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Umweltfreundliche Mobilität- früher und jetzt

Tag der offenen Tür bei BRUSA Elektronik AG sorgte für großes Interesse

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Sennwald/Schweiz- Anlässlich seines 25-jährigen Engagements für Forschung und Entwicklung im Bereich der elektrischen Mobilität öffnete das Sennwalder Unternehmen am vergangenen Samstag die Türen für alle. Beim Rundgang durch den Betrieb erfuhren die über 1000 Besucher alles über die umweltfreundlichen und leistungsstarken Mobilitätsmöglichkeiten der neuen Generation und erlebten die Zukunft hautnah auf einer Probefahrt mit den ausgestellten Elektroautos.

Vom solaren Rennflitzer über coole E-Sport-Cabriolets bis zu serienreifen Modellen

Mit ihren Solar- und Elektro-Rennautos erzielten die langjährigen Mitarbeiter Andy Kruspan und Axel Krause seit 1985 etliche Podestplätze bei der Tour de Sol und anderen internationalen Elektrofahrzeugrennen. Die erfolgreichen Fahrer selbst präsentierten diese Solar-Oldtimer am Tag der offenen Tür. Daneben erhielt der Besucher Einblick in die Gegenwart und Zukunft mit den aktuellen Sport-Cabriolets Lampo1 und 2 und ihrem kleinen, aber nicht weniger rassigen Bruder Spyder. Eindrücklich sind die Leistungen dieser Modelle. Der Lampo2 beispielsweise weist eine Gesamtleistung von 300kW (408PS) auf und beschleunigt in ca. 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h, die Reichweite beträgt bis zu 200 km. Als Beispiel für ein serienreifes Modell stand ein umgebauter Polo zur Probefahrt bereit. Dieser ist mit einem 100 kW Elektromotor und einem kleinen Benzinmotor mit Generator ausgestattet. Damit kann man rund 100 km rein elektrisch fahren. Falls mehr Kilometer geplant sind, wird der Generator dazugeschaltet. In der Schweiz gibt es jedoch auch über 700 Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Eine dieser Ladesäulen steht vor dem Firmengebäude, wo die BRUSA Elektronik AG gratis Strom offeriert. Das ist leicht möglich, denn die Elektrofahrzeuge benötigen sehr wenig Energie.
Nicht ausgestellt war der Zerotracer, ein elektrisch angetriebenes Kabinenmotorrad, das zugleich den Komfort eines Autos und das Fahrgefühl eines Motorrades bietet und vollständig mit BRUSA-Technologie ausgestattet ist. Dieser umrundet zur Zeit nämlich gerade, eingebunden in das Zero-Race, von Genf aus die Welt. Am 30. September 2010 hat er nach 17'000 km bereits Shanghai erreicht. Ab November durchquert er Nordamerika und wird im Januar 2011 von Spanien kommend wieder in Genf eintreffen.

Nicht nur die ‘Grossen’ kamen auf ihre Kosten auf den Probefahrten, sondern auch die ‘Kleinen’ durften mit Kinder-Elektroautos ihre Runden drehen und hatten einen Heidenspass.

25 Jahre Wachstum und Fortschritt

BRUSA Elektronik wurde vor 25 Jahren gegründet. ‘Bereits als Student habe ich mir Gedanken gemacht, auf welche Weise ein Ingenieur seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft am wirkungsvollsten wahrnehmen kann.’ erklärt der Firmengründer und heutige Geschäftsleiter Josef Brusa. ‘Ich bin zum Schluss gekommen: Es genügt nicht, nur eine interessante Arbeit zu machen, es muss auch eine sinnvolle sein. Da unsere Mobilität rund ein Drittel unserer Primärenergie verbraucht und das mit einem katastrophalen Wirkungsgrad, war es naheliegend, hier den Hebel anzusetzen. Ich habe nie etwas wegen des Geldes gemacht, sondern weil ich es als notwendig erachtet habe. Es brauchte allerdings schon viel Überzeugung, das Richtige zu tun, denn erst heute ist es allgemeiner Konsens, dass am elektrischen Antrieb kein Weg vorbei führt.’

1985, im Gründungsjahr der Firma, fand die erste Tour de Sol statt. Die heutige Elektrofahrzeugszene hat ihren Ursprung in der Tour de Sol, die 1985 erstmals als Werbetour für die thermische Solarenergienutzung (Warmwasser mit Sonnenenergie) konzipiert wurde. Warmes Wasser ist nicht besonders spektakulär. Deshalb entschlossen sich die Organisatoren, durch Solarfahrzeuge zu demonstrieren, was mit Sonnenenergie bewegt werden kann. Als Nebeneffekt stellte man fest, dass die Fahrzeuge wesentlich besser funktionierten als erwartet. Die Tour de Sol wurde 10 Jahre lang durchgeführt.


Zwölf Jahr später, am 18.08.1997, überquerte erstmals in der Geschichte ein von BRUSA Elektronik entwickeltes Elektrofahrzeug ohne Zwischenladung die Alpen von Gams bis Stabio. Die Firma konnte ihre Räumlichkeiten immer weiter ausbauen und neue Arbeitsplätze schaffen. Im Jahr 2002 erfolgte der Umzug an den neuen Standort in Sennwald, in das Fabrikgebäude einer ehemaligen Spinnerei. Die Einzelfirma wurde mit dem Ziel einer höheren Flexibilität zur Beteilung der Mitarbeiter in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Heute ist die BRUSA Elektronik AG weltweit führend im Bereich hocheffizienter Leistungselektronik. Sie verfügt über eine umfangreiche Infrastruktur zur Entwicklung von Leistungselektronik und die Durchführung von Umwelttests sowie über Antriebsprüfstände bis zu einer Leistung von 1000 kW. Stückzahlen bis zu einigen zehntausend Einheiten pro Jahr können produziert werden. Die Anzahl Mitarbeiter ist von 30 im Jahr 2002 auf heute über 85 angestiegen. Aktuell sind mehr als 20 Stellen offen. Das neu erwachte Interesse an der Elektromobilität hat in den letzten 5 Jahren zu einem Wachstum von rund 40% pro Jahr geführt.

Dank langjährigem Know-how und erstklassiger Technologie entwickelt BRUSA Elektronik AG hochwertige elektrische Systeme, die optimal auf die jeweiligen Anwendungen abgestimmt sind. Diese liegen hauptsächlich im Bereich von Elektro- und Hybridfahrzeugen, kombiniert mit Verbrennungsmotoren oder Brennstoffzellen. Dabei unterstützt die Firma ihre Kunden von der Idee über den Prototypenbau bis zur Serienherstellung. ‘Geräte zur Steuerung und effizienten Umwandlung elektrischer Energie nach den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden herzustellen ist Herausforderung und Motivation für unsere Mitarbeiter.’, meint Josef Brusa. Noch immer steht die Vision im Vordergrund, mit Energie möglichst effizient umzugehen. Der Verbrennungsmotor verschwendet rund 80% der Energie. Nur noch die Glühlampe hat einen noch schlechteren Wirkungsgrad. Elektrische Mobilität benötigt dreimal weniger Ressourcen und ist zudem die Grundvoraussetzung, um auch nach dem Erdölzeitalter mit Hilfe erneuerbarer Energien Mobilität zu ermöglichen.
BRUSA Elektronik AG will aber nicht nur sinnvolle Produkte herstellen, sondern auch Arbeitsplätze für motivierte Mitarbeiter schaffen. ‘Die sinnhaften Produkte tragen viel zur Motivation bei. Von Anfang stand auch die Idee, Mitarbeiter möglichst einzubinden, sie an Entscheidungen teilhaben und Verantwortung mittragen zu lassen.’ erklärt Josef Brusa. So führt seine Firma ein spezielles Zeit/Lohn-Management und beteiligt die Mitarbeiter weit über das übliche Mass am Erfolg. ‘Nicht zuletzt motivieren die guten Zukunftsaussichten der gesamten Branche.’ schliesst der Geschäftsleiter.

Man darf gespannt sein, was die nächsten 25 Jahre Forschung und Entwicklung alles hervorbringen werden.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /