mit ÖKOBÜRO und der AG Globale Verantwortung. Gefördert von der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. www.rioplus20.at

GastautorIn: Mag. Karin Chladek für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /