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Die Ölpreise werden weiter steigen

Die Energiekrise wird die Welt verändern - Studie zeigt Auswirkungen der Ölpreise auf die Haushalte auf

‘Der aktuell sichtbare Anstieg der Preise für Heizöl und Treibstoffe ist erst der Beginn’, meint Michael Cerveny, Energieexperte der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) angesichts der aktuellen Diskussion um die wieder ansteigenden Ölpreise.

‘Wir sehen uns nicht nur dem Klimawandel gegenüber, sondern auch einer strukturellen Energiekrise, die die Welt in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern wird’, mahnt Cerveny. Die globale Erdölproduktion, die bereits seit Ende 2004 praktisch nicht mehr gesteigert werden konnte, dürfte in den nächsten Jahren stagnieren oder sogar zu sinken beginnen - ‘Peak Oil’ ist da. Der Experte erwartet daher weiterhin einen massiven Anstieg des Ölpreises und sieht sich mit seiner Meinung nicht allein: ‘Immer mehr gewichtige Stimmen, von der IEA bis zu EU-Energiekommissar Öttinger, sehen die Gefahr einer Versorgungskrise am Erdölmarkt und damit einhergehend einer Preisexplosion als sehr real an’, erklärt Cerveny die Situation.

Fossile Energien nicht mehr leistbar- Haushalte betroffen -erneuerbare Energien langfristig verlässlicher und günstiger

In einer aktuellen Untersuchung der ÖGUT, die vom Klima- und Energiefonds gefördert wird, wurden die Auswirkungen hoher Ölpreise auf verschiedene Siedlungsstrukturen und Haushaltstypen analysiert. Ihr Ergebnis: Bei einem angenommenen Ölpreis von 200 US-Dollar (rund 150 Euro) pro Barrel würden die Preise für Heizöl und Treibstoffe um fast einen Euro über das Niveau steigen, das sie bei einem Ölpreis von 70 Dollar hatten. ‘Für die Haushalte würde das bedeuten, dass die jährlichen Mehrkosten im Bereich von wenigen hundert Euro bis zu 5.000 Euro betragen werden’ erläutert Cerveny. Vor allem zwei Gruppen würden massiv von Mehrkosten betroffen sein: Haushalte mit hohem Heizölverbrauch aufgrund des schlechten energetischen Zustands des (großen) Wohnhauses und Haushalte, die aufgrund einer hohen (Zwangs-) Mobilität jährlich zig Tausend PKW-Kilometer zurücklegen.

Sein Fazit: ‘Nur wenn es uns gelingt eine nachhaltige Energieversorgung zustande zu bringen, werden uns die drohenden Versorgungskrisen und die damit verbundenen Preisanstiege weniger treffen’. Wichtigstes Ziel müsse es daher sein, den Energieverbrauch absolut und deutlich zu senken. ‘Und zweitens müssen wir auf die (heimischen) erneuerbaren Energien setzen – nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes: Sie werden auch langfristig verlässlicher und kostengünstiger als fossile Energien sein’, so Cerveny.

Die Zwischenergebnisse der Studie ‘Zersiedelt’ finden sich auf www.zersiedelt.at.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /