© IG Fahrrad
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Rasen statt rasen: Der Ring ist frei!

Wien picknickt am Autofreien Tag auf dem "Rasen am Ring"

Ring frei! Einmal was anderes- amheutigen europaweiten Autofreien Tag wird der Burgring zu einer Naherholungszone. Zahlreiche Organisationen verwandeln den Wiener Burgring wieder in eine grüne Picknick-Wiese. Zwischen 14 und 18 Uhr werden auf einer der Hauptverkehrsadern in Wien rund 500 Quadratmeter Rasen ausgerollt und die sonst stark frequentierte Straße so auf eine kreative und klimafreundliche Weise belebt.

"Der Verkehr zählt zu den schlimmsten Verursachern des Klimawandels. Rund ein Viertel aller CO2-Emissionen stammen in Österreich aus dem Verkehr", meint dazu Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. "Der CO2-Ausstoß der Kraftfahrzeuge ist im städtischen Bereich am höchsten, obwohl viele Fahrten gerade in der Stadt eigentlich verzichtbar wären. Durch den intensiven Verkehr in den Innenstädten und dem damit verbundenen Feinstaub kommt es zusätzlich auch zur Gesundheitsgefährdung der Stadtbewohner. Die Stadtregierung muss sich entscheiden, ob sie ihren öffentlichen Raum einer immer größer werdenden Blechlawine opfern oder doch den Mensch, den Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stellen will."


Die VeranstalterInnen verknüpfen mit dem Rasenteppich am Ring ihre gemeinsamen Forderungen nach einer zukunftsweisenden Verkehrspolitik für Wien. "In der Innenstadt gibt es mit dem guten Angebot an Öffentlichen Verkehrsmitteln eine funktionierende Alternative zum eigenen Auto. Hier müssen Anreize geschaffen werden, die den Umstieg auf Öffis leichter machen. Gleichzeitig müssen die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden", fordern die OrganisatorInnen von "Rasen am Ring".

Wien liegt mit einem Anteil von rund fünf Prozent deutlich hinter vergleichbaren Städten wie München zurück. In der Stadtplanung spielt das Rad als Fahrzeug kaum eine Rolle. Die VeranstalterInnen sprechen sich weiters für einen Wien-weiten Investitionsplan für das Radnetz und ordnungspolitische Entscheidungen, die Autos aus der Innenstadt zurückzudrängen, wie etwa die Sperre von Teilen des Rings, Fahrteinschränkungen für die Innenstadt oder die Umwidmung von Straßen zu Flächen, auf denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind, aus.

Auch heuer wird es bunte Fest-Atmosphäre mit Musik, Spiel und Spaß geben, an der sich alle PassantInnen kreativ beteiligen können. " "Alle reden nur davon, wir tun es und zeigen, wie gut es sich anfühlt, wenn Raum nicht von Autos sondern von den Menschen genutzt werden kann. Wir laden alle WienerInnen und besonders auch die AutofahrerInnen ein, bei uns vorbeizuschauen und sich selbst davon zu überzeugen", freut sich Schinerl schon jetzt auf regen Zuspruch.


"Wir nutzen den Autofreien Tag, um mit bunter Festatmosphäre vor dem Burgtor ein Zeichen zu setzen. Die Autofahrer können dies tun, indem sie sich Ärger ersparen und großräumig ausweichen oder noch besser ihr Fahrzeug überhaupt stehenlassen und Öffis benutzen", so das "Rasen am Ring"-Team.


Die vierte Auflage der Aktion "RasenAmRing" bedeutet auch Pause für den Autoverkehr. Anstelle des Asphaltbandes der Ringstraße lädt am internationalen autfreien Tag grüner Rasen zum Verweilen ein. "Wo am Vortag noch Autos rasten werden wir beim Ringpicknick rasten und damit ein Zeichen setzen, dass autofrei eben mehr als nur eine leere Worthülse ist," so Wolfgang Rehm Sprecher der Umweltorganisation VIRUS.

Für "RasenAmRing" kooperieren Radfahrorganisationen wie die Radlobby IG Fahrrad, die WUK.Fahrrad.Selbshilfewerkstatt, das LastenRadKollektiv, die BikeKitchen und Bürgerinitiativen wie "Rettet Die Lobau" sowie die Arge Schöpfungsverantwortung mit den Umweltorganisationen Greenpeace, GLOBAL2000 und VIRUS und die Arge Schöpfungsverantwortung miteinander.

"Der Autoverkehr in Wien muss auf ein sinnvolles Mass reduziert werden und die öffentlichen Flächen müssen auch wieder den Menschen dieser Stadt zur Verfügung stehen" betonen die Organisatorinnen von "RasenAmRing". "Alle reden nur davon und wir tun es und zeigen, wie gut es sich anfühlt, wenn Raum statt von Autos wieder von Menschen genutzt werden kann. Wir laden alle WienerInnen und besonders auch die AutofahrerInnen ein, bei uns vorbeizuschauen und sich selbst davon zu überzeugen," so das "Rasen Am Ring"-Team unisono.

"Angesichts der Erfordernisse der Reduktion von Treibhausgasemissionen und begrenzter Erdölvorräte ist ein Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik unvermeidlich, wir haben es lediglich in der Hand, die Verkehrswende sanfter zu gestalten bevor sie durch die Umstände erzwungen wird", stellt Wolfgang Rehm von VIRUS klar.


Die Veranstaltung ist am 22.9.2010 von 14:00 bis 19:00 angesetzt. Der Ring wird wegen der Aufbau und Abbauarbeiten von 11:00 bis 20:00 zwischen Operngasse und Bellaria gesperrt sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /