© Rudi Hämmerle
© Rudi Hämmerle

Mit Elektroautos über Berg und Tal- mit Spaß durch Vorarlberg

Silvretta E-Rallye, Tag 2 - Ein Fahrbericht

© Rudi Hämmerle
© Rudi Hämmerle
© oekonews/Rudi Hämmerle-Hybrid-Golf von Brusa
© oekonews/Rudi Hämmerle-Hybrid-Golf von Brusa
© oekonews/Rudi Hämmerle- Berta Benz
© oekonews/Rudi Hämmerle- Berta Benz
© oekonews/Rudi Hämmerle-  Golf E-Motion
© oekonews/Rudi Hämmerle- Golf E-Motion
© oekonews/Rudi Hämmerle- E-Tracer
© oekonews/Rudi Hämmerle- E-Tracer
© oekonews/Rudi Hämmerle-   German Car Elektroauto
© oekonews/Rudi Hämmerle- German Car Elektroauto
© oekonews/Rudi Hämmerle-   Protoscar Lampo3 von Brusa
© oekonews/Rudi Hämmerle- Protoscar Lampo3 von Brusa
© oekonews/Rudi Hämmerle- Hans Jörg von Gemmingen in seinem Tesla Roadster- jener Teslafahrer, der bisher am meisten Kilometer mit dem TESLA zurückgelegt hat
© oekonews/Rudi Hämmerle- Hans Jörg von Gemmingen in seinem Tesla Roadster- jener Teslafahrer, der bisher am meisten Kilometer mit dem TESLA zurückgelegt hat
© oekonews/Rudi Hämmerle- Roland Dimai in seiner effizienten Isetta
© oekonews/Rudi Hämmerle- Roland Dimai in seiner effizienten Isetta

Wir, mein Kollege Roland Dimai, Präsident des Bundesverbands nachhaltige Mobilität und ich, Doris Holler-Bruckner, oekonews-Chefredakteurin, sind am ersten Tag der E-Rallye noch von Partenen im Montafon nach Dornbirn gefahren. Da wir mit einem Tesla Roadster Sport unterwegs sind (sponsered by Lion Smart AG) war das auch nach der gestrigen Tagesetappe über die Silvretta Hochalpenstraße kein Problem. Nach dem Laden in der Nacht ist der E-Sportwagen nun so voll, dass auf den ersten Kilometern das Rekuperieren noch nicht funktioniert. Das heißt nach dem Start ein wenig aufpassen, weil es bremst sich so einfach härter. Rekuperation führt beim e-mobilen Fahren übrigens vor allem bergab zu einem anderen Fahrfeeling- großartig! Ohne Schalten, fast wie ein wenig ferngesteuert. Man kann regelrecht süchtig nach diesem ‘Cruisen mit E-Fahrzeugen’ werden. Heute bin ich allein unterwegs. Roland hat seine BMW Isetta ausgepackt, die vor 50 Jahren ein Paradebeispiel für besondere Effizienz war (das 3 Liter Auto der 1950-er und -60 er Jahre)

Der zweite Tag der Silvretta E-Auto Rallye – zum Glück sind wir heuer fast schon gemütlich als ‘Presse’ im Einsatz. So können wir es uns leisten, einfach in aller Ruhe erst zur Mittagspause im Stift St. Gerold einzutreffen. Gestern haben wir noch ein Angebot bekommen, als offizielles Rallye-Team einzuspringen, aber es ist uns zu anstrengend, das Fahren zwischen Roadbook und Stoppuhren. Schließlich wollen wir ja Fotos machen und filmen.

Im Hintergrund sitzt außerdem noch die Erinnerung im Kopf meines lieben Kollegen, an das Vorjahr, als er als Co-Pilot unterwegs war. Ein Elektroauto, ein am Anfang ein wenig kompliziertes Roadbook und zwei Männer in einer e-mobilen powervollen ‘Höllenmaschine’, von denen der eine unbedingt gewinnen will und der andere eigentlich ein wenig Spaß haben möchte.. ..für Heiterkeit für mich war als teilweise nach ihnen Fahrende im Vorjahr damit gesorgt. Aus einem Cabrio hört man laufende Diskussionen und Elektroautos sind so leise, dass man diese sogar als teilweise danach Fahrende mit lauscht, auch wenn an das überhaupt nicht will (aber das ist eine andere und bereits vergangene Geschichte ;-)) . Also haben wir heuer auf dieses Vergnügen verzichtet (obwohl ich vielleicht sogar ein wenig diplomatischer als die Herren wäre :-)). Mein Kollege hat übrigens erst vor kurzem das E-Marathon Race, ein Elektro-Autorennen über 3600 km von Tallinn nach Monte Carlo gewonnen, damit hat er genug Pluspunkte gesammelt, oder?

Heute ist er umgestiegen, auf einen Oldtimer. Er fährt mit seiner BMW Isetta. Diese kann als eines der ersten wirklich effizienten Fahrzeuge angesehen werden. Mit einem Benzinverbrauch von 3,3 Litern/100 km ist sie das erste in Großserie gebaute 3-Liter-Auto der Welt. Sie ist durch einen Einzylindermotor und ein äußerst geringes Gewicht so sparsam. Nachdem ich hinter der Isetta fuhr, konnte ich sehen, wie leicht sie sich um die Kurven schwang. Leichtbau- das brauchen wir in Zukunft auch für Elektroautos.

Die Silvretta E-Rallye stellt das Können der Fahrer und Fahrerinnen des öfteren unter Beweis, manche Wertungsprüfungen werden tatsächlich auf Hunderstelsekunden gefahren. Einige der Teilnehmer sind Profi-Rallye-Sportler, Berufstestfahrer und Sportjournalisten, die sehr oft mit diesem Thema zu tun haben. Wir beobachten die Fahrer und Fahrerinnen bei den Wertungsprüfungen und sind von der ungeheuren Disziplin immer wieder überrascht.

Am Nachmittag geht es zurück ins Montafon. In Gaschurn werden wir vom Moderator des Rennens interviewt, als Vertreter des Bundesverbandes nachhaltige Mobilität hat er viele Fragen an uns, über Reichweite, Lademöglichkeiten, erneuerbare Energien und mehr. Am meisten verblüfft das Publikum unsere Antwort auf die Frage nach Lademöglichkeiten: Steckdosen gibt es mehr als Tankstellen, also ist es doch gar nicht so kompliziert, eine Stelle zum Anstecken für E-Fahrzeuge zu finden.

Die E-Fahrzeuge haben auch heute wieder gezeigt, was sie können. Keine Probleme bei der rund 100 km langen Etappe quer durch die Vorarlberger Berge. Da sausen sie, die E-Smarts, die E-Golfs, der A-Klasse-Mercedes in E-Variante, einige Prototypen, Teslas und mehr.
Wir haben übrigens einige Promis gesichtet: Schauspieler Andreas Jancke (Gregor von Waldenau aus Verbotene Liebe,einer der drei "Checker" in der gleichnamigen Erfolgsserie von DMAX) ist mit einem B-Klasse F-Cell Mercedes unterwegs. Jutta Benz, die Urenkelin von Carl und Berta Benz fährt, wie könnte es anders sein, ebenfalls in einem Elektro-Mercedes Christian Geisdörfer der einstige Beifahrer von Rallye-LegendeWalter Röhrl, ist gemeinsam mit Opel-Pressesprecher Christof Birringer im Opel Ampera dabei, Mola Adebisi von N24 ist mit Beifahrer Michael Podlogar in einem Golf E-Motion unterwegs. Zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus der Automobilindustrie sind ebenfalls hier.

Bei den Oldtimern, die parallel die Silvretta Classic Rallye fahren, ist Fernsehkoch Johann Lafer in einem VW Samba Bus T1 unterwegs, Schauspieler Jürgen Vogel fährt in einem 50-jährigen Jaguar E, der einstige Rennfahrer Hans-Joachim Stuck in einem Porsche 914 und Klaus Ludwig, der ebenfalls früher Rennen fuhr, ist mit einem Mercedes-Benz 500 SL bei der Rallye dabei. Kabarettist Urban Priol ist mit einem Fiat 125 unterwegs, Rally-Ass Isolde Holderied ist mit einem 1982er Toyota Land Cruiser dabei, die deutsche Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger konnten wir als Beifahrerin in einem Mercedes-Benz 230/8 sehen.

Die Tageswertung gewinnen Franciscus van Meel und Gerhard Gruber
Team Audi im Audi A1 E-tron, vor Michael Gasser und Dr. Sören Hinze Team Volkswagen im Volkswagen Golf Blue EMotion, und Andy Kruspan mit Christoph
Hiebl vom Team BRUSA/Protoscar im Protoscar Lampo 3.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /